01.
2022
Red Ants und Eggli gehen getrennte Wege
Red Ants und Cheftrainer Lukas Eggli haben sich darauf verständigt, den auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Nach fünf Spielzeiten, trennen sich die Wege.
Als Lukas Eggli in der Saison 2017/18 sein Amt antrat, gehörten die Red Ants mit Spielerinnen wie Chalverat, Dahlin, Scheidegger oder Rossier zur erweiterten Spitze der NLA. Im Playoff-Halbfinal wurde der spätere Meister Piranha Chur hart gefordert, im Cup gelang der Einzug in den Final. Danach folgte ein gewaltiger Umbruch, ein gutes Dutzend Leistungsträgerinnen verliessen den Verein auf einen Schlag - die folgende Saison wurde mit ein Rumpfteam in Angriff genommen, sogar die Playoff-Qualifikation schien ernsthaft infrage gestellt. Eggli schaffte es, das Team zu stabilisieren und nach geschickten Ergänzungen im Verlauf der Saison wurde in den Playoffs sogar dem nachmaligen Meister Kloten-Dietlikon Jets ein Bein gestellt. Das war sinnbildlich für die Ära Eggli - viel Aufbauarbeit während der Saison, auf den Punkt bereit in den Playoffs. Gleichzeitig wurde es verpasst, in den folgenden Spielzeiten auf dem Playoff-Level fortzufahren und so der Ligaspitze bereits in der Qualifikation wieder näher zu kommen. „Beim Saisonstart fehlte uns jeweils etwas, meistens gab es erst einmal einen Substanzverlust zu kompensieren, statt auf dem Erreichten aufbauen zu können. Das Kader war auf jeden Fall nie zu gross, so fehlte der Konkurrenzkampf", blickt Eggli zurück. Dennoch erfülle ihn die Arbeit der letzten fünf Jahre mit Stolz. „Wir haben aus bescheidenen Mitteln das Beste gemacht, pressten die Zitrone aus und waren kompetitiv. Die Highlights waren sicher die Playoff-Leistungen gegen die Jets und im letzten Frühling der Sieg im Viertelfinal gegen Piranha Chur", so der 37-Jährige.
Suche nach frischem Wind
Sportchefin Irène Tschümperlin kommt bei ihrer Bilanz zum gleichen Schluss. „Lukas Eggli managte den Umbruch und stellte das Team wieder auf solide Beine. Er schaffte es, alle bei Laune zu halten, obwohl das Kader oft zu schmal war - insgesamt hat er bei schwierigen Bedingungen einen tollen Job gemacht." Nach fünf Jahren der Zusammenarbeit tue aber dem Coach und dem Team ein Wechsel gut, da sich gewisse Abnutzungserscheinungen schlicht nicht vermeiden lassen. „Das Team hat sein Talent und Potenzial noch nicht ausgeschöpft, die jungen Spielerinnen zeigen bezüglich Selbstvertrauen und Überzeugung noch zu grosse Schwankungen", so die Sportchefin. Wie der neue Coach heissen wird, der für frischen Wind und neue Ideen sorgen soll, steht noch nicht fest. Entsprechende Gespräche seien aber bereits am Laufen, versichert Tschümperlin. Und Lukas Egglis Zukunft? „Ich bin für alles offen - ob Männer, Frauen oder Nachwuchs, alles ist möglich. Ich muss enfach vom Konzept überzeugt sein. Sollte das nicht der Fall sein, kann ich mir auch eine Pause vorstellen - wobei es meiner Familie wohl lieber wäre, ich würde wie bisher regelmässig in Trainings verschwinden", sagt Eggli lachend.