01.
2004
Damen NLA: Kristiansens Gala-Vorstellung
Die Begegnung in Dietlikon in der Vorrunde hatte bei den Red Ants tiefe Spuren hinterlassen, mit einer 8:0 Packung hatten die Winterthurerinnen heim reisen müssen. Mittlerweile sieht alles etwas anders aus. Der Meister musste am vergangenen Wochenende am Europacup trotz des Gewinns der Bronzemedaille erfahren, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Und die Red Ants führen nach dem verdienten 6:4 Heimerfolg die Tabelle souverän an und haben gute Chancen, die Qualifikation auf dem ersten Rang zu beenden.
Psychologisch wichtiger Erfolg
Die Dietlikerinnen mögen zumindest mental von
ihrem internationalen Auftritt noch etwas müde gewesen sein und hatten auch
einige wichtige Absenzen zu beklagen. Dennoch durften die Red Ants einen
wichtigen Erfolg verbuchen. Mit dem Einsatz von drei kompletten Sturmlinien war
man über weite Strecken bissiger und gefährlicher als der Gegner. Der Sieg
hätte vor allem in der Schlussphase, als man gleich mehrfach das leere Tor
nicht traf, auch noch höher ausfallen können. Nur ganz zu Beginn, als der
Respekt noch deutlich spürbar war, geriet man in Rückstand. Angeführt von der
überragenden Linda Kristiansen wendete man aber das Blatt schnell und lag ab
Spielmitte immer in Führung.
Viermal jubeln reichte nicht für den Sieg.
Kristiansens Backhand
Auch ihr erstmaliges
Natiaufgebot konnte Sarah Schäfer nicht beflügeln.
Die Norwegerin konnte sich nach der Partie nicht erinnern, schon jemals fünf
Treffer in einem Spiel erzielt zu haben. „Das erste frühe Tor tat mir gut,
also habe ich es einfach weiter versucht“ meinte sie bescheiden. Besonders
erwähnenswert ist die Tatsache, dass sie drei Treffer per Backhand erzielte,
was nicht nur im Damenunihockey die grosse Schwäche vieler Akteure ist. „Ich
habe früher Bandy gespielt, da hat man einen Stock mit gerader Schaufel. Vor-
oder Backhand ist da genau gleich. Ich trainiere auch im Unihockey häufig die
Backhand-Schüsse und ziehe sie mittlerweile den „normalen“ Schüssen vor.
Die Torhüterinnen sind davon häufig überrascht.“ Das galt diesmal auch für
die Gästehüterin Nicole Giezendanner, welche bei einigen Treffern nicht sehr
glücklich aussah und sich nach Kristiansens fünftem Streich entnervt
auswechseln liess.
Red Ants Rychenberg – UHC Dietlikon 6:4
(2:1; 2:2, 2:1)
Oberseen. Winterthur – 120 Zuschauer
SR: Ziegler/Müller
Tore: 8 Vögeli (Schäfer) 0:1; 11. Kristiansen (Eberle) 1:1; 19.
Kristiansen (Kocher) 2:1; 26. Stadelmann (Berner) 2:2; 28. Kristiansen 3:2; 30.
Kristiansen (Kundert) 4:2; 38. Vögeli (Walder) 4:3; 43. Füllemann (Kocher)
5:3; 52. Kristiansen (Kundert) 6:3; 54. Stadelmann (Berner) 6:4
Strafen: je 1x2'
Red Ants Rychenberg: Forster; Eberle, Jud; Siegenthaler, Kocher; Kundert,
Kristiansen, Flückiger; Breitenstein, Jaunin-Nydahl, Schreiner; Füllemann,
Wastl, Benz; Müller
UHC Dietlikon: Giezendanner (ab 52. Meier); Berner, Heusser; Bürgi,
Walder; Anderegg, Vögeli, Schäfer; Morf, Widar, Stadelmann
Bemerkungen: 34. Time-Out Dietlikon; 48. Time-Out Red Ants; 59.
Pfostenschuss Kundert. Red Ants komplett, Dietlikon u.a. ohne Gut, Pescador,
Schmidlin (verletzt oder krank)