19.
09.
2008
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

Berner Meisterschaft plus

Am Freitag geht die neue Unihockey-Saison los. Wir haben die zehn NLA Teams unter die Lupe genommen.

Nach langen Monaten des Schwitzens in Wäldern und Krafträumen, geht an diesem Wochenende endlich die neue Saison los. Und wie es sich für ein WM-Jahr gehört, beginnt die Saison 08-09 gleich mit einem Knaller. In der Finalreprise treffen Meister Wiler-Ersigen und Cupsieger Floorball Köniz aufeinander. Den beiden Dominatoren der letzten Saison werden auch in der neuen Spielzeit die grössten Chancen zugetraut, sich wieder fürs Playoff-Finale zu qualifizieren. Beide Teams sind - neben Chur Unihockey - die einzigen, welchen ihren Übungsleiter nicht ausgetauscht haben. Hier der Überblick der Teams.

Wiler-Ersigen
Wieder hat der Meister gewichtige Abgänge (Punkari, Flury, Schild, Zingg, Zurflüh) zu verzeichnen, wieder wurden Hochkaräter an Land gezogen (Wallgren und Zürcher von Dalen, Vänttinen von Classic) und wieder ist die Wettquote auf „Wiler Meister" sehr tief. Trotz allem vorsaisonalen Lamentierens sucht die Qualität und Quantität im SVWE-Kader ihres gleichen. Einzig die Verletzung von Meistergoalie Daniel Streit kommt zum dümmsten Zeitpunkt. Bereits Anfangs Oktober steht mit dem Europacup in Winterthur ein Event vor der Tür, welche die Crew von Thomas Berger fett rot im Kalender angestrichen hat.

Prognose: Wer Meister werden will, muss Wiler-Ersigen erstmal in einer Playoff-Serie schlagen. Auch dieses Jahr wird dies keine Mannschaft schaffen.
Tipp: Rang 1

Floorball Köniz
Einen unruhigen Sommer haben die Berner Vorörtler hinter sich. Finanzprobleme plagten den ehemaligen Vorzeigeclub. An der ausserordentlichen Hauptversammlung Mitte September konnte aber dank grosszügigen Geschenken grünes Licht erteilt werden. Nun können sich René Berliat und seine Spieler wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Vermissen werden die Könizer vor allem das B des starken ABC-Blocks. David Blomberg schiesst seine Tore neu bei Balrog. Dafür kamen mit Mäni Zingg (von Wiler-Ersigen) und Pascal Sigg (Uster) zwei altbekannte Gesichter zurück in die Lerbermatt. Die Eingespieltheit wird darum auch einer der grössten Trümpfe der Könizer sein.

Prognose: Ohne Bloomi werden die ABC-Schützen berechenbarer. Wenn alles optimal läuft, ist das Finale möglich, wahrscheinlicher ist aber die Endstation Halbfinale.
Tipp: Rang 3

Tigers Langnau
Den Schweden Johan Schönbeck durch Unikum Philippe Soutter zu ersetzen ist ungefähr so, wie einen BMW in einen Hummer umzutauschen. Aber auch wenn sich Soutter lieber mit italienischen Rennsemmeln auf den Emmentaler Strassen austobt, ist er mit dem ehemaligen amerikanischen Armeewagen zu vergleichen. Wenn Soutter auf das Gaspedal seiner Truppe drückt und die besten Kräfte auf zwei Linien bündelt, wächst kein Gras mehr auf Schweizer Unihockeyfeldern. Haudegen Palomäki und Skorer Kronholm sind zwar weg, wurden aber mit Saku Lehti, Olli Oilinki und Ales Zalesny mehr als nur ersetzt. Entlastet werden vor allem die Natispieler Markus Gerber und Simon Stucki - wetten, dass die beiden trotzdem weit vorne in der Skorerliste zu finden sind.

Prognose: Der Unterhaltungswert in der Espace Arena wird steigen, findet die buntgemischte Truppe den Dreh miteinander, ist das Playoff-Finale möglich.
Tipp: Rang 2

Grasshoppers Zürich
Die Überraschungsmannschaft der letzten Saison ist auch dieses Jahr schwer auszurechnen. Mit Loyan Osman und Lukas Allamand haben zwei Chrampfer das Team verlassen, dafür kamen mit Andreas Gahlert (von Uster) und den Parli-Brother (Chur) mehr als nur Platzhalter. Und weil sich der letztjährige Trainer des Jahres, Patrick Pons vermehrt um Sohn Levin kümmern will, übernahm sein letztjähriger Assistent Patrick Berwert das Zepter, resp. teilt es mit dem Schweden Anton Jonsson. Den beiden steht eine delikate Saison bevor: Nichts ist schwerer als eine Überraschungssaison zu toppen. Denn unterschätzt werden die Hoppers mit Sicherheit nicht mehr.

Prognose: Der Kern des Teams blieb zusammen, für die Systemweiterentwicklung stehen die richtigen Trainer an der Bande, trotzdem muss alles passen, damit es wieder für die Playoffs reicht.
Tipp: Rang 5

Alligator Malans
Nach dem Rumpeln im Frühling, welches in den Abgängen von acht Spielern (u.a. Armin Brunner, Noel Beyeler und Daniel Kläger) mündete, blieben die Transferaktivitäten der Bündner Herrschäftler für einmal erstaunlich ruhig. Dafür wurde mit Tony Eriksson vom schwedischen Meister Warberg ein ganz dicker Fisch an Land gezogen. Zusammen mit Johan Anderson, welcher nach seinem Akklimatisationsjahr einen deutlich besseren Eindruck in der Vorbereitung machte, wird er ein Duo mit Torgarantie bilden. In letzter Minute fanden die Malanser auch noch einen neuen Cheftrainer. Christer Bertilsson wird auf seinen diversen Flugstunden - arbeitet teilzeitlich in Göteborg - genügend Zeit haben, die richtigen Schlüsse aus der verpfuschten Vorsaison zu ziehen.

