10.
03.
2006
NLA Frauen | Autor: Bern Capitals

Frauen NLA: Caps stossen Tür zu den Playoffs weit auf!

Mit einem hart umkämpften aber letztlich verdienten 5:4-Sieg bei den Zuger Highlands sicherten sich die Bern Capitals drei weitere Punkte im Kampf um die Playoffs. Dank dem dritten Vollerfolg in Folge reicht am Sonntag im Heimspiel gegen Schlusslicht Gurmels ein Sieg, um die zweite Playoff-Qualifikation der Klubgeschichte vorzeitig zu realisieren und damit das gesteckte Saisonziel zu erreichen.

Latours Motivationskünste
Die Ausgangslage vor der Partie war aus Sicht der Caps brisant: Wollte man einen Showdown am letzten Spieltag vermeiden, musste gegen die Zuger Highlands unbedingt ein Sieg her. Keine einfache Aufgabe, verlor man doch gegen denselben Gegner im Cup 1:4 und in der Meisterschaft 12 Sekunden vor Schluss weitere zwei Punkte. Besondere Spiele erfordern besondere Massnahmen, weshalb sich der Trainerstab vor dem Spiel einer doch eher ungewöhnlichen Motivationsquelle bediente: Das MP3-File der flammenden Motivationsrede des Fussballlehrers Hanspeter Latour vor einem Spiel seines FC Thun gegen Servette verfehlte seine Wirkung nicht.

Tatsächlich waren es die Caps, die in der von gegenseitigem Abtasten geprägten Startphase die ersten Chancen erspielten. Zug kreuzte erst in der 9. Minute erstmals gefährlich vor Berns Schlussfrau Koller auf – dies dafür sehr erfolgreich in Form des Führungstreffers. Die Gäste liessen sich jedoch nicht entmutigen und konnten noch vor der Pause dank einer feinen Leistung von Daniela Stettler ausgleichen.

Verpasster erster KO-Schlag
Angespornt vom Ausgleich nahmen die Hauptstädterinnen das Szepter anfangs des Mittelabschnittes in die Hand. Aus dem Chancenplus resultierten „nur“ zwei Tore und ein klares Chancenplus. Es sollte nicht das letzte Mal an diesem Abend sein, dass die Caps den Todesstoss verpassten. „Nach dem doch eher zerfahrenen Startdrittel gelang es uns, die „Rücksäcke“ mehr und mehr abzuschütteln“ gab Caps-Spielerin Andrea Spycher nach dem Spiel zu Protokoll und sprach dabei die aufsässige „Fraudeckung“ der Zugerinnen an. Es waren dennoch die Innerschweizerinnen, die etwas überraschend zum 2:3 verkürzen konnten. Besonders ärgerlich aus der Sicht des Tabellendritten war allerdings, dass genau mit der Pausensirene (zumindest der Meinung der nie unwiderstehlich wirkenden Schiedsrichter) das 2:4 hingenommen werden musste. Die Caps, in dieser Saison wahrlich nicht oft besucht von Göttin Fortuna, nahmen dieses Geschenk dankend an.

Unnötiges Nervenspiel
Als Juker gleich nach Wiederbeginn mit ihrem zweiten Treffer das 5:2 schoss, schien der Mist geführt zu sein. Dies umso mehr, als die Highlands stehend KO zu sein schienen. Pech (Lattenschuss Stettler) und eklantantes Unvermögen vor dem gegnerischen Tor verhinderten den KO-Schlag in Form des 6:2. „In diesen Situationen fehlt einfach der Killerinstinkt“, brachte es Trainer Huber auf den Punkt und führte schmunzelnd an, dass das Team es wohl liebe, die Nerven der Trainer zu strapazieren. Tatsächlich fanden die Zugerinnen nahezu aus dem Nichts ins Spiel zurück. Zwei unnötige Ballverluste führten zu Gegentoren, 12 Minuten vor Schluss war das Spiel neu lanciert. „Nach dem 3:5 sind wir unsicher geworden, die Angst vor dem entscheidenden Fehler kehrte ins Spiel zurück“ beschreibt Spycher die heisse Phase des Spiels und dachte dabei wohl auch an die zahlreichen Spiele, in denen die Caps in der Schlussphase noch eine Führung aus der Hand gaben. Trotz dieses Rückschlages fiel das Team nicht auseinander. „Heute kämpften alle füreinander, 15 Spielerinnen und 3 Trainer wollten diesen Sieg unbedingt“, beschreibt Huber die Schlussphase, in der Zug zwar eine dicke Chance hatte, die Bernerinnen aber nach einem Pfostenschuss Jukers einem Tor am Nächsten kamen. Sehr zur Erleichterung der Beteiligten auf Berner Seite fielen keine Treffer mehr, sodass letztlich die Caps den dritten Sieg mit einem Tor Differenz in Folge (!) einfahren konnten.

Noch nicht am Ziel
Nach diesem wichtigen Sieg beträgt der Vorsprung auf Piranha Chur zwei Runden vor Schluss nun vier Punkte. Ein Sieg gegen Gurmels würde demnach für die angestrebte Playoff-Quali reichen. „Wir haben die Tür zu den Playoffs weit aufgestossen, aber den Schritt über die Türschwelle ist noch nicht gemacht“ gibt Huber zu bedenken und erinnert dabei an das Hinspiel, als man das Spiel zwar 10:4 gewann, nach 28 Minuten aber noch 0:3 in Rückstand lag. „Auch ein Gurmels ist ernst zu nehmen, aber es besteht kein Anlass, Angst zu haben. Wir müssen einfach konzentriert ans Werk gehen und die sich bietenden Chancen nutzen“, fügt Caps-Spielerin Spycher treffend hinzu.

Wer die Caps beim letzten Heimspiel der regular season unterstützen will, ist herzlich eingeladen, sich am Sonntag um 19:30 Uhr in der Mooshalle Gümligen einzufinden und die Heimmannschaft zum erforderlichen Sieg zu treiben.


Zuger Highlands - Bern Capitals 4:5 (1:1, 1:3, 2:1)
Schönenbüel, Unterägeri - 70 Zuschauer
SR: Chiapparini / Meyer
Tore: 07:26 Bursova (Kiser) 1:0, 18:40 D. Stettler (Juker) 1:1, 22:01 Juker (Siegfried) 1:2, 34:28 K. Stettler (Krähenbühl) 1:3, 36:38 Bursova (Kiser) 2:3, 40:00 Schällibaum (Krähenbühl) 2:4, 40:49 Juker (K. Stettler) 2:5, 44:13 Rüegg (Huber) 3:5, 46:34 Rothenfluh (Bursova) 4:5
Strafen: Zuger Highlands 2x2', Bern Capitals keine
Zuger Highlands: Rust; Limacher, Besmer; Huber, D. Zacheo; M. Nussbaumer, Hämäläinen; Kiser, von Rickenbach, Bursova; C. Nussbaumer, Rittmeyer, Rüegg; N. Zacheo, Rohrer, Rothenfluh
Bern Capitals: Koller; Krähenbühl, K. Stettler; Pfister, Schmid; D. Stettler, Juker, Siegfried; Elsinger, Fahrni, Schällibaum; Müller, Spycher
Bemerkungen: 26. Pfostenschuss Fahrni, 43. Lattenschuss D. Stettler, 54. Pfostenschuss Juker. 46:34 Time-out Bern Capitals, 56:03 Time-out Zuger Highlands. Bern Captials ohne R. Schori, Meyer (verletzt), S. Schori und Roux (nicht eingesetzt)
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Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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