03.
2003
Damen NLA: Weiteres Unentschieden für die Red Ants
Floorball Thurgau hätte theoretisch sogar noch die Möglichkeit gehabt, sich mit einem Sieg die Playoffqualifikation zu holen. Bedingung dafür wäre allerdings eine Niederlage der Zuger Highlands gegen das punktelose Jona gewesen – so glaubten die Ostschweizerinnen wohl selber nicht recht an diese Chance. Und die Red Ants, nach vier Partien ohne Sieg, sprühten auch nicht gerade vor Selbstvertrauen. So entwickelte sich ein überraschend emotionsloses Spiel, beide Teams schienen einfach ihr Pensum ab zu spulen. Die Red Ants hielte dabei lange die besseren Karten in der Hand. Sie führten nach Treffern von Stadelmann und Breitenstein mit 0:2 und erhöhten nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer 33 Sekunden vor der zweiten Sirene wieder auf 1:3. Doch irgendwie passt es zur momentanen Verfassung des Meisters, dass vier Sekunden vor Drittelsende die Thurgauerinnen erneut verkürzen konnten. Auch das 2:4 durch Lili Müller bedeutete nicht die Entscheidung. In den letzten fünf Minuten schaffte Floorball Thurgau die Wende und glich verdient zum 4:4 aus. In der Verlängerung besassen die Red Ants keine veritable Torchance mehr, es blieb beim Unentschieden, das nun doch Fragen aufwirft. Zum Beispiel die, ob man in dieser Verfassung und, nun sogar mit dem verlorenen Heimrecht, in den Playoffs gegen Dietlikon eine Chance hat. Assistenztrainer Mark van Rooden: „Dietlikon ist sicher zum Favoriten avanciert. Aber uns muss man zweimal schlagen, das wird schwer. In den Partien gegen Piranha und Dietlikon waren wir ja an den Gegnern dran, da war auch die nötige Konzentration vorhanden.“ In der Tat scheinen die Winterthurerinnen vor allem gegen die „kleineren“ Gegner die eben trotzdem nötige Energie nicht mehr aufbringen zu können. Die Lockerheit und Selbstverständlichkeit des Siegens, bis und mit Europacup im Januar vorbildlich gelebt, ist abhanden gekommen. Natürlich kann man das schmale Kader und die Belastungen mit den internationalen Einsätzen als Entschuldigung heran führen. Aber in den Playoffs nützt das nichts, da müssen Siege her. Die Red Ants haben dank des freien Cupfinalweekends zwei Wochen Zeit, um sich zu regenieren – und sich in Erinnerung zu rufen, wie schön ein Sieg sein kann. Vor allem in den Playoffs, und vor allem in den emotionsgeladenen Derbies gegen Dietlikon.
Floorball Thurgau - RA Rychenberg Winterthur 4:4 (0:1; 2:2; 2:1; 0:0)
Güttingersreuti,100 Zuschauer
SR: Brander/Schwarzwälder
Tore: 9. Stadelmann (Kristiansen) 0:1; 31. Breitenstein (Stadelmann) 0:2; 35. D.Mayer (L.Mayer) 1:2; 40.(39.27) Siegenthaler (Breitenstein) 1:3; 40.(39.56) Raschle (Oschwald) 2:3; 44. Müller (Füllemann) 2:4; 55. Franz (Krattiger) 3:4; 56. L.Mayer (Widmer; Auschluss Breitenstein) 4:4.
Thurgau: Weder; Fuchs, Oschwald; Elser, Brägger, Widmer; J.Sieber,
C.Sieber; Raschle, D.Mayer, L.Mayer; Ausderau, Franz, Krattiger; Lörtscher, Meyer;
Bohnenblust.
Red Ants: Meier; Eberle, Hilfiker; Kundert, Füllemann, Benz; Trachsel, Siegenthaler; Stadelmann, Breitenstein, Kristiansen; Vogt, Müller.
Bemerkungen: Thurgau ohne Juvonen; Winterthur ohne Kocher.