03.
2009
Piranha verliert nach Verlängerung und scheidet aus
Was für ein Spiel: 71 Minuten lang kämpften die Churerinnen mit ganzer Kraft gegen das Ausscheiden im Playoff-Halbfinal. 71 Minuten lang bekamen die 365 Zuschauer hochklassiges Frauenunihockey zwischen zwei gleichstarken Teams zu sehen. An Spannung und Intensität war die Begegnung kaum zu übertreffen. Schlussendlich war es eine Unachtsamkeit in den Abwehrreihen der Gastgeberinnen, durch welchen Petra Kundert die Zürcherinnen ins Playoff-Final schoss. Dementsprechend gross war die Enttäuschung nach dem Spiel seitens der Churerinnen: „In der Garderobe herrschte Totenstimmung. Ein Unterschied zwischen den beiden Teams war kaum vorhanden. Wenn wir uns etwas vorwerfen müssen, dann ist es die Chancenverwertung in den beiden ersten Partien", war Sina Casutt nach dem Spiel zu entnehmen.
Zwei DoppelschlägeVon der ersten Minute an wurde das Spiel auf sehr hohem Niveau geführt. Wer ein verhaltenes Abwarten erwartete, sah sich bald getäuscht. Beide Mannschaften agierten äusserst offensiv, die Intensität war playoffwürdig. Musste den Piranhas vor einer Woche noch der Vorwurf „Abschlussschwäche" gemacht werden, so trafen die Churerinnen diesmal äusserst effizient aufs Tor von Natitorhüterin Tschümperlin. Die Gastgeberinnen gingen denn auch durch einen Doppelschlag innert 47 Sekunden verdient mit 2:0 in Führung, mussten durch einen Doppelschlag der Zürcherinnen aber kurz vor der Pause wieder den Ausgleich hinnehmen.
Ausgeglichenes SpielDie Red Ants kamen etwas frischer und präsenter aus der Kabine. Die Gäste standen nun offensiver, womit die Churerinnen Mühe bekundeten. Aus dem Nichts konnten die Piranhas zur Spielmitte wieder ausgleichen und sogar den Führungstreffer erzielen. Karoliina Kujala spielte sich mit einem Rush auf der linken Seite frei und spielte zu ihrer Schwester, welche in der Mitte nur noch den Stock hinhalten musste. Chancen waren in dieser Phase des Spiels auf beiden Seiten rarer als noch zu Beginn. Kurz vor der zweiten Pause stand Putzi allein vor dem gegnerischen Tor, doch Tschümperlin klärte mit einem „Bigsave".
Unachtsamkeit in der DefenseDie beiden Teams versuchten im letzten Drittel mit kontrollierter Offensive zum Erfolg zu kommen, was auf eine an Spannung kaum zu übertreffende Schlussphase hinauslief. Winterthur erzielte gut zwei Minute vor Ende den erneuten Führungstreffer. Nach 59 Minuten versuchte Chur Trainer Casanova verzweifelt ein Timeout zu nehmen, doch die Schiedsrichter überhörten ihn in der lauten Halle. Als letzte Alternative nahm er Torhüterin Vitetti vom Feld. Elf Sekunden vor Ablauf der Zeit gelang Captain Sabrina Arpagaus der frenetisch umjubelte Ausgleichstreffer und die Fischli retteten sich nochmals in die Verlängerung. Mit viel Euphorie im Rücken rannten die Churerinnen an, brachten den Ball aber nicht hinter die Linie. Nach 71 Minuten beendete Kundert die Saison der Piranhas.
Saisonziel verpasst
Das Saisonziel Playoff-Final haben die Piranhas damit verpasst. „Ich denke, dass wir trotzdem mit unserer Saison zufrieden sein können. Wir integrierten viele junge Spielerinnen und haben als Team Fortschritte gemacht. Enttäuschung ist jetzt aber das einzige, was ich verspüre", so Casutt nach dem Spiel. Damit zerplatzte für Piranha Chur ein grosser Traum. Ein Traum, welchem die Churerinnen wahrlich sehr nahe standen.
Piranha Chur - Red Ants Rychenberg Winterthur 5:6 n.V. (2:2, 2:1, 1:2, 0:1)
Gewerbeschule, Chur - 365 Zuschauer
SR: Elmer/Schellenberg
Tore: 12. (11:30) Ulber (Russi/Ausschluss Stettler) 1:0. 13. (12:17) Elina Kujala (Streiff) 2:0. 18. Hofstetter (Schäpper) 2:1. 20. Kundert (Hofstetter/Ausschluss Rüttimann) 2:2. 23. Stettler (Eberle) 2:3. 29. (28:48) Eigentor 3:3. 30. (29:37) Elina Kujala (Karoliina Kujala) 4:3. 52. Stettler (Auer) 4:4. 58. Kundert (Frick) 4:5. 60. Sabrina Arpagaus (Gabathuler/Ausschluss Dirksen, Piranha ohne Torhüterin) 5:5. 71. Kundert 5:6.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Chur plus 10 Minuten (Russi). 3-mal 2 Minuten gegen Winterthur plus 10 Minuten (Nötzli).
Piranha: Vitetti; Sabrina Arpagaus, Streiff; Casutt, Wegmann; Elina Kujala, Gabathuler, Marti; Russi, Ulber, Rüttimann; Karoliina Kujala; Putzi.
Red Ants: Tschümperlin; Nötzli, Schäpper; Auer, Eberle; Hofstetter, Kundert, Niemenmaa; Suter, Dirksen, Stettler; Angela Arpagaus; Frick.
Bemerkungen: 42. Pfostenschuss Putzi. Piranha von 59:24 bis 59:49 ohne Torhüterin
Best Player: Casutt, Stettler