02.
2004
Damen NLA: Gelungene Hauptprobe der Red Ants
Der dürftige Auftritt in Zürich in der Vorwoche hatte Spuren hinterlassen. Andrea Eberle fehlte in der Startformation, Gabi Breitenstein wurde in die Verteidigung zurück beordert – und das Team verstand das Signal. Der Einsatz stimmt von Anfang an, die spielerische Linie auch, zumindest bis zu den zahlreichen Umstellungen im letzten Drittel. Zum ansehnlichen und intensiven Spiel trugen auch die Bernerinnen ihren Teil bei. Die Capitals gehören erfreulicherweise zu den Equipen, welche nicht den kurzfristigen Erfolg über destruktives Abwehrverhalten suchen, sondern ein gepflegtes Aufbauspiel anstreben.
Kristiansens Doppelpack
Unter den Augen von Björn-Erik Thort, seines Zeichens Assistenztrainer der Norwegischen Nationalmannschaft, lief Linda Kristiansen zu grosser Form auf. Die Skandinavierin brachte die Red Ants mit einem Hocheckschuss aus spitzem Winkel in Führung und doppelte im zweiten Abschnitt nach. Dass dies die beiden einzigen Treffer der Winterthurerinnen blieben, lag an der Torumrandung, welche insgesamt drei Mal getroffen wurde sowie am eigenen Unvermögen. Die Chancenverwertung war, nebst gewissen Mängeln im Passspiel, der einzige Kritikpunkt Mark van Roodens an seinem Team. Im Tor teilten sich Irene Tschümperlin und Sabine Forster die sechzig Minuten erneut auf. Beide spielten fehlerfrei, wie auch weitgehend die vor ihnen postierten Verteidigerinnen. Lediglich beim einzigen Treffer des Heimteams wurde bei der Auslösung gepatzert, was prompt bestraft wurde.
Druck standgehalten
Die Bern Capitals gingen nach der hohen Niederlage gegen Burgdorf in der Vorwoche für einmal etwas vorsichtiger ans Werk und nahmen erst nach dem Rückstand mehr Risiken auf sich. Vor allem in der Schlussphase versuchten sie alles, um zumindest einen, im Kampf um die Playoffs wichtigen, Zähler zu holen. Die Red Ants hielten diesem Ansturm jedoch souverän stand und können von einer gelungen Hauptprobe für den Cupfinal sprechen, auch wenn van Rooden abwiegelte. „Unser Ziel war eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Match gegen GC. Wir nehmen Spiel für Spiel, jetzt stehen drei Partien gegen sehr defensiv eingestellte Teams an, bevor es im Cupfinal gegen Dietlikon wieder ganz anders zur Sache gehen wird“.
Der Sieg in der Qualifikation und somit die Pole-Position für die im März beginnenden Playoffs dürfte den Red Ants nach diesem Auswärtssieg nicht mehr zu nehmen sein. Die Capitals hingegen sind nun wieder hinter Piranha Chur auf Rang Fünf zurück gefallen. Die Red Ants müssen also weiter warten, bis ihr Halbfinal-Gegner fest steht.
Bern Capitals – Red Ants Rychenberg 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
Wankdorf – 100 Zuschauer
SR: Widler / Widler
Tore: 8. Kristiansen (Tschümperlin) 0:1; 36. Kristiansen (Kundert) 0:2; 46. Stettler 1:2.
Bern Capitals: Roux; Forrer, Magnusson; Brunner, Krähenbühl; Meyer, Hofer; Juker, Stettler, Andrey; F. Pfister, B. Pfister, Elsinger; Fahrni, Müller.
Red Ants: Tschümperlin (ab 30. Forster); Siegenthaler, Jud; Kocher, Breitenstein; Eberle; Kundert, Kristiansen, Füllemann; Benz, Wastl, Flückiger; Jaunin-Nydahl, Müller, Schreiner.