12.
2008
Sieg über die Zeit gerettet
In der 55. Minute schien der Spitzenkampf entschieden. Die Red Ants hatten im ersten Drittel bereits drei Tore vorgelegt, vor allem gegen das ominpräsente Duo Petra Kundert und Andrea Hofstetter fanden die Bündnerinnen kein Mittel. Im zweiten Drittel erhöhte der Leader durch Michi Kathriner gar auf 4:0, während Piranha unkonzentriert und vor allem im Abschluss zu wenig entschlossen agierte. Die Linie um die Kujala-Zwillinge brachte wenig zu Stande - dafür war es Corin Rüttimann, an diesem Abend die Beste ihres Teams, die kurz vor Drittelsende mit dem 4:1 einen Hauch Hoffnung zurück brachte. Erst fünf Minuten vor dem Ende setzte Piranha aber zum wirklichen und kaum noch erwarteten Schlussspurt an.
Eberles BefreiungsschlagEs begann mit dem Time-Out, das Churs Trainer Aldo Casanova nach exakt 54.37 nahm. Torhüterin Sara Vitetti blieb gleich draussen, eine sechste Feldspielerin nahm ihren Platz ein. Eine reine Verzeiflungsmassnahme oder Ausdruck echter Hoffnung? Nur 18 Sekunden später wurde diese Frage mit dem 4:2 beantwortet. Und als Karoliina Kujala zwei Minuten vor Schluss sogar das 4:3 gelang, war die Partie wieder völlig offen. „Piranha verfügt über gute Sniper, von der Seite, im Slot und hinten - wir fanden in dieser Phase kein Mittel gegen sie", resümierte Andrea Hofstetter. Es war trotzdem erstaunlich, wie sehr sich die Red Ants einschnüren liessen und sich kaum noch zu helfen wussten. Dann war es jedoch Captain Andrea Eberle, die mit einem Befreiungsschlag zum 5:3 ins leere Tor traf. Mehr als der erneute Anschlusstreffer durch Seraina Ulber in der letzten Minute gelang Piranha nicht mehr.
Hypothek zu gross
Unter dem Strich mag der Sieg der Red Ants in Ordnung gehen, Piranha hätte sich mit dem beherzten Schlussfurioso jedoch ebenfalls einen Punkt verdient gehabt. „Die Hypothek aus dem Startdrittel war zu hoch", befand Aldo Casanova, der seiner Mannschaft dennoch ein Lob für die Aufholjagd zollte. Auf die Frage angesprochen, ob es sich als Leader besonders schön Weihnachten feiern lasse, meinte Andrea Hofstetter nur: „Die Trainings über die Festtage werden uns vielleicht etwas leichter fallen. Aber gewonnen haben wir noch gar nichts."
Red Ants Rychenberg - Piranha Chur 5:4 (3:0, 1:1, 1:3)
Oberseen, Winterthur - 175 Zuschauer
SR: Bebié / Stähli
Tore: 2. Hofstetter (Kundert) 1:0; 12. Kundert (Hofstetter) 2:0; 19. Meienhofer (Kundert) 3:0; 31. Kathriner 4:0; 39. Rüttimann (Russi) 4:1; 56. Kälin (Marti; Piranha ohne Goalie) 4:2; 59. (58.16) K. Kujala (Russi; Piranha ohne Goalie) 4:3; 59. (58.57) Eberle (Piranha ohne Goalie) 5:3; 60. Ulber (Kälin; Piranha ohne Goalie) 5:4
Strafen: Red Ants 4x2', Piranha 2x2'
Red Ants: Tschümperlin; Nötzli, Auer; Eberle, Schäpper; Suri, Timmel; Kundert, Hofstetter, Meienhofer; Stettler, Dirksen, Arpagaus; Suter, Scheidegger, Kathriner; Frick
Piranha: Vitetti; Arpagaus, Kornberger; Casutt, Gabathuler; Marti, E. Kujala, K. Kujala; Rüttimann, Ulber, Russi; Kälin, Putzi
Bemerkungen: 12. Pfostenschuss Meienhofer; 55. Time-Out Piranha, in der Folge ohne Torhüterin und mit 6. Feldspielerin