Playoffs in Dietlikon sind Playoffs in Kloten. Wie schon im letzten Jahr in den Finalpartien spielt das Team aus der Hüenerweid die entscheidende Meisterschaftsphase im Exil der Klotener Ruebisbach-Halle. Am Donnerstag gewann das Team das erste Halbfinal-Spiel gegen Piranha Chur mit 5:4.
"Wir haben uns überlegt, die Halbfinals in Dietlikon
auszutragen“, erklärte Trainer Urs Gartmann vor dem ersten Spiel gegen Piranha
Chur. „Aber die Hüenerweid ist ein wenig wie das „Stadiönli“ beim ZSC.“ Eine
andere Option wäre die neue Halle in Wallisellen gewesen – der Vizemeister
entschied sich dann jedoch für die Ruebisbach, wo eine ansprechende
Infrastruktur und genutg Platz fürs Publikum zur Verfügung steht. Die Fans
dankten es den Verantwortlichen und kamen am Gründonnerstagabend zahlreich
.Nicht nur in Sachen Austragungsort, sondern auch auf der Betreuerbank ergab
sich bei Dietlikon eine Änderung. Die aus Schweden zurückgekehrte
Nationalverteidigerin Simone Berner coachte an der Seite der beiden Trainer
Marco Moser und Urs Gartmann. Das und die Playoff-Stimmung schien die
Dietlikerinnen zu beflügeln.
Auf dem halb fremden Feld zeigten sie sich aggressiver als
in den meisten Spielen dieser Saison zuvor. Bereits in der 3. Minute eröffnete
Violetta Vögeli das Score. Doch die Dietliker sollten mit ihren Prognosen recht
behalten. „Die Spiele werden sicher umkämpfter als jene in der
Qualifikatinosphase“, lautete die Prophezeiung der Dietlikon-Bündnerin Elvira
Schmidlin. Die Glattalerinnen hatten in dieser Saison beide bisherigen Partien
mit 7:3 für sich entschieden. In den Playoffs liessen sich die Churerinnen nicht
mehr derart niederkantern. Petra Theus schoss in der 6. Minute den Ausgleich.
Zuvor hatte Dietlikons Schlussfrau Nicole Giezendanner bereits mehrere gute
Paraden zeigen müssen, und auch danach konnte sie sich über mangelnde Arbeit
nicht beklagen. Sie erledigte die Aufgaben aber fehlerfrei – insbesondere in der
19. Minute, als sie gegen Jenny Giger und ihrem Team damit den Ausgleich in die
Pause rettete. Für Dietlikon hatte Sara Schäfer in der 13. Minute den Ball zum
2:1 über die Linie gedrückt.
Das Mitteldrittel brachte dann die Vorentscheidung.
Natalie Stadelmann im Powerplay – wie schon zum 2:1 hatte Suvi Saukko den Pass
gegeben – und Anna Bürgi schraubten die Dietliker Führung auf 4:1. Wobei Bürgis
Schuss von der unglücklichen Churerin Brigitta Wegmann ins eigene Tor gelenkt
wurde. Piranha nahm ein Time-out, schwamm danach aber weiter. Schmidlin traf die
Latte, und Schäfer, Daniela Morf sowie Stadelmann kamen zu weiteren
ausgezeichneten Chancen. Chur schien vom Tempo der Gastgeberinnen zumindest
phasenweise überfordert. Hinzu kam, dass die Piranhas zu wenig aus den Strafen
machten und keine der sechs Überzahlgelegenheiten ausnützen konnten. Wie man
Tore schiesst, demonstrierte dafür Morf, die sich in der 46. Minute durchtankte
und ihre Einzelleistung mit dem 5:1 krönte. Die Churerinnen lernten schnell.
Vier Minuten vor Schluss setzten sie zu einer
beeindruckenden Schlussoffensive an: Karin Hartmann und Wegmann liessen Hoffnung
keimen; Chur ersetzte Torhüterin Sara Vitetti durch eine sechste Feldspielerin
und schoss sogar noch den Anschlusstreffer. „Unnötig war das“, kommentierte
Trainer Urs Gartmann nach der Partie. „Es gab eine Phase, in der Chur nur noch
hinten stand.“ Sein Team habe da etwas zu wenig geduldig gespielt. „Wir hätten
den Ball 10 bis 20 mal hin- und herspielen sollen statt nur 5 bis 10 mal.“ Die
Gäste profitierten davon – doch schliesslich rettete die Sirene den Dietliker
Sieg. Die Favoritinnen führen in der Serie mit 1:0. Gelegenheit zur Revanche hat
Chur schon am Ostersamstag – vor eigenem Anhang.
UHC Dietlikon - Piranha Chur 5:4 (2:1,
2:0, 1:3)
Ruebisbachhalle, Kloten - 350 Zuschauer
SR: Spori/Wälti
Tore: 3. Vögeli (Morf) 1:0, 6. Theus (Giger) 1:1, 13. Schäfer (Saukko)
2:1, 26. Stadelmann (Saukko, Ausschluss Giger) 3:1, 27. Bürgi 4:1, 46. Morf 5:1,
56. Hartmann (Söderlund) 5:2, 59. Wegmann (Theus) 5:3, 60. Buff (S. Arpagaus)
5:4
Strafen: Dietlikon 6x2', Chur 1x2'
Dietlikon: Giezendanner; Bürgi, Walder; Klein, Heusser; Morf, Pescador,
Vögeli; Schäfer, Mesot, Saukko; Schmidlin, Stadelmann, Anderegg
Chur: Vitetti; Buff, Wegmann; Schütz, S. Arpagaus; Giger, Söderlund,
Theus; Gabathuler, Kaufmann, A. Arpagaus; Bless, Hartmann, Moser
Bemerkungen: 27. Time-out Chur; 28. Lattenschuss Schmidlin; 59. Time-out
Dietlikon
Best Players: Vögerli / Söderlund