10.
2017
Kein Angsthasen-Unihockey
Die Frauen des UHC Waldkirch-St. Gallen gefallen sich in der Rolle des NLA-Aufsteigers, der nur gewinnen kann. Für Captain Iris Bernhardsgrütter (23) stehen derzeit einzig die Fortschritte des jungen Teams im Zentrum, nicht die Resultate.
Gegen die Red Ants setzte es am Sonntag nur eine knappe 2:4-Niederlage ab. Wäre gar ein Punkt möglich gewesen?
Iris Bernhardsgrütter: Vielleicht. Wichtiger ist aber, dass wir mit unserer Leistung zufrieden sein konnten. Die Gegner blenden wir im Moment noch weitgehend aus. Die Punkte werden irgendwann kommen - und wenn nicht, reisst uns auch niemand den Kopf ab. Wir befinden uns in der schönen Situation, dass wir nichts müssen.
Aber wenn man zwei Minuten vor Schluss nur zwei Tore zurückliegt und der zweite Block hinter der Mittellinie zuschaut, wie die Red Ants dreissig Mal den Ball hin- und herschieben...
Auf der anderen Seite standen Spielerinnen mit viel internationaler Erfahrung, bei uns halt nicht. Wir haben im ersten Block Spielerinnen mit ein paar Jahren NL-Erfahrung, die auch Intuition ins Spiel bringen - die meisten anderen sind noch sehr jung, da fehlt noch das Gespür, wann man auf den Ball gehen soll oder nicht. Aber ich bin überzeugt, dass sich das schon sehr bald ändern wird.
Wie weit ist der Lernprozess in dieser NLA-Premierensaison schon fortgeschritten?
Physisch können wir bereits gut mithalten. Wir wachsen als Team, Einzelspielerinnen sind bei uns nicht so wichtig - und ich bin stolz darauf, dass wir als Aufsteiger kein Angsthasen-Unihockey spielen. Dass wir so auch mal höhere Niederlagen einkassieren, nehmen wir in Kauf. Enttäuschend ist nur, wenn wir unsere Leistung nicht abrufen können. Wie zum Beispiel bei der 4:6-Niederlage gegen Aergera Giffers am Samstag.
Wenige Minuten nach Spielschluss in Winterthur war aus eurem Lager lautes Gelächter zu hören. Worum ging es?
Wir planten unseren traditionellen Teamausflug an die St. Galler Olma (schmunzelt).
Du hast in „jungen Jahren" vier Saisons für die Red Ants gespielt, bis du nach einem Kreuzbandriss 2013 zu WaSa zurückgekehrt bist. War die Partie in Oberseen für dich noch speziell?
Ich kam mit 17 ins NLA-Team - und hatte ziemlich wenig Einfluss auf das Geschehen. Bei WaSa konnte ich in den letzten Jahren meinen Beitrag zum Aufstieg leisten, das ist ein ganz anderes Gefühl. WaSa ist mein Zuhause, von daher war die Partie in Winterthur nichts Besonderes für mich.
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