01.
2016
Aergera auf Augenhöhe
In der vorgezogenen letzten Qualifikationsrunde war Aergera Giffers zu Gast bei den wiedererstarkten Red Ants in Winterthur und musste sich mit 4:5 geschlagen geben. Das Spiel fand ausnahmsweise an einem Mittwochabend statt, bevor nun die zweiwöchige Nationalmannschaftspause folgt.
Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive wollte Giffers ans letzte Spiel, den Heimsieg gegen die Wizards Bern Burgdorf anknüpfen. Es ergaben sich bald gefährliche Konter, welche die Giffers-Offensive jedoch nicht zu verwerten wusste. Auch die Red Ants hatten ihre Möglichkeiten und eröffneten ihrerseits das Skore nach elf Minuten. Nach einem Abschluss von Céline Chalverat verwertete Michaela Mlejnkova einen Abpraller zum 1:0 für die roten Ameisen. Ärgera antwortete seinerseits noch vor der ersten Drittelspause mit einem sehenswerten Abschluss von Isabelle Wyder aus dem Hinterhalt. Trotz mehr Ballbesitz für das Heimteam, hatten die Senslerinnen im ersten Durchgang die zwingenderen Chancen.
Dasselbe Bild bot sich im Mitteldrittel. Sowohl ein Powerplay, wie auch verschiedenste 1-gegen-0 oder 2-gegen-1 Situationen fruchteten nach wie vor nicht. Es war vor allem die Defensive um und mit Torhüterin Patricia Roux, die sich an diesem Abend gute Noten verdienten. Ein einziges Mal gelang Giffers der Durchbruch: Der von Martina Buris Abschluss generierte Abpraller verwertete Valentina Dazio in sehenswerter Volleymanier zum 1:2. Nur drei Minuten später glichen die Red Ants die Partie aber erneut aus.
Der Schlussabschnitt musste die Entscheidung bringen. Das Heimteam riss nun mehr und mehr das Spieldiktat an sich und schnürte Giffers phasenweise in der eigenen Platzhälfte ein. Die Freiburgerinnen beschränkten sich aufs Kontern und einen davon schloss Martina Buri gut zehn Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit zum 2:3 ab. Trotz spannendem Hin und Her schafften die Red Ants nur eine Minute nach dem 2:3 den Ausgleich zum 3:3. Weitere drei Minuten später folgte sogleich die 4:3-Führung für die Lokalmatadoren. Einziger Schönheitsfehler hierbei: vor dem Game-Winning-Goal blieb Ärgeras Captain Léa Bertolotti nach einem Crosscheck sekundenlang verletzt liegen, während das Spiel weiterlief. Eine heikle Situation und natürlich ärgerlich für die aufopferungsvoll kämpfenden Senslerinnen, da das Spiel zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch offen war. Nachdem sich Silvana Nötzli dank ihres Sololaufs über das halbe Feld als 5:3-Torschützin feiern liess, war das Spiel entschieden. Zwar gelang Buri kurz vor Schluss noch das 4:5, mehr lag für die Senserlinnen aber nicht mehr drin.
Die Niederlage schmerzt und ist für Giffers verständlicherweise frustrierend. Einmal mehr könnte die Floskel: „wir haben gut gespielt und doch verloren" zitiert werden. Jedoch muss sich Ärgera klar auch an der eigenen Nase nehmen. Mal für Mal sündigte Giffers vor dem gegnerischen Tor und liess vor allem in den ersten beiden Dritteln viele gute Chancen aus. Defensiv spielte Ärgera äusserst konzentriert und konsequent, brachte sich schlussendlich aber selbst um die Punkte. Die alt bekannte Phrase: „Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften" sei hierbei in Frage gestellt. Noch stehen vier Qualifikationsspiele an, ehe am 27. Februar die Playoffs beginnen. Zunächst bleiben Ärgera Giffers aber zwei Wochen Nationalmannschaftspause, um an diversen Baustellen zu arbeiten, bis dann die intensive Schlussphase ihren Anfang nimmt.
Red Ants Rychenberg Winterthur - Aergera Giffers 5:4 (1:1, 1:1, 3:2)
Oberseen, Winterthur. - 109 Zuschauer. - SR Keel/Walter.
Tore: 11. Mlejnkova (Chalverat) 1:0. 18. Wyder (Kohler) 1:1. 35. Dazio (Buri) 1:2. 38. Chalverat (Bühler) 2:2. 50. Buri (Ganz) 2:3. 51. Dahlin (Nötzli) 3:3. 54. Frick (Dahlin) 4:3. 59. Nötzli 5:3. 60. Buri (Bapst) 5:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen R.A. Rychenberg Winterthur. Keine Strafen gegen UH Aergera Giffers.
Aergera Giffers: Roux; Bertolotti, Wyder; Buri, Wohlhauser, Dazio; Dietrich, Hirschi; Bapst, Köstinger, Feller; Kohler, Weibel; Ruffieux, Beck, Ganz, Kalbermatter; Etter (Ersatz).