09.
2005
Frauen NLA: Klarer Sieg über Piranha
Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Umgekehrt ist der Glanz des Goldes aber unbestritten. Vielleicht haben sich das auch die drei Trainer des UHC Dietlikon, Urs Gartmann, Marco Moser und Lars Viridén gedacht, als sie zum Saisonstart und zur Revanche des letztjährigen Playoff-Halbfinals gegen Piranha Chur gleich fünf Weltmeisterinnen in einem Block auflaufen liessen. Anna Bürgi und Simone Berner hinten, Sara Schäfer, Natalie Stadelmann und Daniela Morf vorne sowie zusätzlich Nicole Giezendanner im Tor: die Dietliker golden Girls schickten sich an, den Gegner zu blenden. Drei Minuten lang konnten sich die Churerinnen gegen diesen Glanz wehren, danach fielen die Tore. Zweimal Morf und Schäfer schafften innert drei Minute die Triplette, und nach sieben Minuten war die Vorentscheidung bereits gefallen auch wenn die Churer Weltmeisterin Ramona Gabathuler noch vor der ersten Pause auf 1:3 verkürzte.
Trainer Lars Viridén: "Wir fingen mit fünf Nationalspielerinnen an, um Wirbel zu machen." Dieser ging auch in der Folge weiter. Dass Dietlikon nur mit zwei Linien ins Spiel ging, zeugte von Respekt gegenüber der Churerinnen. "Sie gehören zu den Playoff-Kandidatinnen", schätzte Trainer Viridén ein. "Wir wollten einen guten Saisonstart und liessen darum nur zwei Linien auflaufen. Die Möglichkeit, noch eine dritte Formation spielen zu lassen, hätte sich zwar ergeben, aber erst ganz zum Schluss der Partie, und da wäre es für die Spielerinnen schwer gewesen, noch den richtigen Rhythmus zu finden." Immerhin einen kleinen Wechsel gab es im Kader der Vize-Meisterinnen aber zu verzeichnen.
An Stelle von Nicole Vogt kam Isabelle Strässle zu ihrem Debut. Sie liess sich nicht zweimal bitten und nutzte einen ihrer ersten Ballkontakte zu ihrem ersten Nationalliga-A-Tor. "Ich hatte auf einen Einsatz gehofft, aber man weiss ja nie", sagte sie nach dem Spiel. "Dass es so schnell gehen würde, hätte ich allerdings nicht gedacht." Kein Wunder: vor einem Jahr schoss sie ihre Tore noch für die Dietliker Elite-Juniorinnen, und in der vorletzten Spielzeit für Lokalrivale UHC Elch. Strässles erfolgreicher Einstand kann als Symbol für den Einbau junger Kräfte in das Team der hoch dekorierten Spielerinnen gesehen werden.
Dass das Dietliker Kader mit 18 Frauen relativ klein ist, gibt auch Viridén zu. Aber er streicht gleichzeitig die Vorteile heraus: "Wir sind drei Trainer und können uns dadurch intensiv um die einzelnen Spielerinnen kümmern. Als ich die Männer trainierte, bestand das Kader aus 30 Leuten, und wir waren zu zweit an der Bande. Dietlikon als Transfer-Verein zu bezeichnen, der keine Spielerinnen ausbildet, wäre darum verfehlt". Die Zukunft scheint gesichert, die weitere ebenso wie die nahe. Denn der Saisonstart verlief mit dem 6:2-Sieg gegen Piranha viel versprechend und stellte Viridén zufrieden. "Wir haben uns vier Monate lang vorbereitet, nun hat die Meisterschaft angefangen, und wir haben gesehen, dass wir weiterhin wie bisher arbeiten können. Verbesserungsmöglichkeiten gebe es dabei auch noch."
UHC Dietlikon - Piranha Chur 6:2 (3:1, 2:1, 1:0)
Hüenerweid, Dietlikon - 125 Zuschauer
SR: Spori / Wälti
Tore: 4. Morf (Stadelmann) 1:0, 6. Schäfer (Berner/Strafe gegen Chur angezeigt) 2:0, 7. Morf (Schäfer) 3:0, 19. Gabathuler (Dubacher) 3:1, 23. Stadelmann (Schäfer) 4:1, 29. Schäfer 5:1, 34. Gabathuler 5:2, 43. Strässle (Morf) 6:2
Strafen: Dietlikon 3x2', Chur 2x2'
Dietlikon: Giezendanner; Berner, Bürgi; Walder, Klein; Schäfer, Stadelmann, Morf; Mesot, Vogt, Vögeli; Strässle
Piranha Chur: Boner; Wegmann, Theus; Schütz, Dubacher; Kaufmann, Gabathuler, S. Arpagaus; Buff, Moser, Giger
Bemerkungen: 60. Pfostenschuss Stadelmann