03.
2009
Piranha Chur verschläft den Start
„Wir sind erst im zweiten Drittel in den Playoffs angekommen", fasste Ramona Gabathuler das Spielgeschehen in Winterthur treffend zusammen. Nachdem in den Startminuten beide Teams mit Weitschüssen den Erfolg suchten, dabei aber auf stilsichere Torhüterinnen trafen, brach ab der 9. Minute das Unheil in Form von treffsicheren Winterthurerinnen über Piranha herein. Erst war es Sandra Dirksen, die sich in bester „Gerd Müller Manier" in der Mitte durchtankte und das 1:0 erzielte. Danach erhöhten Silvana Nötzli und zweimal Petra Kundert (einmal im Powerplay) nach schnellen Passfolgen und direkten Abschlüssen auf 4:0. Piranha ging in dieser Phase alles etwas zu schnell, zudem wurde mit den eigenen Chancen fahrlässig umgegangen.
Elina Kujalas Doppelschlag
Erst in der Folge entwickelte sich das ausgeglichene Duell, das vor der Serie alle erwartet hatten. Piranha zeigte sich ob des missglückten Starts nicht geschockt und spielte mutig nach vorne, während die Red Ants schon früh auf Resultatkontrolle aus war. Mit der Chancenverwertung haperte es bei Piranha weiterhin. Elina Kujala brachte in der 24. Minute im Powerplay den Ball nicht über die Linie. Fünf Minuten später scheiterte die Finnin auch mit einem Penalty an Irène Tschümperlin. Erst in der 32. Minute klappte es - nach einem Freistoss traf Kujala endlich zum 4:1. Und nur 90 Sekunden später kam es gar noch besser für die Gäste. Wieder traf Elina Kujala, Piranhas Beste an diesem Abend, zum 4:2. Die Red Ants hatten die Offensivbemühungen auf ein Minimum reduziert und waren dafür bestraft worden. Die Partie war wieder offen.
Keine SchlussoffensiveMit nur noch je zwei Linien versuchten im Schlussdrittel beiden Teams den Rhythmus hoch zu halten. Piranha drückte, traf in der 49. Minute durch Corin Rüttimann das Lattenkreuz und nur Sekunden danach durch Sabrina Arpagaus auch noch den Pfosten. Aber das wars dann. Auf die grosse Schlussoffensive der Bündnerinnen wartete man vergebens, die Red Ants spielten den Vorsprung souverän nach Hause. Auch wenn Aldo Casanova Torhüterin Sara Vitetti schon früh, dreieinhalb Minuten vor Schluss, durch eine sechste Feldspielerin ersetzte. „Wir wussten, was uns bei 6 gegen 5 von Piranha erwartet und waren darauf vorbereitet", erklärte Silvana Nötzli nach der Partie, warum die Red Ants trotz Unterzahl kaum noch in Bedrängnis gerieten. Fricks Treffer zum 5:2 ins verwaiste Piranha-Gehäuse war nur noch die berühmte Resultatkosmetik. „Wir hatten genug Chancen für acht Tore", bedauerte Gabathuler und verspricht: „Im Heimspiel werden wir von der ersten Minute an bereit sein." Nötzli sieht es genau umgekehrt: „Wir werden morgen wieder da anfangen, wo wir heute im ersten Drittel aufgehört haben." Man darf sich also auf eine emotionale zweite Partie in Chur freuen.
Red Ants Rychenberg - Piranha Chur 5:2 (4:0, 0:2, 1:0).
Oberseen - 312 Zuschauer.
SR: Brechbühler / Gallo.
Tore: 9. Dirksen (Nötzli) 1:0. 16. Nötzli (Kundert) 2:0. 17. Kundert (Hofstetter) 3:0. 20. Kundert (Hofstetter; Ausschluss Putzi) 4:0. 32. E. Kujala (Kornberger) 4:1. 33. E. Kujala (Arpagaus) 4:2. 60. Frick (ins leere Tor) 5:2.
Strafen: Red Ants 2x2 Minuten; Piranha 2x2 Minuten.
Red Ants: Tschümperlin; Nötzli, Schäpper; Kunz, Meienhofer; Auer, Eberle; Kundert, Hofstetter, Frick; Stettler, Dirksen, Arpagaus; Scheidegger, Suter, Kathriner; Niemenmaa.
Piranha: Vitetti; Arpagaus, Leiser; Streiff, Casutt; Kornberger; Kälin, E. Kujala, K. Kujala; Ulber, Gabathuler, Russi; Putzi, Rüttimann, Marti.
Bemerkungen: 30. E. Kujala vergibt Penalty; 49. Lattenschuss Rüttimann; 49. Pfostenschuss Arpagaus; 56.32 Time-Out Piranha Chur.