02.
2002
5 Jahre unihockey.ch - von der Linksammlung zum Onlinemagazin
Start im Exil
1997 waren die Preise für Webspace in der Schweiz noch jenseits von Gut und
Böse und der Webmaster entschloss sich zum Start im Ausland. So wurde die Firma
Cyper Landlords in Kalifornien zum ersten Heim des Schweizer Unihockeyservers.
1997 verfügten lediglich 10-20 Unihockeyvereine über eine eigene Homepage,
trotzdem wurde es langsam schwer, den Überblick zu halten. Dies und das Fehlen
eines aktuellen Resultateservices brachten mich zum Entschluss, den Schweizer
Unihockeyserver zu starten. Denn man kann sich einfach beklagen, oder selber
versuchen etwas zu bewegen.
Der Resultateservice - Oder die ersten
Kontakte zum Verband
Kurz nach dem Start wurde der Kontakt zum Verband gesucht, um die Möglichkeit
eines Resultateservices abzuklären. Die ersten Reaktionen waren skeptisch, denn
beim Verband wurden mittlerweile auch Pläne für eine eigene Homepage geschmiedet.
Schlussendlich einigten man sich darauf, dass unihockey.ch bis zum Start der
verbandseigenen Page einen Resultateservice betreiben würde. Die Resultate
wurden vom Verband jeweils - mehr oder weniger regelmässig - als Accessfile
geliefert. Das Erstellen der Tabellen und das Exportieren ins HTML-Format
brachte meinen Novellserver regelmässig an den Rand eines Absturzes.
Zurück in der Heimat
Die ständig steigenden Besucherzahlen machten den Standort im Ausland zusehends
zum Problem. Also schrieb ich mehrere Provider in der Schweiz an und bat um
verbesserte Angebote. Damit traf ich voll ins Schwarze, und am 11. November 1997
wurde nach Zürich zur Firma LimmatNet
"gezügelt". Dort ist auch zum heutigen Zeitpunkt noch das Zuhause von
unihockey.ch.
Ebenfalls Ende 1997 fanden die ersten Sitzungen der Internetprojektgruppe des
Verbandes statt. Auch ich war dazu eingeladen. Schnell wurde klar, dass hier
sehr engagierte Leute am Werk waren und es zeichnete sich eine Zusammenarbeit
ab. Wir einigten uns darauf, den offiziellen Teil auf floorball.ch abzuhandeln,
während unihockey.ch für die inoffiziellen, vereinsspezifischen Inhalte
vorgesehen wurde.
Stetiger Ausbau und ein grosser Dämpfer
Die Zusammenarbeit mit der Internetprojektgruppe brachte neuen Elan und
viele gute Ideen. Auch deshalb gab es einen stetigen Ausbau des Angebotes auf
unihockey.ch, und die Besucher konnten sich über kostenlose Kleininserate, die
Awards und schlussendlich das Forum freuen.
Zeitweise gab es auch schon 1998 erste Presseberichte auf unihockey.ch.
Teilweise scannte ich die Berichte selber aus den Zeitungen, teilweise bekam ich
sie per Mail von Vereinsverantwortlichen zugesandt. Leider unterlief mir ein
grosser Fehler, denn ich vergass bei den Berichten jeweils eine Quellenangabe.
Dies ging eine Weile gut, doch es kam, wie es kommen musste, und ich bekam per
Post eine Beschwerde mit der Drohung, mich zu verzeigen. Deshalb stellte ich
diesen Service nach wenigen Monaten wieder ein.
1998-2000 - Weg von der Handarbeit
Die Zeit zwischen 1998 und 2000 stand ganz im Zeichen der Automatisierung.
Der Aufwand für die manuellen Updates der Awards, Kleininserate, etc. war für
eine Person einfach nicht mehr tragbar. Glücklicherweise konnte ich bei meiner
beruflichen Tätigkeit die nötigen Erfahrungen sammeln, die mir eine
Automatisierung erlaubten. Bei den Umstellungsarbeiten traten dann auch keine
grösseren Probleme und so hatte ich wieder vermehrt Zeit und konnte weitere
Ausbauschritte ins Auge fassen.
Das Highlight in dieser Phase war aber sicher ein Ereignis, das vor allem auf
floorball.ch stattfand. Der Europacup 1999 mit dem wahrscheinlich ersten
Live-Resultateservice der Unihockeygeschichte. Es war ein super Erlebnis und
zeigte, welches Potential in der Internetprojektgruppe des SUHV steckt.
2001 - Das Ende das Einmannbetriebs
Im Frühjahr 2001 begann ich mit der Ausbildung zum eidg. Fachausweis als
Informatiker. Deshalb war eigentlich kein grosser Ausbau von unihockey.ch
geplant. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Damian Keller trat mit der Idee an mich heran, ein Onlinemagazin ins Leben zu
rufen. Damian verfügte über die nötigen Kontakte in der Unihockeyszene und
journalistischen Fähigkeiten. Nach mehreren Gesprächen entschied ich mich
Anfangs Juni, das Risiko einzugehen und den Ausbau zu wagen. Erschwert wurde
mir dies durch die Tatsache, dass gleichzeitig ein ReLaunch von floorball.ch ins
Auge gefasst wurde. Schweren Herzens musste ich den Verantwortlichen mein
Ausscheiden aus der Projektgruppe mitteilen.
Mitte Juli begann ich mit der Umsetzung unserer Ideen. Schon bald zeichnete sich
ab, dass es zeitlich relativ knapp werden sollte. Schliesslich erwischte mich
Ende Juli noch eine schwere Angina, was mich für mehrere Tage ins Bett zwang.
Deshalb fiel auch mein geplanter Abstecher ans Czech-Open ins Wasser, denn statt
auf den Flieger musste ich zur Arztvisite...
Dieser Umstand ermöglichte es mir jedoch, eine Woche intensiv an
unihockey.ch zu arbeiten, denn schliesslich hatte ich ja Ferien. So konnten wir
also 2 Wochen vor Saisonstart den ReLaunch erfolgreich ausführen und die ersten
Erfahrungen als "Zeitungsmacher" sammeln. Auch die Registrierung als
Pressestelle beim Verband erfolgte problemlos. Die ersten Statistiken waren
vielversprechend und zeigten uns, dass wir den richtigen Nerv getroffen hatten.
Sie motivierten uns auch, vermehrt eigene Berichte/Interviews zu bringen. Das
blieb nicht ohne Wirkung und führte in der letzten Woche vor der
Länderspielpause zur Rekordbesucherzahl von 8623.
Zum Schluss möchte ich allen danken, die mich in den 5 Jahren unterstützt haben
und mir immer wieder wertvolle Ideen und nützliche Feedbacks gegeben haben.
Durch die schulische Belastung war es mir nicht möglich, grössere
Erweiterungen vorzunehmen, aber Eure Feedbacks werden nicht vergessen. Nach
meinen Prüfungen (16.4.-18.4) habe ich sicher Zeit dafür.
Zwei kleine Bitten hab ich noch: Drückt mit die Daumen für die Prüfungen und
macht bei Euren Kollegen Werbung für unihockey.ch, damit wir bis Ende Saison
das Ziel von 10'000 Besuchern in einer Woche schaffen.