Wiler-Ersigen qualifiziert sich als erstes Schweizer Herrenteam für einen Europacupfinal. Mit 3 Toren in den letzten 90 Sekunden wurde es nochmals spannend, aber für einmal behielten die Eidgenossen das bessere Ende für sich.
Die Partie verlief genau so, wie es sich Wiler wünscht. Man
lag nie im Rückstand und konnte sich schliesslich einen
beruhigenden Vorsprung herausspielen. Bis zu 5 Tore lag Wiler
zwischenzeitlich in Führung und dies keineswegs unverdient.
Wiler wirkte kreativer und spielfreudiger. Bei SSV musste man sich
die Frage stellen, ob es einfach die finnische Lockerheit ist oder ob
sie tatsächlich nicht mehr zu bieten hatten. Auch die Reaktionen
von der Trainerbank blieben lange aus. Selbst nach dem 7:2, Sandström
hatte einen Querpass unglücklich ins eigene Tor abgelenkt, blieb
das erwartete Time-out aus.
3 Minuten vor Schluss war es aber dann
soweit. Ahonen nahm das Time-out und erklärte seinen Spielern
ziemlich lautstark, wie der Viertorerückstand noch aufzuholen
ist. Nach einer Minute Anlaufzeit konnten die Finnen seine Vorgaben
umsetzen und den Rückstand auf ein Tor verkürzen. Als
Wilertrainer Berger danach nicht wie erwartet sein Time-out nahm,
griffen die Finnen in zu einem unsportlichen Trick. Ein Betreuer
schüttete die Getränkeflasche aufs Feld, ohne das die
Schiedsrichter es bemerken konnten. Die daraus resultierende
Reinigungspause wurde für weitere Anweisungen genutzt. Doch
gerechterweise brachte dieser Trick keinen Erfolg und Wiler konnte
den Finaleinzug feiern.
Mit diesem Erfolg hat sich Wiler auch auf internationalem Parkett
ein erstes grosses Zeichen gesetzt. Bis auf die letzten Minuten hatte
man den Finnischen Meister weitgehend im Griff ohne sich in der
Defensive einzuigeln. Im morgigen Final ist Wiler dennoch nicht
Favorit. Der Vertreter aus Schweden, wer immer es auch sein wird,
wird über sechzig Minuten zeigen wollen, wer im Unihockey das
Sagen hat. Auch wenn der Europacup nicht so viel Wert wie ein
Meistertitel ist, ein Finale verlieren will man nie. Mit einem vollen
Haus im Rücken und einem optimalen Spielverlauf kann aber der
Schweizer Meister den Elchen einen Strich durch die Rechnung machen.
SV Wiler-Ersigen – SSV Helsinki 7:6
(1:0, 2:1, 4:5)
SR: Rasbrink / Nystrand (SWE)
Tore:
13:33 Rüegsegger (Krähenbühl) 1:0, 21:28 Kivilehto
(Sandström) 1:1, 35:42 Hedlund (Bichsel) 2:1, 39:52 Hedlund
(Streit, Ausschluss Gerber) 3:1
Strafen: Wiler 3x2', SSV
3x2'
SV Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Kaltenbrunner,
Flury, Schneeberger, Schild, Koch; Hedlund, Gerber, Zimmermann,
Hofbauer Chr., Hofbauer M., Zurflüh, Rüegsegger,
Mühlethaler, Krähenbühl
SSV Helsinki:
Heikkinen, Ratsula, Toivonen, Sandström, Piispanen, Berdntson,
Pitkänen; Manner, Lehtonen, Järvi, Kivilehto, Forsten,
Ahola, Huhtimo, Hiltunen, Kosonen
Bemerkungen: 57:12
Time-out SSV, danach ohne Torhüter,
Best Players:
Hedlund / Manner