11.
2003
Damen NLA: Klarer Heimsieg der Red Ants
Im Vergleich zu früheren Jahren traten die Bern Capitals einiges selbstbewusster in Oberseen auf. Während man in der Vergangenheit oft gar nicht an eine Chance zu glauben schien und lediglich eine hohe Niederlage zu vermeiden trachtete, reisten die Bernerinnen diesmal als Tabellenvierter und veritabler Playoff-Kandidat nach Winterthur. Ein neuer Trainer und die als weltbeste Verteidigerin bezeichnete Schwedin Jenny Magnusson sind für diesen Höhenflug verantwortlich. Doch letztlich blieb alles beim alten – die Punkte blieben in Winterthur.
Stabilität der Red Ants
Die Winterthurerinnen liessen sich vom frechen Forechecking der Gäste, welche mit drei Linien agierten, nicht beirren. Man hatte mit dieser Spielweise gerechnet und die ballsichere Gabi Breitenstein in die Verteidigung zurück gezogen. So wirkten die Capitals zwar lauffreudiger und spritziger, aber letztlich im Durchsetzungsvermögen ziemlich dürftig. Dazu gesellten sich gravierende individuelle Fehler, welche die Red Ants zu nutzen vermochten. Das Heimteam dagegen knüpfte da an, wo es vor der dreiwöchigen Pause aufgehört hatte – auf einem soliden Niveau. Das Team scheint gesamthaft gesehen immer besser in Form zu kommen und Trainer van Rooden freut sich „dass ich nicht mehr von der Tagesform einzelner Spielerinnen abhängig bin“.
Entscheidung im Schlussdrittel
Wegweisend war bereits das 2:1 durch Linda Kristiansen im Mitteldrittel gewesen, die definitive Entscheidung fiel jedoch erst zu Beginn des letzten Abschnittes. Schon nach 29 Sekunden profitierte Petra Kundert von einem Abspielfehler Magnussons, welche an diesem Abend sicher nicht die weltbeste Verteidigerin war. Sie bediente Kristiansen, und die Norwegerin drosch den Ball genau in die linke hohe Ecke. Als kurz darauf Gästehüterin Patricia Roux einen harmlosen Bogenball Andrea Eberles passieren liess, war der Sieg im Trockenen. Das 5:1 durch Gabi Breitenstein, welches dank der Störarbeit Lilli Müllers zu Stande gekommen war, stellte die verdiente Zugabe dar. Mark van Rooden fasste die Partie so zusammen: „Wir haben sicher nicht dominiert, aber sehr stilsicher agiert. Die Capitals haben bisher noch nie mehr als drei Gegentreffer erhalten, sie sind wirklich für jeden Gegner unangenehm. Umso mehr freut es mich, dass wir diese Aufgabe mit Bravour gelöst haben.“
Red Ants Rychenberg – Bern Capitals 5:1 (1:1, 1:0, 3:0)
Oberseen – 90 Zuschauer
SR: Riva/Schlueb
Tore: 2. Siegenthaler (Kristiansen) 1:0; 25. Stettler (Andrey) 1:1; 31. Kristiansen 2:1; 41. Kristiansen (Kundert) 3:1; 43. Eberle (Breitenstein) 4:1; 56. Breitenstein 5:1.
Strafen: Red Ants 2x2; Capitals 1x2.
Red Ants: Forster; Breitenstein, Eberle; Siegenthaler, Jud; Kundert, Wastl, Flückiger; Füllemann, Kristiansen, Benz; Müller.
Bern Capitals: Roux; Magnusson, Krähenbühl; Forrer, Brunner; Meyer; Juker, Stettler, Andrey; Schällibaum, Fahrni, Pfister; Müller, Elsinger.
Bemerkungen: 8. Pfostenschuss Siegenthaler; 54. Pfostenschuss Krähenbühl; 55. Pfostenschuss Füllemann. 43. Time-Out Capitals; 53. Time-Out Red Ants.