08.
2011
Ales lässt den Tiger raus
Zwei von drei Gruppenspielen verloren die Unihockey Tigers aus Langnau am diesjährigen Czech Open. Eines gegen den tschechischen Vizemeister Vitkovice (2:3) und eines gegen den nachmaligen Turniersieger Dalen (2:5). Mit zwei Siegen in den Vorrunden-Playoffs qualifizierten sich die Tiger dann aber doch noch für die Viertelfinals. Dort gewannen sie überraschend gegen das schwedische Spitzenteam Pixbo Wallenstam mit 5:4. Erst im Halbfinale verloren sie wieder gegen Vitkovice (4:5).
Alles in Butter, sollte man meinen. Doch nicht ganz. Nach dem letzten Gruppenspiel liess Schweden-Rückkehrer Ales Zalesny kurz nach Spielschluss mächtig Dampf ab. „Wir spielen mit einem schlechten System", wetterte der tschechische Nationalspieler. Coach Björn Karlen bekam auch weiter sein Fett ab. Er gebe Karlen drei Meisterschaftsspiele, wenn sich der Erfolg dann nicht einstelle, müsse Karlen wohl gehen, wird Zalesny auf der Veranstalter-Page czechopen.cz zitiert.
Auch das Auftreten seiner Teamkollegen gegen Vitkovice - notabene das ehemalige Team von Ales Zalesny - passte diesem gar nicht. „Mir scheint, die Schweizer Spieler respektieren tschechische Teams immer noch nicht. Doch das ist falsch. Ich habe immer gewarnt, dass sie sehr nahe bei den Top-Teams sind", so Zalesny zu czechopen.cz. Auch der 7:3-Sieg von FBC Ostrava über AIK Stockholm habe die Meinung seiner Schweizer Teamkollegen nicht ändern können. „Sie denken immer noch, das war Glück, doch dem ist nicht so. Wir haben die Schweiz auch an der letzten WM geschlagen", sagte der verärgerte Zalesny.
Der angesprochene Trainer Björn Karlen wollte die emotionalen Aussagen seines tschechischen Stürmers nicht überbewerten. „Das Interview entstand direkt nach dem Spiel. Wir werden das Ganze aber sicher noch intern aussprechen", so Karlen, welcher die Tigers in seiner zweiten Saison betreut. Jetzt gelte es den Fokus wieder auf die Arbeit auf dem Feld zu legen, so Karlen weiter. Ob nun Zalesnys Wutrede seine Langnauer Teamkollegen geweckt hat oder nicht, ist nicht bekannt. Jedenfalls legten sie danach drei blitzsaubere Partien hin. Und im Halbfinale - wieder gegen Vitkovice - stand es lange 4:4, ehe die Tschechen kurz vor Schluss das entscheidende Tor erzielten. Für Gesprächsstoff im Emmental ist jedoch gesorgt.