09.
2017
Rüttimann: "Hatte auch lukrative Angebote"
Corin Rüttimann spielte nach vier Jahren Abstinenz so, als wäre sie nie weg gewesen. Drei Tore steuerte die SSL-Meisterin für Chur beim 8:6-Sieg im Supercup bei. Im Interview erzählt sie, wieso sie sich für eine Rückkehr nach Chur entschieden hat, warum man in Schweden weniger Platz hat und was sie unternimmt, um auch künftig ein hohes Tempo mitgehen zu können.
Corin Rüttiman, so hast Du dir deine Rückkehr wohl vorgestellt oder?
Corin Rüttimann: Mit einem Titel anzufangen? Ja, das ist tatsächlich schön.
Vor allem hast Du gleich drei Tore erzielt...
Das ist aber weniger wichtig. Hauptsache wir haben gewonnen.
Was war das für ein Gefühl nach vier Jahren sich wieder das Piranha-Shirt überzustreifen?
Ein cooles. Ich habe mich extrem darauf gefreut, mit meinen neuen und zum Teil auch alten Teamkollegen auflaufen zu dürfen und fühle mich in dieser Mannschaft sehr wohl.
Als bekannt wurde, dass Du zurück in die Schweiz kommen wirst, wurdest Du bestimmt mit Angeboten überhäuft. Was hat schlussendlich bei deiner Entscheidung den Ausschlag für die Piranhas gegeben?
Ich bekam verschiedene Angebote, ja. Darunter hatte es auch das eine oder andere äusserst lukrative. Für mich gab es nicht nur Piranha, ich machte mir wirklich auch ernsthafte Gedanken zu einem anderen, etwas kleineren Klub zu wechseln. Schlussendlich passte aber in Chur die Kombination aus Sport und Beruf am besten zusammen.
Mit Michelle Wiki haben wir bereits über die Unterschiede zum Spiel in Schweden und der Schweiz gesprochen. Sie erwähnte dabei vor allem das Tempo und die Technik. Kannst du ihr beipflichten?
Auf jeden Fall. Man hat mit dem Ball einfach viel mehr Zeit und Platz, als in Schweden. Hier steht man weiter von den Gegnerinnen weg, dadurch hat man mehr Zeit, um eine Entscheidung zu fällen.
Auch punkto Trainingsaufwand gibt es grosse Differenzen. Du bist dir wahrscheinlich einen anderen Trainingsrhythmus gewohnt. Legst du jetzt persönliche Extraschichten ein, um das hohe Level zu halten?
Ich konnte mit dem Verein vereinbaren, dass ich einmal in der Woche mit den U18-Junioren von Chur Unihockey mittrainieren darf. Für mich ist es enorm wichtig, dass ich auch auf höherem Niveau mithalten kann. Das war übrigens auch eine der Bedingungen für meinen Wechsel.
Zum heutigen Spiel: wieso hat es für die Piranhas heute zum erstmaligen Supercupsieg gereicht?
Wir starteten zwar nicht so gut in die Partie, steigerten uns aber im Mitteldrittel wesentlich. Ein Knackpunkt war, dass wir nach Gämperlis Ausgleich gleich mit drei Toren innert kurzer Zeit antworten konnten. Danach musste Dietlikon höher angreifen, wir liessen uns dadurch aber nicht beirren und spielten unsere Konter ausgezeichnet fertig.
Du warst zum ersten Mal an einem Supercup dabei. Wie ordnest du die Bedeutung dieses Anlasses ein?
Ein Meistertitel oder ein Europacupsieg bedeutet mir persönlich natürlich immer noch mehr. Aber für den Verein ist dieser Sieg wichtig. Ich merke, dass man nach der letzten titellosen Saison äusserst motiviert und hungrig ist. Das hat man auch heute wieder gesehen. Deshalb war die Freude in der Garderobe auch ziemlich ausgelassen. Ebenfalls war es eine gute Standortbestimmung, die uns gezeigt hat, dass wir auf dem richtigen Weg sind.