10.
2003
Damen NLA: Kanterniederlage der Red Ants
Es war der Abend der Winterthurerinnen. Aus Sicht der Red Ants glänzten aber die falschen, nämlich die letztjährigen „Ameisen“ Natalie Stadelmann und Manuela Meier. Stadelmann, Rychenberger-Urgestein, feierte das Wiedersehen mit ihren ehemaligen Teamkolleginnen auf ihre Weise – mit vier Treffern. Und Manuela Meier, letzte Saison hinter Sabine Forster die klare Nummer 2, glückte im gegnerischen Gehäuse ein Shutout.
Die grossen Unterschiede
Der Anfang der Partie hatte nicht auf deren Ende hingedeutet. Die Red Ants kreierten sich in den Startminuten eine Vielzahl hochkarätiger Chancen, versiebten diese jedoch allesamt. Wie im restlichen Verlauf des Spiels hatte man das Visier mangelhaft eingestellt – die meisten Abschlussversuche landeten über oder neben dem Tor. Ganz anders Dietlikon. Der Meister spielte aggressiv, vor dem Tor kaltblütig und effizient, wie man es von einem echten Spitzenteam auch erwartet. Das Heimteam verwertete seine Chancen, die Red Ants nicht. Dietlikon nutzte eine von zwei Powerplay-Möglichkeiten, die Red Ants keine von fünf. Und Dietlikon spielte trotz zahlreicher Ausfälle mit drei Linien, während die Red Ants durch den Ausfall von Rahel Kocher, welche aufgrund der wieder aufgetretenen Rückenschmerzen bis Januar ausfallen dürfte, bereits stark in die Bredouille gerieten. Die Gäste operierten am Anfang mit nur gerade drei Verteidigerinnen.
Mangelnde Alternativen
Das klare Resultat dieser Partie muss nicht heissen, dass die Red Ants ausser Stande sind, Dietlikon schlagen zu können. Wenn alle Spielerinnen fit und in guter Form sind, ist das nach wie vor möglich. Aber Tatsache ist, dass Headcoach Mark van Rooden vom Formstand seiner Stammspielerinnen abhängig ist. Personelle Alternativen stehen ihm nicht zur Verfügung, er wird während der ganzen Saison nie drei Blöcke einsetzen können. „Wir waren vom Tempo Dietlikons teilweise überfordert. Das rührt natürlich auch vom Trainingsbetrieb her – mit unserem schmalen Kader erreichen wir nicht die selbe Kadenz“ meinte van Rooden nach der Partie. Und auch er weiss: „Wir können Formtiefs einzelner Spielerinnen nicht durch ein breites Kader kaschieren, jede Schwäche wirkt sich sofort aus.“ Damit dürfte er unter anderem Linda Kristiansen gemeint haben, die im Moment weit unter ihrem effektiven Leistungsvermögen spielt.
Die nächsten Spiele werden zeigen, ob die hohe Niederlage nur ein temporärer Rückschritt war. Eine Steigerung des ganzen Teams ist jedoch nötig, um die Playoff-Qualifikation sicher zu schaffen.
Dietlikon – Red Ants 8:0 (2:0, 3:0, 3:0)
Hüenerweid – 120 Zuschauer
SR: Hutmacher/Bachmann
Tore: 6. Stadelmann (Widar, Ausschluss Eberle) 1:0; 15. Morf (Walder) 2:0; 32. Stadelmann 3:0; 37. Schäfer (Walder) 4:0; 40. Stadelmann (Anderegg) 5:0; 54. Schäfer (Walder, Ausschluss Anderegg!) 6:0; 57. (56.45) Pescador 7:0; 57. (56.55) Stadelmann (Anderegg) 8:0.
Dietlikon: Meier; Berner, Heusser; Walder, Bürgi; Pescador; Stadelmann, Widar, Anderegg; Schäfer, Oehninger, Morf; Bless, Vögeli, Aeschlimann.
Red Ants: Tschümperlin; Eberle, Siegenthaler; Jud; Wastl; Breitenstein, Füllemann, Flückiger; Benz, Kristiansen, Kundert; Schreiner, Müller.
Strafen: 5x2 plus 1x 10 (Morf) gegen Dietilikon; 2x2 gegen Red Ants
Bemerkungen: Dietlikon ohne Giezendanner, Gut, Bretscher, Schlatter, Tester und Schmidlin (verletzt oder krank); Red Ants ohne Kocher (verletzt). 54. Time-Out Red Ants.