09.
Stimmen zum Supercup der Frauen
Nachdem Piranha Chur mit 2:0 und 4:2 in Führung ging, gelang den Kloten-Dietlikon Jets mit drei Toren im Schlussdrittel die Wende und ein knapper 5:4-Sieg. Wir konnten uns nach dem Spiel mit Nicole Capatt und Marcia Wick unterhalten.
Piranha Chur legte gegen die Jets am Sonntag los wie die Feuerwehr und ging mit 2:0 in Führung, wobei diese durchaus höher hätte ausfallen können. Nachdem die Jets auf zwei Linien umstellen und noch im ersten Drittel ausglichen, ging Piranha im Mitteldrittel erneut in Führung. Die Fliegerinnen drehten das Spiel mit drei Toren im letzten Drittel vom 2:4 zum 5:4. In der Schlussphase bündelte auch Piranha die Kräfte und agierte mit zwei Linien, doch der Ausgleich gelang nicht mehr. Wir sprachen nach der Partie mit Nicole Capatt, deren Linie das 3:2 im Mitteldrittel schoss und viel Power aufs Feld brachte. Die 24-Jährige gehört bei den Bündnerinnen zu den erfahrensten Spielerinnen, im Kader stehen nur drei Feldspielerinnen, die vor dem Jahr 2000 geboren wurden. Capatt selber steigt bereits in ihre 8. Saison in der höchsten Liga.
unihockey.ch: Gestern seid ihr gegen die Skorps früh in Rükstand geraten, heute habt ihr am Anfang klar dominiert. Wie war das möglich?
Nicole Capatt: Das war unser Ziel. Wir haben uns vorgenommen, einen deutlich besseren Start hinzulegen als im Halbfinal. Das ist uns sicher gut gelungen.
Wie fühlst du dich unmittelbar nach dieser knappen Niederlage - viel vorzuwerfen habt ihr euch eigentlich nicht?
Nein, es war einfach ein hart umkämpftes Spiel. Ich glaube, am Schluss hätte es auf beide Seiten kippen können! Es ist leider dieses eine Tor, das fehlt.
Die Jets sind bekannt dafür, Spiele drehen zu können, ihr habt aktuell ein sehr junges Team. Ist das etwas, was zu diesem Zeitpunkt noch fehlt: die Konstanz über 60 Minuten, wie es an diesem Wochenende der Fall war?
Es waren ja jetzt noch nicht viele Spiele auf diesem hohen Niveau. Wir arbeiten einfach weiter und wissen jetzt etwa, wo wir leistungsmässig stehen und wo die Messlatte für die kommende Saison in etwa liegt.
Rein spielerisch - was ist gut, was muss noch besser werden?
Ich finde, wir hatten die Jets eigentlich relativ lange gut im Griff und haben insbesondere auch mit Ball gut gespielt! Wir hatten sie eigentlich dort, wo wir wollten. Am Schluss waren es leider auch ein paar Eigenfehler von uns, doch die sie zu Kontern und Toren kamen.
Bei den Kloten-Dietlikon Jets gingen drei der fünf Tore auf das Konto von ehemaligen Piranha-Spielerinnen. So war auch Marcia Wick wieder erfolgreich, die dank ihren zwei Treffern im Halbfinal gegen Zug das Topscorer-Trikot trug. Das Trio mit Laila Ediz und Leonie Wieland wurde trotz vieler guter Torchancen beim Timeout kurz nach Spielhälfte auseinander genommen, danach verteilte sich die offensive Power besser auf die beiden Trios Ediz-Wieland-Behluli und Wick-Metzger-Suter.
unihockey.ch: Dürfen wir euch jetzt offiziell Comeback-Jets nennen? Das wird allmählich zur Konstante, dass ihr die Spiele dreht.
Marcia Wick: Es sicher eine Stärke unseres Teams, dass wir immer zurückkommen können und das Spiel nicht abschreiben, bis die letzten Minuten vorbei sind. Solange wir das als Stärke mitnehmen können: ja, unbedingt.
Am Anfang seid ihr etwas unter die Räder gekommen. Hat euch Piranha mit ihrem fulminanten Start überrascht, oder wie erklärst du dir die Startphase?
Es war sicher kein besonders taktisches Spiel, sondern sehr physisch und sehr schnell. Dazu mit einigen Kontern ein ziemliches Hin und Her, physisch eher hart. Am Samstag war es doch mehr ein taktisches Spiel. Ich weiss nicht, ob wir nicht damit gerechnet haben - was wir auf alle Fälle müssten - aber das hat uns zu Beginn vielleicht etwas aus dem Konzept gebracht.
Etwas überraschend kam das Timeout nach 33 Minuten, wo die Spielanteile schon ausgeglichener waren. Was waren die Gedanken hinter den Linienwechseln?
Es ging darum, neue, frische Inputs reinzubringen. Wir hatten gegen Zug schon in dieser Konstellation gespielt und es ging nicht mehr alles wunschgemäss auf, auch weil Piranha natürlich unser Spiel analysierte. 2-3 Sachen, die im Halbfinal noch geklappt haben gingen nicht mehr so gut und darum denke ich, es waren die richtigen Inputs zum richtigen Zeitpunkt.
Der Saisonstart steht kurz bevor, auf euch kommt mit Meisterschaft, Cup und Champions Cup gleich einiges zu. Wo steht ihr, was ist gut und was muss noch besser werden?
Wir hatten schon gegen Zug 20-30 Minuten - und am Sonntag eher noch mehr als am Samstag - in denen wir nicht das spielten, was wir wollen. In diesen Phasen konnten unseren Gameplan nicht wie gewünscht umsetzen. Das müssen wir vor der Saison noch anschauen, dass wir von Anfang an unser Spiel spielen, unsere Stärken ausspielen und dominanter auftreten.