10.
2014
Siegreiche Piranha-Magerkost
In seinem vierten NLA-Spiel hat Piranha Chur am Samstagabend den vierten «Dreier» eingefahren. Die Churerinnen taten sich gegen das von Aldo Casanova defensiv formierte Emmental Zollbrück zwar schwer, sie setzten sich aber dank einer Triplette von Katrin Zwinggi dennoch mit 3:1 durch.
Parallelen zum Champions-Cup-Halbfinal waren am Samstagabend gegen Emmental Zollbrück, bei dem die Perspektivarbeit des ehemaligen Piranha-Trainers Aldo Casanova sichtbare Früchte trägt, augenscheinlich: Wie beim bitteren Aus gegen den tschechischen Meister Vitkovice (1:2) hatte es Piranha in seiner vierten NLA-Partie mit einem defensiv stehenden Gegner zu tun - mit einem unbequemen Aussenseiter, der die Räume für die Churer Offensivabteilung eng machte, der die Churerinnen mit seiner Defensivtaktik vor Schwierigkeiten stellte. Wie vor zwei Wochen bekundete Piranha Mühe mit dem gegnerischen Konzept. «Sie machten es uns schwer mit ihrer defensiven Spielweise», räumte Katrin Zwinggi nach dem Spiel ein. In der Tat: Wie vor zwei Wochen waren die Chancen rar, bekamen die Zuschauer magere Kost serviert. Doch anders als vor zwei Wochen reichte gegen Emmental Zollbrück eine spärliche Tor-Ausbeute zum Sieg.
Zupass kam den Churerinnen, dass sie den gegnerischen Abwehrriegel früh ein erstes Mal knackten und dass sie auf das 1:1 rasch mit einem zweiten Treffer reagieren konnten. Zum 1:0 durch Zwinggi führte eine sehenswerte, von Chantal Paschoud lancierte Kombination über Ramona Ludwig und Katrin Zwinggi (3. Minute). Zum 2:1 traf wiederum Zwinggi mit einem Distanzschuss, bei dem die Sicht für Emmentals Torhüterin Tamara Jost verdeckt war. Den Schlusspunkt zum finalen 3:1 setzte im Schlussdrittel wiederum Zwinggi, indem sie ein Zuspiel von Teamcaptain Seraina Ulber im Tor versenkte.
Aus Churer Sicht stimmte das Resultat am Ende, und Matchwinnerin Zwinggi meinte: «Grundsätzlich haben wir gut gespielt. Ich hatte auch nie Angst, dass wir nicht gewinnen würden.» Gut war indes nicht alles im Spiel der nach wie vor ungeschlagenen Tabellenführerinnen. In der Vorwärtsbewegung wirkten die Churerinnen mit dem Champions-Cup-Erlebnis im Hinterkopf leicht traumatisiert. Trotz spielerischer Überlegenheit wagten sie sich nur zaghaft in die Offensive. Fast so, als schiene sie die Angst vor fatalen Gegenstössen zu hemmen. Und trotz der dosierten Offensive gelangte Emmental Zollbrück einige Male zu gefährlichen Angriffen, die mitunter darum nicht zu Gegentreffern führten, weil Piranhas Torhüterin Lara Heini stets hellwach war. «Natürlich wollten wir Konter vermeiden», gestand Zwinggi im Nachgang und fügte an: «Manchmal liegt die Lösung eben in der Geduld.»
Piranha Chur - Skorpion Emmental Zollbrück 3:1 (2:1, 0:0, 1:0)
Gewerbliche Berufsschule. - 132 Zuschauer. - SR Brändle/Niedermann.
Tore: 3. Zwinggi (Ludwig) 1:0. 13. Buri (Karin Beer) 1:1. 18. Zwinggi 2:1. 57. Zwinggi (Ulber) 3:1.
Strafen: keine.
Piranha Chur: Heini; Paschoud, Sgier; Girelli, Karjalainen; Ukkonen, Handl; Ludwig, Ulber, Zwinggi; Buchli, Luomaniemi, Lackova; Dominioni, Gredig, Fausch.
Skorpion Emmental Zollbrück: Jost; Stettler, Käser; Schori, Liechti; Karin Beer, Reinhard, Buri; Spichiger, Schori, Rindisbacher; Ambühl; Daniela Beer; Frank; Grossmann.
Bemerkungen: Piranha Chur ohne Campa, Marti, Putzi. Emmental Zollbrück ohne Locher, Walther. 57:21 Time-out Emmental Zollbrück. - 57:21 bis 57:47 und 57:52 bis 58:08 Emmental Zollbrück mit sechs Feldspielern.
Zeitungsbericht "Die Schweiz am Sonntag"