10.
2004
Damen NLA: Hauptstädterinnen ziehen den Piranhas die Zähne
Für beide Teams hatte diese Partie bereits wegweisenden Charakter, wertvolle Punkte für den Einzug in die Playoffs wurden heute in der GBC vergeben. So starteten die direkten Konkurrenten auch dementsprechend engagiert in das Spiel, welches so richtig durch den Führungstreffer von Moser lanciert wurde. Die Gäste spielten zwar weiterhin engagiert, Piranha war aber aus einer sicheren Defensive heraus spielend das eher gefährlichere Team. Bereits im Startdrittel konnten sich die beiden Torhüterinnen Koller und Mleczkovicz mit guten Saves auszeichnen, wobei die in dieser Saison erstmals in der Meisterschaft eingesetzte Koller einen bestechend sicheren Eindruck machte. Dass die Caps mit einer 2:1-Führung in die Pause gehen konnten, lag aber nicht nur an der Berner Hüterin, sondern auch am zweiten Zuzug von GC Zürich, Natalie Heusser. Diese hatte ihren grossen Auftritt zwischen der 16. und 17. Minute, als sie gleich zwei Mal reüssieren konnte. Ein weiterer Torerfolg blieb der zur besten Gästespielerin geehrten Heusser zwar danach verwehrt, dennoch hinterliess sie einen sehr positiven Eindruck.
Mangelhaftes Powerplay
Das Spielgeschehen wurde freilich auch von anderen Akteurinnen geprägt. So hatte
die Churer Topscorerin Arpagaus fast mit der ersten Pausensirerne einen kleinen
Aussetzer, als sie ein dummes Foul beging und mit einer harten Fünfminutenstrafe
aus dem Spiel genommen wurde. Das Powerplay der Capitals war aber alles andere
als überzeugend. Nur vereinzelt wurden gute Abschlüsse gesucht und gefunden,
Chur überstand diese Unterzahl nicht nur nahezu problemlos, sondern konnte
gleich in Vollbestand den Ausgleich erzielen. In der Folge entwickelte sich ein
offener Schlagabtausch, bei welchem die Caps wiederum das bessere Ende für sich
behielten und dank einer schönen Einzelleistung von Elsinger auch den zweiten
Pausentee mit einer Führung geniessen konnten.
Entscheidung verpasst
Im Schlussabschnitt beherrschten vorerst die Stadtbernerinnen wieder das
Geschehen. Sie kesselten Chur in der eigenen Platzhälfte ein und vergaben eine
Vielzahl von guten Einschussmöglichkeiten. Nur aufgrund der mangelnden
Chancenauswertung konnte die Partie nicht vorentschieden werden. So stand es
auch vier Minuten vor Schluss noch 2:3 und Chur suchte nun mit agressivem
Pressing den Ausgleich. Eine kleine Unachtsamkeit in der Berner Defense führte
kurz vor Spielende tatsächlich zum 3:3, als Jenny Giger alleine im Slot zum
Ausgleich einschieben konnte.
In der fälligen Overtime spielten dann erfreulicherweise beide Teams auf Sieg. Piranha versuchte sich wiederum mit einem Forechecking, die Caps-Defense liess sich aber nicht düpieren und leitete einen schnellen Angriff ein. Was im letzten Drittel noch nicht geklappt hat, wurde nun endlich umgesetzt: Eine 2:1-Situation wurde von Stettler und Andrey gekonnt zum siegbringenden 3:4 abgeschlossen.
Die Capitals haben den Erfolg im Churer Hexenkessel sicher nicht gestohlen. Im Schlussabschnitt verpassten sie die vorzeitige Entscheidung und mussten kurz vor Spielende sogar noch den Ausgleich hinnehmen. Trotz mentaler Vorteile für die Platzherrinnen wussten die Capitals in der Verlängerung noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Nicht nur dies allein stimmt für die kommende Aufgabe gegen Dietlikon zuversichtlich...
Piranha Chur - Bern Capitals 3:4 n.V. (1:2, 1:1, 1:0)
Gewerbeschule, Chur - 109 Zuschauer
SR: Riva / Schlub
Tore: 06:42 Moser 1:0, 15:33 Heusser 1:1, 17:00 Huesser (Hofer) 1:2, 24:57 Hartmann (Giger) 2:2, 37:27 Elsinger (Müller) 2:3, 58:23 Giger (Söderlund) 3:3, 61:40 Andrey (Stettler) 3:4
Strafen: Piranha Chur 1x2' + 1x5' (Arpagaus), Bern Capitals 1x2'
Piranha Chur: Mleczkovicz; S. Arpagaus, S. Streiff, Wegmann; Buff, Schütz; Gabathuler, Theus, Söderlund; Giger, Hartmann, Moser; Kaufmann, Bless
Bern Capitals: Roux; Brunner, Schmid; Hofer, Meyer; Krähenbühl; Müller, Fahrni, Andrey; Elsinger, Heusser, Stettler; Schällibaum, Pfister
Bemerkungen: 57. Time-Out Chur, Bern Capitals ohne Juker (verletzt), Khuu, Arteva und Roux (alle nicht eingesetzt). Piranha Chur ohne Frölich (Arbeit), A. Streiff (Elite), Boner (überzählig), Casutt und Bürkli (beide verletzt)