08.
2015
Baustellen und Comebacks bei Wiler
Nach diversen Ausfällen gibt der ehemalige Nationalspieler Adrian Zimmermann ein temporäres Comeback bei Meister Wiler-Ersigen. Der im Frühling ebenfalls zurückgetretene Markus Gerber wird neuer Tribünencoach.
„Ich fühlte mich zeitweise wie auf der A1, lauter Baustellen" - Olle Thorsell hätte sich seinen Einstand als SVWE-Trainer sicherlich leichter vorstellen können. Die Vorbereitung verlief bislang sehr speziell und turbulent. Nichts zu bemängeln hat Thorsell am Trainingseinsatz, „die anwesenden Spieler haben sehr gut gearbeitet". Zu schaffen machte dem Schweden vielmehr die Trainingspräsenz, waren doch im Schnitt nur zehn bis zwölf Spieler anwesend.
Dies wurde verursacht durch die spezielle Ausgangslage: Die vier neuen Spieler aus der Ostschweiz (Riku Kekkonen, Nicola Bischofberger, Marco Louis und Claudio Mutter) tauchten nur punktuell im Sommertraining auf und ziehen erst jetzt definitiv ins Mittelland um. Dann fehlten auch Neuling Jami Manninen (traf am 31. Juli in der Schweiz ein) und Patrick Mendelin (zweiter Teil der Weltreise bis Ende Juni). Und schliesslich noch ungeplant die Verletztenwelle: Christoph Hofbauer mit seinen Achillesehnenproblemen hat noch kein Training mit dem Team absolviert. Er wird das Czech Open von Mitte August genauso verpassen wie Philipp Fankhauser. Dieser kann nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber immerhin mit dem Trainingsaufbau beginnen, hat aber sieben Kilo an Gewicht verloren und wir mindestens vier Wochen brauchen, um wieder einsteigen zu können. Dazu kam noch Simon Stettler mit seinem Ermüdungsbruch.
Comebacks von Zimmi und Kusli
Auf die prekäre personelle Situation - alle drei Verletzen sind rechte Stürmer oder Center - hat man nun bereits reagiert. Der im Mai zurückgetretene Adrian Zimmermann wird ein temporäres Comeback geben, sicher bis und mit Champions Cup. „Er war für uns die bestmögliche Option, genau den Spielertyp den wir aktuell brauchen und wir sind dankbar, dass Zimmi bereit ist, dem Team und dem Verein zu helfen", sagt Wiler-Sportchef Marcel Siegenthaler.
Trotz Rücktritt wieder dabei ist auch Markus „Kusli" Gerber, allerdings „nur" im Staff. Er wird während der ganzen Saison das Trainertrio Thorsell/Sikora/Linder unterstützen als Tribünencoach. „Wir sind extrem froh, dass ein solch erfahrener Spieler bereit ist, sein Wissen einzubringen und dann erst noch bei uns, wäre es doch naheliegender gewesen, dass Kusli nach seinem Karrierenende allenfalls beim Stammverein, den Tigers Langnau, einsteigt".
Immerhin gab es auch positive Erlebnisse: Die Physistests haben gezeigt, dass die Spieler, welche nicht am Teamtraining anwesend waren, individuell sehr gut gearbeitet haben." Thorsell freut sich, dass ab dem nächsten Wochenende zumindest alle fitten Akteure an Bord sein werden, dann könne es endlich richtig los gehen. Die Ambitionen fürs Czech Open schraubt er aber gleich zurück. „Mit nur einem Trainingswochenende ist es etwas viel verlangt, ein neues Team und eine neue Trainer-Crew auf Kurs zu bringen." Aktuell plane man alles dem ersten Saisonhöhepunkt unter, dem Champions Cup anfangs Oktober in Mlada Boleslav. „Bis dahin haben wir sieben Wochen, noch genug Trainings, Testspiele und auch ein paar Ernstkämpfe. Bis dann wollen und werden wir bereit sein."
Gnarls Berkley 155.254.201.159
05. 08. 2015