10.
2001
Damen NLA: Taktik statt Spektakel
Mit scheinbar veränderter Taktik war der Auftritt der Burgdorferinnen weit weniger spektakulär, allerdings nicht minder effizient. «Wir waren zunächst darauf bedacht, auf Sicherheit zu spielen und griffen daher den Gegner in der Offensivzone nicht mit letzter Konsequenz an», erklärte Burgdorf-Center Christine Rossel die eingeschlagene Marschroute.
Einmal mehr Nicole Spicher
Insbesondere im ersten Drittel sah sich
Bern Ost in die Defensive gedrängt; Torhüterin Patrizia Roux
wurde trotzdem bloss einmal bezwungen:Renate Tschumi markierte nach einem
Freistoss die Burgdorfer Führung. Nach der ersten Pause verstärkten
dann auch die Vorstädterinnen ihre Offensivbemühungen. Nicole
Spicher stellte dabei - wie üblich - die grösste Gefahr für
die Burgdorf-Verteidigung dar: Die Angreiferin und Assistenztrainerin überzeugte
einmal mehr durch ihre ausgezeichnete Technik und ihre hervorragende Übersicht.
Sie zeichnete schliesslich auch für den Ausgleichstreffer verantwortlich,
der auf identische Art und Weise wie das 1:0 Burgdorfs, sprich nach einem
Freistoss aus gefährlicher Distanz, fiel.
Der Wille als Unterschied
Das zweite Tor Burgdorfs sollte bereits
die Sicherung des Derbysieges bedeuten. Nach einer unübersichtlichen
Situation vor Bern-Ost-Torhüterin Roux reagierte Miriam Flückiger
- früher selber in Diensten Bern Osts - am schnellsten. Obwohl die
Equipe Trainer Norbert Rindlisbachers im Vergleich zur Cuppartie mehr Spielanteile
verzeichnete, siegten die Emmentalerinnen verdientermassen. «Der
Siegeswille war bei jeder Einzelnen von uns vorhanden; dies zeigte sich
auch auf dem Feld», sagte die 23-jährige Rossel. Weil sich beide
Equipen in erster Linie auf die Umsetzung der Taktik zu konzentrieren schienen,
lebte die Partie einzig von der Spannung.
Mit unterschiedlichen Zielen in die Meisterschaft
gestartet, finden sich die beiden Berner Equipen nach fünf von 18
Spielen im Mittelfeld der Tabelle wieder. Rossel bezeichnet denn auch den
Saisonstart als durchzogen. Dennoch ist sie sicher, dass Burgdorf trotz
dem kleinen Kader eine gute Meisterschaft absolvieren wird.
Quelle "Der Bund"