Prognose: Zwei ausländische Center, ein wieder erstarkter Goalgetter und ein neuer Bandenelch - wenn nicht das schmale Kader einen Strich durch die Rechnung macht, könnten die Herrschäftler wieder Playoff-Luft schnuppern.
Tipp: Rang 4

Grünenmatt
So bunt wie die Trikots präsentiert sich die vierte Berner Mannschaft: Schweden, Tschechen, Italiener, Basler und sogar waschechte Emmentaler sind beim UHCG zu finden. Mit Ales Zalesny verliess zwar ein Paradiesvogel das Nest, dafür erhielt Kalle Berglund mit Wühlmaus Henrik Söderkvist und Coach Patrick Bäck zwei neue schwedische Gspänli. Den Gegenpol bilden dafür die tschechischen Schlitzohren Radek Sikora und Tomas Trnavsky. Die explosive Mischung wird auch diese Saison für viel Offensivwirbel sorgen - geht es nach dem neuen Trainer Bäck, soll aber vor allem die Abwehr stabiler werden.
Prognose: Für die Finalrunde dürfte es für die Mätteler wieder reichen, für mehr müssten Sikora und Berglund gewaltig Überstunden machen.
Tipp: Rang 6

Chur Unihockey
Von Schwedens Naticenter Kalle Nilsson haben die Churer geträumt, gekommen sind nun mit Rickard Jacobsen und Joakim Larsen zwei Ausländer der Marke „Schaumermal". Erneut verliessen einige Leistungsträger die heiligen Hallen der Gewerbeschule. Vor allem Sniper Jan Binggeli wird seinen Passgeber Olli Oilinki vermissen. Im Vier-Jahres Plan von Trainer Livio D'Intino sind die Churer erst bei Stufe 2 angelangt - nach der letztjährigen Zittersaison werden vorsichtig die Fühler Richtung Finalrunde gestreckt. Dazu wurde mit Noel Beyeler und Fabian Disch die Abwehr gut verstärkt.

Prognose: Von den Abstiegsrängen halten sich die Churer dank der sicheren Abwehr fern, für die Finalrunde fehlt aber die Qualität im Angriff.
Tipp: Rang 7

UHC Uster
Ebenfalls Pech hatten die Zürcher Oberländer mit ihrer Ausländersuche. Mit Sami Nyman von Classic wurde zwar ein Top-Shot eingekauft, doch kaum in der Schweiz riss er sich bereits das Kreuzband. Erst kurz vor Transferschluss wurde mit Janne Louhelainen (Turku) nachgerüstet. Trotzdem bleibt die Offensive nach den Abgängen von Andreas Gahlert (zu GC), Pascal Sigg (Köniz), Anton Ermling (Schweden) und David Kaufmann (Malmö) die Schwachstelle, einzig Raphael Berweger verdient das Prädikat „brandgefährlich". Nicht die besten Aussichten für die langersehnte Finalrundenqualifikation - eher winkt der Abstiegskampf.

Prognose: Nach den Abgängen wird Uster hartes Brot essen - es drohen sogar die Playouts.
Tipp: Rang 9

Rychenberg Winterthur
Ohne Ausländer, dafür mit drei Trainerwechseln erreichte der HCR in der letzten Saison den Ligaerhalt. Dies soll dieses Jahr anders werden: Mit Radim Cepek wurde seit langem wieder ein ausländischer Spielertrainer geholt. Böse Zungen meinen, dass der tschechische Rekordinternationale nach seinem letzten HCR-Engagement nun offiziell die Zügel in der Hand halten darf. Ihm folgten mit Adam Stegl und Vojtech Skalik zwei Landsleute, dazu der Este Roman Pass, welcher seinem Name alle Ehre machen soll. Dieses Quartett hat die Aufgabe die alten Winterthurer Schlachtrösser Rolf Kern, Simon Eichmann und Urs Helbling, sowie den nach Schweden abgewanderten Cédric Rüegsegger zu ersetzen.

Prognose: Zwischen Himmel und Hölle wird Rychenberg auch diese Saison wandeln. Bringt Cepek seine Leute zum Laufen, ist auch eine Finalrunden möglich. Wahrscheinlicher bleibt aber die Abstiegsrunde - immerhin mit vorzeitigem Ligaerhalt.
Tipp: Rang 8

Waldkirch-St. Gallen
Von grossen Namen und einer „Rückholaktion" der verlorenen Söhne wurde in Bratwurst-City geträumt - ins Tal der Demut ist aber nur Daniel Kläger zurück gekehrt. Zusammen mit Kultfigur Otti Schärli wird er die offensiven Glanzlichter setzen. Daneben wird der neue Coach Johan Östman (ex-Köniz) viel Zeit brauchen um die Abwehr auf NLA-Tauglichkeit zu trimmen. Defensivpolizist Christian Preisig wird seine Muskeln arg spielen lassen müssen, damit die Gegnerschaft auch Angst vor der St. Galler Abwehr bekommt. Etwas Gutes lässt sich aber trotzdem finden: Schlechter als Basel Magic kann WaSa fast nicht abschneiden...

Prognose: Verfliegt die Aufstiegseuphorie, erwartet WaSa ein kühler Winter. Gut möglich, dass die Saison wieder in den Auf-/Abstiegsplayoffs endet.
Tipp: Rang 10

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

Quicklinks