02.
2003
Damen NLA: Erneute Niederlage der Red Ants
Gewiss, auch die auf Rang 8 platzierten Wizards verfügen über drei Nationalspielerinnen. Und die Bern Capitals sind an gewissen Tagen eine schwer zu schlagende Mannschaft. Dennoch sind Niederlagen von Red Ants Rychenberg gegen solche Teams sehr gewöhnungsbedürftig – und wenn man sich in Winterthur nicht an solche Niederlagen gewöhnen möchte, muss eine Steigerung der gesamten Mannschaft her, am besten noch vor den nun anstehenden Spitzenspielen und den Playoffs. Oder wie es Assistenztrainer Mark van Rooden ausdrückt: „Es stimmen im Moment eine Reihe von Details auf und neben dem Platz einfach nicht. Wir werden das schonungslos ansprechen müssen, sonst sind für uns die Playoffs nach zwei Spielen vorbei.“ Es ist also Feuer im Dach des Serienmeisters, der nun sogar noch um den Heimvorteil in den Playoffs bangen muss, da Dietlikon immer besser in Fahrt kommt und schon fast zum Tabellenzweiten aufgeschlossen hat.
Gegen die Wizards leisteten sich die Red Ants einen klassischen Fehlstart mit zwei Blackouts in der Defensive, welche ein frühes 0:2 bedeuteten. Diesem Rückstand rannte man lange hinterher – gebremst durch eine sattelfeste Abwehr der Bernerinnen, zahlreiche Fehler in Auslösung und eine meist zu komplizierte Spielweise. Es wurde zu oft der riskante Pass durch gegnerische Beine statt eines sicheren Zuspiels gesucht. Und dass in der eigenen Defensive nicht alles wie gewünscht funktionierte, zeigen die zwei Assistpunkte, welche sich die Burgdorfer Torhüterin Oberli notieren lassen konnte. Erst in der 53. Minute fiel der Anschlusstreffer durch Kristiansen, welcher jedoch mit dem 1:3 schon bald beantwortet wurde. Kunderts 2:3 half nichts mehr, trotz weiteren Chancen wollte der Ausgleich nicht mehr fallen.
Erst im Schlussdrittel hatten die Red Ants gezeigt, dass sie den Gegner wirklich beherrschen können. Aber Treffer auf Knopfdruck, zum richtigen Zeitpunkt, gelingen den Winterthurerinnen im Moment nicht. Diese lange als selbstverständlich angesehene Tugend sollte man angesichts der kommenden Aufgaben in den restlichen Spielen der Qualifikation (Piranha Chur, Dietlikon und Floorball Thurgau) schleunigst wieder finden. Van Rooden weiss aber auch um das Potenzial in seinem Team. „Wir wissen, dass wir wieder Meister werden können. Aber die Effizienz müssen wir unbedingt steigern, sonst wird es sehr schwierig.“ Den Wizards wird es egal gewesen sein, dass die Winterthurerinnen nicht im Strumpf waren. Mit diesen unerwarteten drei Punkten hielten sie ihre Kantonsrivalinnen, die Capitals, auf Distanz. In den Abstiegsplayout-Strudel wieder hinein gerissen wurden dafür die Kloten-Bülach Jets, welche ihr Heimspiel gegen die „Caps“ verloren. Die letzten drei Spieltage der Qualifikation sind also sowohl am oberen wie auch am unteren Strich noch sehr spannend.
Red Ants Rychenberg - Burgdorf Wizards 2:3 (0:2, 0:0, 2:1)
Oberseen, 75 Zuschauer
SR: Bachmann/Stalder
Tore: 6. Flückiger (Ryser) 0:1; 8. Tschumi (Oberli) 0:2; 53. Kristiansen (Kocher) 1:2; 58. Ryser (Oberli) 1:3; 59. Kundert 2:3.
Red Ants: Forster; Eberle, Hilfiker; Siegenthaler, Breitenstein; Kocher; Kristiansen, Füllemann, Stadelmann; Benz, Kundert, Müller; Rieser.
Wizards: Oberli; Khuu, Claderari; König, Rossel, Tschumi; Rindlisbacher, Müller; Flückiger, Seljeson, Ryser; Meier Kloter, Reist, Glauser, Scheidegger, Monteduro, Eschler.