08.
2010
"Der Konkurrenzkampf ist förderlich für die eigene Weiterentwicklung"
Die Red Ants Winterthur befinden sich bereits einen Monat vor Saisonstart in einer intensiven Phase. Das Czech Open in Prag am vorigen Wochenende und der United-Cup in Winterthur an diesem sind zwei Eckpfeiler in der Vorbereitung auf die Europacup-Qualifikation vom 28. und 29. August in Helsinki. Dort geht es für die Red Ants darum, sich in einem Hin- und Rückspiel gegen NST Lappeenranta durchzusetzen, um einen Platz am Europacup im Oktober zu ergattern. Bereits so früh in Form zu kommen ist nicht ganz einfach, haben die Red Ants unter Anderem sechs neue Ausländerinnen in ihren Reihen. Wir sprachen mit der routinierten Centerin Andrea Hofstetter.
Andrea, am Czech Open habt ihr die Gruppenphase ohne Niederlage überstanden, seid im Halbfinal dann aber deutlich gescheitert. Zufrieden mit eurem Auftritt?
Bis aufs Halbfinalspiel schon, ja. Dort ist es etwas dumm gelaufen, in diesem Spiel waren wir schlicht nicht bereit, als es losging und haben deshalb zurecht verloren. Es ging aber auch darum, neue Linien auszuprobieren sowie sich auf und neben dem Feld als Team zu finden. Da sind wir bestimmt auf dem richtigen Weg.
Was hat sportlich gesehen bereits geklappt, woran haperte es noch?
Was gut funktionierte, war unsere Defense. Wir haben nicht nur wenig Tore erhalten, sondern sind auch gut gestanden, waren kompakt und verfügten über zwei solide Goalies. Steigern können wir uns noch bei den Auslösungen und bei den Abschlüssen. Vor allem Zug aufs Tor liessen wir noch vermissen. Und Automatismen in den Blöcken gab es natürlich kaum.
Kriegt ihr dies alles noch hin, damit ihr bis zur EC-Quali in einer Woche in Form seid?
Alles müssen wir ja nicht hinkriegen, auch NST wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingespielt sein. Wir werden aber bestimmt besser als am Czech Open sein, denn durch ein Testspiel, den United-Cup und weiteren Trainings mit der vollzähligen Mannschaft, werden wir mehr Spielpraxis in den Beinen haben und einander auf dem Feld etwas besser finden.
Ihr trefft zweimal auf NST aus Finnland. Wie lauten eure Ziele und was wisst ihr über die Gegnerinnen?
Wenn wir schon den Aufwand betreiben, da hinzugehen, ist das Ziel auch klar. Entsprechend haben wir die Vorbereitung auch auf den Gewinn dieser Quali ausgerichtet. Wir haben das Glück, uns dank Kati (Eteläpää, neue Assistenztrainerin, die Red.) gezielt auf NST vorbereiten zu können. Sie kennt deren Team gut und hat auch Videomaterial über sie organisiert.
Ihr habt nebst einer Trainerin auch fünf neue ausländische Spielerinnen sowie die Rekordinternationale Natalie Stadelmann verpflichtet. Was meinst du zur neuen Zusammensetzung?
Wir haben jetzt ein paar erfahrene Spielerinnen mehr, die über Erfahrung in wichtigen Spielen verfügen. Die bringen auch eine gewisse Ruhe mit. Gesamthaft gesehen ist unser Kader deutlich breiter besetzt. Dadurch gibt es mehr Optionen zum Umstellen und Varianten testen. Wir haben jetzt einen Konkurrenzkampf, der extrem förderlich für die eigene Leistung und Weiterentwicklung ist. Zudem dürfte die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden, was für einige Spielerinnen sicher auch befreiend wirken kann.
Zwei Finninnen, zwei Schwedinnen, eine Tschechin und eine Polin. Wie schwierig gestaltet sich die Integration dieser internationalen Truppe bisher?
Nicht annähernd so schwierig, wie dies vielleicht den Eindruck macht. Klar besteht darin eine Herausforderung, aber alles ist dann auch nicht Neu. Vieles wird auch dadurch vereinfacht, dass die meisten bereits recht gut Deutsch können, oder es zumindest einigermassen verstehen, wenn wir Hochdeutsch sprechen. Ausserdem spielten etwas Linnea Lexe und Ela Piotrowska bereits in der Schweiz, und Tess Ordell oder Natalie Stadelmann kennen einige bereits aus der Liga oder weil sie früher bei den Red Ants spielten.