11.
2004
Damen NLA: Auf der Achterbahn der Gefühle
Wenn es darum geht, den Formstand einer Mannschaft zu beurteilen, wird oft das Überzahlspiel ins Feld geführt. Diesbezüglich haben die Zuger Highlands beim Duell gegen ihre Tabellennachbarn kläglich versagt. Alleine im ersten Drittel durften sich die Einheimischen während 3:51 Minuten einer numerischen Überlegenheit erfreuen, wobei während vollen zwei Minuten fünf Zugerinnen gegen drei Bündnerinnen auf dem Feld standen, ohne allerdings Profit aus dieser einmaligen Gelegenheit schlagen zu können.
Blitzstart von Piranha
Im Gegenteil: Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste bereits mit 2:0 Toren. 41 Sekunden genügten ihnen, um dem Spiel für lange Zeit die Spannung zu nehmen. Söderlund – zu Recht als beste Spielerin ausgezeichnet – und Buff mit einem nicht unhaltbar scheinenden Schuss in die nahe Ecke versetzten den Highlands einen veritablen Schock. Erst allmählich erholten sie sich davon, was die Chance von Rothenfluh unterstrich. Sie verpasste es, kurz vor dem ersten Sirenenton ihr Team moralisch zu stärken, indem sie statt ins weit über das Tor zielte.
Absenz der Schlüsselspielerin
Womöglich hatte die eher diskrete Vorstellung der Gastgeberinnen auch mit dem Fehlen von Steffi Rüegg zu tun. Sie musste verletzungsbedingt passen, was dem labilen Mannschaftsgefüge nicht eben Stabilität verlieh. Highlands-Captain
Helene Grossniklaus wollte dies nach Spielende aber nicht als Erklärung für die Niederlage gelten lassen. „Wir haben mit viel Aufwand wenig erreicht“,
analysierte sie messerscharf. Dazu nannte sie die Müdigkeit als weiteren Faktor für die Niederlage. Nachvollziehbar, weil der Cupmatch in Dietlikon offensichtlich seine Spuren hinterliess.
Vom Podest verdrängt
So trat die erhoffte Wende im Schlussdrittel nicht mehr ein. Nachdem Söderlund kurz nach Wiederanpfiff das dritte Tor für Piranha gelang war es um die Highlands geschehen. Zum Schluss mussten diese noch zwei weitere, bittere Pillen
schlucken, als selbst Churs Reservistinnen Theus und Kaufmann Eingang in die Torschützenliste fanden. In der Rangliste sind die Highlands von ihrem samstäglichen Widersacher überholt worden – und liegen nun zum ersten Mal seit Saisonbeginn auf einem nicht PlayOff berechtigenden Platz!
UHC Zuger Highlands – Piranha Chur 1:5 (0:2, 1:0, 0:3)
Schönenbüel, Unterägeri – 100 Zuschauer
SR: Spori/Wälti
Tore: 2. (1:14) Söderlund 0:1, 2. (1:55) Buff (Gabathuler) 0:2, 30. Rittmeyer (Rothenfluh) 1:2, 42. Söderlund (S. Streiff) 1:3, 54. Theus (Arpagaus/Ausschluss Benzinger) 1:4, 59. Kaufmann 1:5
Strafen: Zug 2x2', Chur 3x2' plus 1x10' (Gabathuler)
Zuger Highlands: Rust; Limacher, Huber; Hämäläinen, Grossniklaus; Von Rickenbach, Brenner, Gwerder; Rittmeyer, Raschle, Rothenfluh; Rohrer, Kiser, Benzinger; Kompein, Buholzer, Gugolz, C. Nussbaumer
Piranha Chur: Vitetti; Buff, S. Streiff; Theus, Schütz; Gabathuler, Giger, Söderlund; Hartmann, Moser, Bless, Arpagaus, Niederer, A. Streiff, Kaufmann
Bemerkungen: Zuger Highlands ohne Rüegg (verletzt), Piranha Chur ohne Wegmann, S. Arpagaus (krank), Bürkli (verletzt), Frölich, Boner (überzählig); 31. Pfostenschuss Rohrer. 51:49: Time-out Piranha Chur
Best Players: Huber / Söderlund