09.
2012
«Auf dem Papier ein starkes Team»
Thomas Berger betreut Chur Unihockey im zweiten Jahr. Der Jeninser wurde zuvor mit Alligator Malans dreimal und mit Wiler-Ersigen siebenmal Schweizer Meister. Vor dem Meisterschaftsstart am Freitag gibt er sich im Interview zurückhaltend.
Thomas Berger, was für ein Gefühl haben Sie vor dem Saisonstart?
Berger: Wir erwarten eine Steigerung zum letzten Jahr. Vom Verein gab es keine Rangvorgabe, wir wollen einfach einen Schritt weiter machen. Heisst, die Viertelfinal-Play-offs überstehen.
Wie sind Sie mit der Vorbereitung zufrieden?
Bis jetzt bin ich überhaupt nicht zufrieden. Die Vorbereitung war durchzogen. Im physischen Bereich konnten wir im Sommer nicht so arbeiten, wie ich mir das vorgestellt habe, da wir viele Abwesende hatten. Auf dem Papier haben wir eine starke Mannschaft, in der Praxis sind wir aber nicht weiter als vor einem Jahr. Aber gut, wir haben auch nicht viele Trainingsspiele ausgetragen. Ich bin kein Fan davon, unter der Woche rasch am Abend eine Partie ohne grosse Vorbereitung zu spielen. Die Resultate sind ja dann sowieso nicht aussagekräftig.
Demfall ist der Meisterschaftsstart am Freitag ein Sprung ins Ungewisse?
Das ist es ja eigentlich immer. Meisterschaftsspiele lassen sich nicht simulieren. Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir noch nicht so weit sind, wie ich es gerne hätte.
Wie beurteilen Sie die neuen Spieler?
Wie gesagt, auf dem Papier haben wir eine starke Mannschaft, nun muss sich auch zeigen, dass es so zusammen passt, wie wir uns das vorstellen. Ich hoffe es sehr, dass es klappt. Die Automatismen müssen sich erst noch einspielen. Das hat man beispielsweise am Champy Cup gesehen, wo wir nicht überzeugt hatten. Gegen eingespielte Mannschaften hatten wir grosse Mühe.
Sie treten ein wenig auf die Euphoriebremse. Der Halbfinal sollte in diesem Jahr schon drin liegen.
Natürlich wollen wir mehr aus dem Team rausholen, als im letzten Jahr. Wie die Mannschaft funktioniert, werden wir sehen. Wenn es gut läuft, dann liegt der Halbfinal drin. Für mich selber ist es eine neue Situation. Normalerweise wusste ich immer, was mich erwartet, wie viel die Mannschaft zu leisten imstande ist. In diesem Jahr gab es Sachen im Sommer, wo ich dachte, das gibt's doch nicht. Andere Sachen waren dagegen wieder sehr gut. Es ist darum wirklich schwierig, eine anständige Prognose über den Saisonverlauf zu stellen.