12.
2005
Frauen NLA: Red Ants in Torlaune
Wenn im Schweizer Frauen Unihockey der Leader auf den Tabellenletzten trifft, sind die Verhältnisse klar. Im ungleichen Duell zwischen den Red Ants und Unihockey Gurmels diesmal sogar sehr klar. Wenn die Winterthurerinnen nicht noch vier Mal das leere Tor verfehlt und einmal die Latte getroffen hätten, wären sogar mehr als 20 Tore möglich gewesen.
Breite Palette
Schon nach 16 Sekunden hatte Diana Füllemann den Torreigen eröffnet. In der
Folge liessen die Red Ants Ball und Gegnerinnen laufen – die Gäste kamen mit
Ausnahme der ersten 10 Minuten, als ihnen auch zwei Treffer gelangen, oft
minutenlang kaum aus der eigenen Hälfte hinaus. Die wirblige Schwedin Madeleine
Ellilä verhungerte im Angriff, da ihre Mitspielerinnen kaum eine vernünftige
Angriffsauslösung zu Stande brachten. Der Meister hingegen kombinierte und traf
fast nach Belieben. Ob nach schönen Steilpässen auf Miriam Flückiger und Lea
Mayer oder präzisen Kombinationen über Petra Kundert und Andrea Benz – die Tore
fielen im Minutentakt. Oder manchmal sogar noch schneller, wie zwei
Doppelschläge innert 25 beziehungsweise gar nur neun Sekunden zeigten. Auch
Captain Gaby Breitenstein kam zu ihrem Treffer – sie, die in den letzten Partien
anstelle von herzhaften Abschlüssen ständig noch einen letzten Pass gesucht
hatte, wurde in der 46. Minute wenige Zentimeter vor der Torlinie bedient. Das
Tor liess sich nicht mehr vermeiden...
Müde oder nicht?
Von grosser mentaler Müdigkeit spricht man im Moment im Lager der Red Ants, die
Strapazen und grossen Erfolge der letzten Saison sind noch immer nicht ganz
überwunden. Die gegen Gurmels an den Tag gelegte Spielfreude deutete zwar wenig
darauf hin, auch über den 17. Treffer vermochte sich das ganze Team noch zu
freuen, aber die Stimmen sind nicht überhörbar. Vielleicht sollten sich die
Weltmeisterinnen von den Neuzugängen im Team inspirieren lassen. Eine davon,
Sandra Ausderau, Torschützin zum 2:0: „Im Gegensatz zu vielen anderen im Team
sind für mich viele Dinge noch neu – das regelmässige Gewinnen zum Beispiel. Ich
freue mich aber auch sehr auf den Europacup im Januar, auch wenn die
Vorbereitung sicher hart werden wird. Der internationale Vergleich ist doch sehr
spannend und zumindest für mich eine Premiere“.
Red Ants Rychenberg – Gurmels 17:3 (5:2, 6:0, 6:1)
Oberseen, Winterthur – 50 Zuschauer
SR: Brugger / Moser
Tore: 1. (0.16) Füllemann (Hofstetter) 1:0; 7. Calderari 1:1; 8. Ausderau 2:1; 9. Calderari (Gass) 2:2; 13. Hofstetter 3:2; 17. Siegenthaler (L. Mayer) 4:2; 20. L. Mayer (Kundert) 5:2; 23. (22.26) Hofstetter (Siegenthaler) 6:2; 23. (22.51) Flückiger (Benz) 7:2; 31. Flückiger (Kundert) 8:2; 32. Benz (Kundert) 9:2; 34. L. Mayer (Ebert) 10:2; 37. Kundert (Benz) 11:2; 43. (42.18) Hofstetter (L. Mayer) 12:2; 43. (42.43) Ellilä (Peterhans) 12:3; 44. (43.33) L. Mayer (Hofstetter) 13:3; 44. (43.42) Benz (Eberle)14:3; 46. Breitenstein (Benz) 15:3; 55. Kundert (Benz) 16:3; 60. Füllemann (Siegenthaler) 17:3
Strafen: keine
Red Ants: Forster; Siegenthaler, Breitenstein; Kundert, Eberle; Hofstetter, L. Mayer, Füllemann; Flückiger, Benz, Ausderau; Ott, Ebert, Bächtiger
Gurmels: Hauzenberger; Aerni, Hirschi; Stauffiger, Carlsson; Peterhans, Molinari, Ellilä; Aebischer, Calderari, Gass; Menoud
Bemerkungen: 16. Lattenschuss L. Mayer