02.
2009
Am Valentinstag: Alte «Liebe» rostet nicht
Die Finalrunde, in dieser Saison eine Farce. Denn Wiler-Ersigen, Köniz, Langnau und Alligator Malans sind bereits für die Playoff-Halbfinals qualifiziert. Rychenberg und GC spielen nur noch um die «Ehre». Aber Wiler Ersigens Auftaktpartie in diese «Nullrunde» gegen Alligator Malans bot interessanten Sport. Dieses Duell ist ein Klassiker, ein Prestigeduell. Egal welche Ausgangslage, jeder will diesen Vergleich gewinnen. Schon dreimal standen sich die grossen Rivalen im Playoff-Final gegenüber: 2002 siegte Malans, 2004 triumphierte Wiler und 2006 waren wieder die Bündner erfolgreich. 2005 wurde Wiler erstmals Cupsieger - Gegner waren die Alligatoren aus Malans.
Wiler-Ersigen ist der grosse Dominator der letzten Jahre. Alligator hat seit dem Double 2006 den Biss etwas verloren und hat vor zwei Jahren sogar die Playoffs verpasst - für den Traditionsklub eine Katastrophe. Aber gestern - nach 20 Tagen Meisterschaftspause - sendeten die Bündner ein Warnsignal in Richtung Kanton Bern. Ein starker Auftritt, die Playoffs sind trotz Niederlage im Trockenen, der Meistertitel läge theoretisch wieder drin. Allerdings wird dies mit bloss zwei Linien unmöglich. «Mit uns ist immer zu rechnen - auch in diesem Jahr», sagte Malans-Stürmer Christof Ruof und fügte an: «Wir sind seit Jahren konstant in der Spitze.»
Das Prestigeduell war ein Spiel auf gutem Niveau. Schnell, phasenweise attraktiv und spannend - über die Fehler konnte man da getrost hinwegsehen. Die Emotionen gingen hoch. Beispiel: In der 49. Minute touchierte Krähenbühl den Malanser Capatt, der legte kurzerhand eine schöne Flugeinlage aufs Parkett. Alle tobten und Krähenbühl erhielt eine Fünfminuten-Strafe. Nur 30 Sekunden später «umarmte» erneut dieser Capatt Wallgren und wanderte dafür seinerseits auf die Strafbank. Es war der Untergang der «Steinböcke».
Malans lag während dem ganzen Fight immer in Führung. Erst in der 52. Minute ging Wiler, durch Vänttinen, erstmals in Front. Und den Bernern gelang dreimal, innerhalb von weniger als einer Minute, die Antwort auf Gegentore. Wiler-Keeper Daniel Streit kassierte zwei haltbare Tore. Bei fünf von sieben Toren hatte immer einer vom ersten Block den Stock im Spiel. Eines ist klar, die beiden Rivalen früherer Tage haben sich wieder gefunden. Alte Liebe rostet nicht.
Wiler-Verteidiger Simon Bichsel sah den Prestigevergleich «als eine Art Playoff-Vorschau». Am Anfang sei es noch ziemlich harmlos gewesen. «Aber dann plötzlich waren die Emotionen da.» Diese Emotionen hatten die Bündner etwas weniger gut im Griff, deshalb gewannen am Ende die Berner. Für die Bündner ist die Rivalität nach wie vor gross. «Wir mögen ihnen den Sieg nicht gönnen», sagte Christof Ruof.
Wiler-Ersigen - Alligator Malans 7:6 (3:3, 2:2, 2:1)
Sportzentrum Zuchwil. - 500 Zuschauer. - SR Bösch/Schwarz.
Tore: 3. (2:02) Anderson (M. Riederer) 0:1. 3. (2:45) Wittwer (Gerber) 1:1. 9. (8:12) Capatt 1:2. 9. (8:53) Wittwer (Krähenbühl) 2:2. 10. (9:34) Capatt (Lüthi) 2:3. 15. Vänttinen (Mendelin/Ausschluss Joss) 3:3. 21. (20:41) Pappi (Joss) 3:4. 26. (25:21) Ruof (Capatt) 3:5. 26. (25:31) Krähenbühl (Gerber) 4:5. 32. Bieber (Gerber) 5:5. 44. Ruof (Lüthi) 5:6. 47. Gerber (Vänttinen/Ausschluss Pappi) 6:6. 52. Vänttinen (Wallgren/Ausschlüsse Krähenbühl; Capatt) 7:6.
Strafen: 1-mal 2 Minuten plus 1-mal 5 Minuten (Krähenbühl) gegen Wiler, 5-mal 2 Minuten .
Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Bieber; Eggs, Wallgren; Balmer, Jungo; Wittwer, Gerber, Krähenbühl; Mendelin, Mäkipää, Vänttinen; Mutti, Zeller, Zimmermann; Zürcher.
Alligator Malans: Tönz; M. Riederer, Joss; Eberhard, Pfiffner; Anderson, Ostransky, Pappi; Capatt, Lüthi, Ruof; Eriksson.
Bemerkungen: Wiler ohne Thorsell (geschont). 22. Pfostenschuss Vänttinen.