03.
2009
Alligator Malans verliert nach Penaltylotterie
„Spiel mir das Lied vom Tod" schepperte es gestern um 20.30 Uhr unheilvoll in der Maienfelder Lusthalle, als 80 hochspannende und dramatische Spielminuten zu Ende gingen und sich beide Teams zum Penaltyschiessen aufstellten. Alligator Malans forderte Wiler-Ersigen alles, wirklich alles ab, doch am Schluss durfte wieder der amtierende Meister jubeln. Während alle Berner Akteure trafen, scheiterten Martin Ostransky und Johan Anderson an Wilers-Ersatzgoalie Pascal Haab. Einzig Adrian Capatt bezwang ihn. Es war ein bitteres Ende für eine beherzte Leistung der Malanser.
Taktische Umstellungen griffenEine Reaktion forderte die Bündner Trainercrew nach dem missglückten Playoffstart am Samstag. Noch während der langen Heimfahrt in die Bündner Herrschaft analysierten Christer Bertilsson und Thomas Hitz eingehend die 3:6 Niederlage. Ihre Schlüsse waren richtig - deutlich besser formiert präsentierte sich die Malanser Equipe in Partie 2. Kamen die Berner am Samstag einfach zu Abschlüssen, wurden diese nun geblockt oder die Pässe bereits in der Mittelzone abgefangen. Entscheidenden Anteil daran hatte Tony Eriksson, welcher als Abfangjäger die zweite Linie vor allem defensiv stabilisierte.
3:0 Vorsprung aus der Hand gegeben
Doch nicht nur Eriksson steigerte sich. Der nach der ersten Partie viel gescholtene Daniel Pappi ackerte und lief wie noch nie. Zur Belohnung traf er in der 20. und 30. Minute zur 3:0 Führung. Diesen Vorsprung konnten die Berner mit ihrer bekannten druckvollen Spielweise bis zur 42. Minute um zwei Tore verkürzen, ehe der nimmermüde Adrian Capatt zum 4:2 traf (46.). Doch erneut kam Wiler heran. Mit einem Überzahltor (53.) und nach einem Abwehrfehler glich Patrick Mendelin bis zur 58. Minute noch aus. In der Verlängerung drückten beide Teams auf die Entscheidung, ein Tor wollte aber nicht fallen.
Die Serie ist lanciertNach dem lauen Beginn in Partie 1 wurde die Halbfinal-Serie gestern richtig lanciert. Die Malanser, allen voran die alten Hasen Capatt und Christoph Ruof, brachten die notwendigen Emotionen ins Spiel. Wiler-Ersigen liess sich aber nur selten provozieren. 0:2 steht die Serie nun, „für uns wird es jetzt schwer, aber nach der heutigen Leistung bin ich sicher, dass noch nichts entschieden ist", ist der Malanser Coach Hitz überzeugt. In der Tat lässt die heutige Leistung hoffen, nächsten Samstag in Kirchberg hat der Meister aber bereits den ersten Matchball.
Alligator Malans - Wiler-Ersigen 4:5 n.P. (2:0, 1:1, 1:3, 0:0)
Lust Maienfeld. - 725 Zuschauer. - SR Güpfert/Servodio.
Tore: 13. Anderson (Ostransky/Ausschluss Berger) 1:0. 20. Pappi (Anderson) 2:0. 30. Pappi (Ostransky) 3:0. 32. Wittwer (Vänttinen) 3:1. 42. Vänttinen (Thorsell) 3:2. 46. Capatt 4:2. 53. Mendelin (Vänttinen/Ausschluss Pfiffner) 4:3. 58. Mendelin (Vänttinen) 4:4. - Penaltyschiessen: Mendelin 0:1, Capatt 1:1, Zürcher 1:2, Ostransky -, Roger Gerber 1:3, Anderson -, Bichsel 1:4.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 1-mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen.
Alligator Malans: Tönz; Max Riederer, Joss; Pfiffner, Eberhard; Pappi, Ostransky, Anderson; Capatt, Eriksson, Ruof; Lüthi, Weber.
Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Thorsell; Wallgren, Berger; Bieber, Jungo; Mendelin, Roger Gerber, Vänttinen; Wittwer, Zimmermann, Krähenbühl; Zürcher, Mutti, Mäkipää.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Dominioni (verletzt), Wiler-Ersigen komplett.