07.
2013
1 Gewinner und 2 schlafende Riesen
Bis Ende August haben die Bündner Unihockeyteams noch Zeit, um an der Mannschaft für die kommende Saison zu basteln. Stand jetzt sieht es für Frauen-Meister Piranha düster aus. Auch Chur Unihockey tut sich schwer - ganz im Gegensatz zu Malans.
Sie schwitzen bereits wieder für die nächste Saison, stemmen Gewichte und spulen Kilometer ab, um in der nächsten Saison in der Nationalliga A wiederum vorne oder gar zuvorderst zu bestehen: die Spielerinnen und Spieler der Bündner Unihockey-Vorzeigeklubs Alligator Malans, Piranha Chur und Chur Unihockey.
Ins Schwitzen - möchte man meinen - gerät im Hintergrund allmählich auch der eine oder andere Transferverantwortliche. Denn während bei Meister Alligator Malans das Gerüst für die kommende Saison steht, tun sich die Churer Klubs schwer auf dem Transfermarkt. Piranha, Meister und Cupsieger 2013 bei den Frauen, muss fast die halbe Mannschaft ersetzen, Chur Unihockey müsste - um das mittelfristig gesteckte Ziel, in naher Zukunft wieder um Titel zu spielen, nicht aus den Augen zu verlieren - ebenfalls aktiv werden. Vollzugsmeldungen gibts aus Chur bisher erst ganz wenige. Chur Unihockey hat noch keinen einzigen Transfer publik gemacht. Der letzte Zuzug war im Januar der Finne Ville Salonen, der seinen verletzten Landsmann Matti Vapaniemi für den Rest der Saison ersetzte und Chur inzwischen wieder verlassen hat.
Meisterliche Malanser
Die Malanser Verantwortlichen könnten derweil guten Gewissens Ferien machen. Bereits während der abgelaufenen Play-offs schlug Sportchef Thomas Hitz erste Nägel mit Köpfen und verpflichtete Vojtech Skalik (von GC) und Manuel Hummer (von Uster) für die kommende Saison. Später gab Malans die Rückkehr des Verteidigers Daniel Kläger (aus Finnland) und den Zuzug des Finnen Tommi Aro bekannt. Als Abgänge stehen Captain Michael Pfiffner, Armin Brunner, Mathias Larsson und Petri Widgren zu Buche; Pfiffner, Brunner und Larsson hören auf, Widgren kehrt nach Finnland zurück. «Unsere Tätigkeiten sind abgeschlossen und wir sind zufrieden», sagt Assistenztrainer Patrick Britt.
Am Poker um den begehrten Supertechniker Skalik war auch Chur Unihockey beteiligt. Wobei sich der Tscheche gegen eine Rückkehr an seine frühere Stätte entschied. So steht der Churer Stadtklub, den Trainer Thomas Berger bei seiner Ankunft vor zwei Jahren als schlafenden Riesen bezeichnete, noch ohne Zuzug da. «Bis jetzt erhielten wir sehr, sehr viele Absagen», sagt Berger leicht konsterniert. Mindestens ein ausländischer Spieler, wohl ein Verteidiger, sollte noch kommen. Die Rücktritte von Andri Adank, Andrin Putzi, Ivo Rutzer und Mirco Torri müssen wohl mit Kräften aus dem eigenen Nachwuchs kompensiert werden.
Piranha: Viele Abgänge, kaum Neue
Einen massiven Substanzverlust verzeichnet - Stand jetzt - Piranha Chur mit dem neuen finnischen Trainer Harri Lind: Corin Rüttimann (Endre/Sd), Mirca Anderegg (Classic Tampere/Fi), Tiltu Siltanen (SB Pro/Fi), Fabienne Walther (Skorpion Emmental), Natalie Stadelmann, Michelle Russi, Simona Streiff und Tanja Kornberger (alle Rücktritt) stehen nächste Saison nicht mehr im Kader des Double-Gewinners. Einziger fixer Zuzug, der nicht aus dem eigenen Nachwuchs kommt, ist bis jetzt einzig die Finnin Mia Karjalainen.
Bis am 31. August kann Piranha auf dem Transfermarkt noch aktiv werden. «Es kann sein, dass noch die eine oder andere Verstärkung kommt», sagt Piranha-Präsident Thomas Handl gelassen. Der Blick auf die Mutationen scheint ihn nicht zu beunruhigen: «Ich mache mir null Sorgen. Wenn niemand mehr kommt, dann bin ich trotzdem zufrieden. Natürlich ist ein Substanzverlust da. Aber wir haben auch so ein gutes Team», so Handl.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"