02.
2004
Damen NLA: 60 Minuten Powerplay der Red Ants
In gewissen Kampfsportarten können ungleiche Duelle wegen „technischer Überlegenheit“ frühzeitig abgebrochen werden. Gäbe es diese Regel auch im Unihockey, wären die Red Ants schon nach einer halben Stunde zum Sieger erklärt worden. 7:0 stand es zu diesem Zeitpunkt bereits, und die Überlegenheit war eklatant. Die Winterthurerinnen konnten schalten und walten wie es ihnen beliebte. Die Jets, deren beste Akteurin, Dominique Ammann, verletzt auf der Bank sass und nicht mittun konnte, hatten dem Angriffs-Furioso überhaupt nichts entgegen zu setzen. Und im Kasten der Red Ants teilten sich für einmal Sabine Forster und Irene Tschümperlin nicht nur einen geruhsamen Arbeitstag, sondern auch gleich einen mühelosen Shut-Out.
Gefundenes Fressen
Die Red Ants spielten die Gäste phasenweise schwindlig, monopolisierten den Ball oft minutenlang. Sie gewannen praktisch jeden Zweikampf und kamen in den Genuss katastrophaler Auslösungsfehler der gegnerischen Verteidigerinnen. Überhaupt wies an diesem Tag bei den Jets einzig Melanie Alder NLA-Niveau auf – ihre Teamkolleginnen waren zu keiner Zeit auf der Höhe des Geschehens. Diese Freiheiten nutzte Petra Kundert zu insgesamt vier Toren und einer Vorlage, während ihre kongeniale Sturmpartnerin, Linda Kristiansen, sich vier Assists notieren liess. Diana Füllemann, zweimal Andrea Benz, Gabi Breitenstein und Andrea Siegenthaler trugen ihren Teil zum Schützenfest bei. Dass die Jets-Torhüterin Alexandra Fuhrimann bestimmt nicht die schwächste Akteurin ihres Teams war, sagt schon alles über die Stärkeverhältnisse in dieser Partie.
Vergnügen kommt vor Arbeit
„Wir haben 60 Minuten lang Powerplay gespielt“ lautete Mark van Roodens treffende Analyse nach dem Spiel. Auf dem Speiseplan der Red Ants stehen nach den Jets nun die beiden Schlusslichter der NLA, Floorball Thurgau und Sense-Tafers. Auch in diesen beiden Partien werden die Winterthurerinnen wohl unbeschwerte Spielfreude zeigen können, bevor es dann wieder Ernst wird - mit dem Cupfinal gegen Dietlikon und dem Beginn der Playoffs. Den Heimvorteil in den Playoffs kann den Red Ants niemand mehr nehmen – nur den Rhythmus sollte man angesichts des „leichten“ Schlussprogrammes der Qualifikation nicht verlieren. Gegen Dietlikon wird weniger die Spielfreude entscheidend sein, sondern viel mehr Disziplin und Kampfstärke.
Red Ants – Kloten-Bülach Jets 9:0 (3:0, 4:0, 2:0)
Oberseen, 140 Zuschauer
SR: Siegfried / Estermann
Tore: 6. Füllemann (Kristiansen) 1:0; 7. Kundert (Kristiansen) 2:0; 13. Kundert 3:0; 22. Kundert (Kristiansen; Ausschluss Weber) 4:0; 23. Benz (Breitenstein) 5:0; 25. Kundert (Kristiansen) 6:0; 33. Benz 7:0; 48. Breitenstein (Kundert) 8:0; 55. Siegenthaler 9:0.
Strafen: je 1x2 Minuten.
Red Ants: Forster (ab 30. Tschümperlin); Eberle, Jud; Kocher, Siegenthaler; Kundert, Kristiansen, Füllemann; Flückiger, Breitenstein, Benz; Müller, Wastl, Jaunin-Nydahl; Schreiner.
Kloten-Bülach Jets: Fuhrimann; Mathis, Merz; Furrer, Weber; Fankhauser, Alder, Marquart; Möhl, Macukic, A. Blaser; M. Blaser, Zinnenlauf.