10.
2003
Damen NLA: Kein Gradmesser
Das Überzahlspiel offenbart oft etwas über das Innenleben einer Mannschaft. Von dieser Warte aus gesehen, befindet sich Thurgau/Wuppenau auf der Intensivstation. Denn selbst eine doppelte numerische Überlegenheit brachte keinen Treffer, geschweige denn eine wirklich gefährliche Aktion vor Torhüterin Rust. Was schliesslich auf den Kasten flog, war bei ihr in sicheren Händen. Rust gehörte am Ende zu den (vielen) Gewinnerinnen, weil sie ihr erstes Saisonspiel ohne Gegentor über die Bühne brachte. Andere zeigten sich ebenfalls in bester Spiellaune. Monika Rohrer skorte zweimal, Tanja Ertürk durfte sich zur ihren zwei Volltreffern auch noch zwei Assists notieren lassen.
Zweiklassengesellschaft
Die übrigen
Akteurinnen, auch wenn ohne Skorerpunkt, überzeugten ebenfalls. Jedenfalls blieb
den Gegnerinnen oft nur das Staunen, an ersthafte Gegenwehr war schon gar nicht
zu denken. Jürg Burkhard, Koordinator der Grossfeldteams, will den Sieg denn
auch nicht überbewerten. "Mit nur zehn Feldspielerinnen ist es schlicht
unmöglich, 60 Minuten auf hohem Niveau durchzustehen". Die Gäste hielten bis
Spielmitte ordentlich mit, danach aber gingen die Lichter aus. Erstaunlich, dass
eine Mehrzahl der NLA-Teams auf nur zwei Linien abstellt und darauf baut, den
Meisterschaftsmarathon in dieser Besetzung heil zu überstehen. "Diesbezüglich
sind wir vielen anderen einen Schritt voraus", sagt Burkhard und hofft, "dass
sich dies in den Playoffs ausbezahlen wird". Von der Finalrunde nur träumen kann
Thurgau/Wuppenau. Wohl eher geht es darum, sich in Schadensbegrenzung zu üben -
und zu punkten, wenn der Gegner in Reichweite liegt. Andernfalls droht der Fall
in die nächst tiefere Liga!
Spielerinnen bei Laune halten
Und die
Highlands? Sie müssen versuchen, die gute Laune zu konservieren. Nicht ganz
einfach, weil es immer wieder Girls gibt, die es nicht einmal aufs Matchblatt
schaffen. "Hier den richtigen Mittelweg zu finden, ist auch meine Aufgabe",
meint Burkhard, will aber auch festhalten, "dass die Karten im Training immer
wieder neu gemischt werden". So gesehen sollte es möglich sein, den aktuell
hohen Level halten zu können. Grund, sich allzu sehr auf den Lorbeeren
auszuruhen, gibt es ohnehin nicht. Die nächsten Aufgaben (Sense-Tafers,
Grasshoppers) rufen. Im Spargang werden diese nicht zu bewältigen sein, selbst
wenn im Moment alles locker vom Stapel läuft!
UHC Zuger Highlands - UHC Thurgau/Wuppenau 7:0 (2:0, 1:0, 4:0)
Schönenbüel, Unterägeri - 100 Zuschauer
SR: Spori/Wälti
Tore: 9. Rohrer (Ertürk) 1:0, 12. Ertürk (von Rickenbach) 2:0, 32. Raschle (Rittmeyer) 3:0, 42. Kathriner (Ertürk) 4:0, 44. Ertürk (Enzler/Ausschluss Brägger) 5:0, 53. Enzler (Ertürk) 6:0, 58. Rohrer (von Rickenbach) 7:0
Strafen: 3x2' Zuger Highlands, 2x2' Floorball Thurgau/Wuppenau
UHC Zuger Highlands: Rust; Moser, Besmer, Schäpper, Enzler, Rüegg, Rittmeyer, Brenner, Raschle, Kathriner, Ertürk, Steiner, Hofstetter, Rohrer, Furger, von Rickenbach, Grossniklaus, Limacher, Tomatis
Floorball Thurgau/Wuppenau: Weder; J. Sieber, Eugster, L. Mayer, D. Mayer, Elser, C. Sieber, Krattiger, Brägger, Benzinger, Neidhart
Bemerkungen: Zuger Highlands ohne die verletzte Blickenstorfer; 53. Time-out Thurgau/Wuppenau
Best Players: Rohrer / Weder