02.
2005
Damen NLA: Besseres Ende für die Caps
Caps-Piranha - ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass diese Affiche spannende und nervenaufreibende Spiele garantiert - jeweils mit dem besseren Ende für die Bernerinnen. Wollten die Caps nach wie vor um Platz 4 mitreden, musste dieser Trend bestätigt werden. Dass sich unter anderem mit Brunner eine ballsichere Verteidigerin und mit Elsinger die Topskorerin in die ellenlange Verletztenliste der Caps einreihten, machte die Ausgangslage allerdings nicht eben einfacher.
Mühevolles Stardtrittel
In der Anfangsphase deutete in der Tat nichts auf einen weiteren Caps-Sieg gegen
den vermeintlichen Lieblingsgegner hin. Die Bündnerinnen agierten
erwartungsgemäss aggressiv, was den Stadtbernerinnen bei der Angriffsauslöung
Mühe bereitete. Dass allerdings Forechecking mit zwei oder gar drei Leuten auch
seine Schattenseiten hat, mussten die Bündnerinnen in der 5. Minute erfahren,
als die Gastgeberinnen das Pressing erstmals erfolgreich umspielen konnten und
Juker nach einem schnell vorgetragenen Konter mit einem Backhand-Knaller, von
dem sie wohl noch ihren Enkeln erzählen wird, das 1:0 markierte. Dass diese
Führung glückhaft war, untermauerten auch die folgenden Minuten, in denen Chur
weiterhin den aktiveren und bissigeren Eindruck hinterliess. Der
Ausgleichstreffer in der 20. Minute war der verdiente Lohn.
Achterbahn im Mitteldrittel
Zu Beginn des Mitteldrittels zeigte sich einmal mehr die Wichtigkeit von guten
Special Teams. Nach erfolgreichem Boxplay konnten die Caps ihrerseits in
Überzahl agieren und lieferten ein weiteres Beispiel für das wiedererstarkte
Powerplay, aus dem in letzter Zeit aus jeder Chance ein Tor resultierte, ab.
Stettler schloss direkt ab und liess der Chur-Hüterin keine Chance. Der Jubel
war kaum verstummt, als Juker zum 3:1 erhöhte. Dieser Zwischenstand schien den
Bündnerinnen etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, während die Hausherrinnen
jetzt auch im Spielaufbau sicherer agierten. Hingegen war die Spicher/Gerber/Huber-Truppe
in der eigenen Hälfte physisch nach wie vor zu wenig präsent, was den
Churerinnen immer wieder die eine oder andere Chance ermöglichte. Und
tatsächlich: Die Bündnerinnen schossen gegen Ende des zweiten Drittels innert
Kürze drei Tore und brachten dem Spiel eine erste Wende.
Hin und her im Schlussdrittel
Dass die Caps allerdings die Köpfe nicht hängen lassen würden, war mit Blick auf
den Charakter der Mannschaft zu erwarten. Mit neuem Elan und Line-up brausten
die Bernerinnen aus der Kabine und erwischten Chur auf dem falschen Fuss. Müller
stocherte erfoglreich zum 4:4 nach und Schällibaum erzielte nur Sekunden später
das 5:4. Es folgte ein packendes Auf und Ab, sehr zur Freude jener wenigen
Zuschauer, die dieses Spektakel dem einseitigen Eishockeymatch SCB-Kloten
vorgezogen hatten. Beide Mannschaften versteckten sich nicht hinter einer
vorsichtigen Taktik, sondern versuchten ihr Glück in einer offensiven
Spielausrichtung. Chur wurde mit dem Ausgleich belohnt, ehe Schällibaum am
weiten Pfosten abermals zur Führung der Caps einschob und so den Galaauftritt
der auf das letzte Drittel hin neu formierten Sturmlinie Müller/Heusser/Schällibaum
abrundete. Mit Einsatz und dem nötigen Quäntchen Glück, das den Caps in dieser
Saison bisher so oft fehlte, brachten die Bernerinnen den Vorsprung - im
Gegensatz zum Hinspiel, wo Chur in der letzten Minute den Ausgleich erzielte -
über die Zeit. Eine nervenaufreibende Partie fand damit ein Ende, mit dem die
Bernerinnen einmal mehr zweifellos besser leben können als Piranha...
Bern Capitals - Piranha Chur 6:5 (1:1, 1:2, 3:1)
Mooshalle, Gümligen - 45 Zuschauer
SR: Wälti / Wälti
Tore: 04:05 Juker (Stettler) 1:0, 19:46 Kaufmann (Gabathuler) 1:1, 23:55 Stettler (Müller, Ausschluss Bless) 2:1, 24:21 Juker 3:1, 27:08 Bless (Theus) 3:2, 36:36 Buss (Söderlund) 3:3, 38:00 Söderlund (Buff) 3:4, 42:12 Müller 4:4, 42:51 Schällibaum (Heusser) 5:4, 51:42 Hartmann (Gabathuler) 5:5, 55:44 Schällibaum (Heusser) 6:5
Strafen: Bern 1x2', Chur 1x2'
Bern Capitals: Koller; Pfister, Meyer; Schmid, Hofer; Krähenbühl; Müller, Fahrni, Andrey; Stettler, Juker, Schällibaum; Heusser, Arteva
Piranha Chur: Mleczkovicz; S. Streiff, Buff; S. Arpagaus, Schütz; Bless, Theus, Söderlund; Kaufmann, Gabathuler, A. Arpagaus; Giger, Wegmann
Bemerkungen: Bern Capitals ohne Brunner, Khuu, Elsinger (verletzt) und Roux (nicht eingesetzt); 19. Pfostenschuss S. Arpagaus, 57. Lattenschuss Söderlund, 59:13 Time-out Chur, danach ohne Torhüterin
Best Player: Schällibaum / Söderlund