Wie erwartet hat die Schweiz das kleine Finale gegen Lettland mit 7:1 gewonnen.
Nach der unglücklichen Halbfinal-Niederlage gegen Schweden,
war bei der Schweizer Unihockey Nationalmannschaft Frustbewältigung angesagt.
„Viele haben noch eine Wut im Bauch", sagte Swiss Unihockey Pressechef
Giovanni Marti noch vor der Partie. Wie erwartet hielten die Schweizerinnen den
Aussenseiter aus Lettland während der ganzen Partie in Schach. Genau 37
Sekunden durften die Lettinnen auf eine Überraschung hoffen. In der 13. Minute
verwertete Zeltite Bankava einen Konter nach einer vergebenen Grosschance von
Simone Berner zum 1:1. Noch in der gleichen Minute erhöhte aber Verteidigerin
Andrea Hofstetter wieder auf 2:1. In regelmässigen Abständen erhöhten die
Schweizerinnen fortan das Skore. Eine der besten Punktesammlerinnen war Mirca
Anderegg, welche neben Berner ins All-Star Team gewählt wurde.
Erstmals mit drei Linien gespielt
Nationaltrainer Felix Coray krempelte nach der Partie gegen Schweden seine
Aufstellung erneut um. Die beiden Dietliker Stürmerinnen Sara Schäfer und
Natalie Stadelmann blieben vorerst auf der Bank, dafür durften Anderegg und
Petra Kundert wieder nebeneinander stürmen. Ebenfalls zur offensiveren
Ausrichtung trug auch die Nomination der gelernten Mittelstürmerin Marion
Rittmeyer in der Abwehr des zweiten Blocks zu. Erstmals an dieser WM spielten ab
der 30. Minute sogar drei Blöcke. Dem Spielfluss tat dies keinen Abbruch - zu
drückend überlegen war die Schweizer Auswahl. Naticoach Coray zollte der
Leistung der Letten trotzdem Respekt. „Sie haben einen grossen Sprung gemacht
im Vergleich zur WM 2005.
„Der Unterschied liegt im Kopf"
Strahlende Gesichter sah man nach der Partie trotzdem nur wenige. Die Enttäuschung
über den verpassten Finaleinzug wog zu gross - die Bronzemedaille war keine
Entschädigung, sondern einfach das Minimum was zu erwarten war. Die Schweizer
Torhüterin Laura Tomatis sah dies ähnlich. „Die drei Top-Nationen liegen nah
beieinander, diesmal hatten wir ein bisschen weniger Glück als vor zwei
Jahren." Naticoach Coray war trotz allem stolz auf sein Team. „Die
Mannschaft hat die geforderte Reaktion gezeigt, das war nicht selbstverständlich."
Für mehr als Bronze bräuchte die Schweiz endlich einen Sieg gegen Schweden an
einer WM - beim Titel 2005 spielte die Schweiz zweimal gegen Finnland. „Der
Unterschied liegt im Kopf", so Coray. Hoffentlich muss er das in zwei
Jahren nicht mehr sagen.
Schweiz - Lettland 7:1 (3:1, 2:0,
2:0)
Arena Nord, Frederikshavn (DEN) - 350 Zuschauer
SR: Paso / Silvo (FIN)
Tore: 05:23 M. Mätzener (M. Rittmeyer) 1:0, 12:05 Z. Bankava (K. Bankava)
1:1, 12:42 A. Hofstetter (M. Rittmeyer) 2:1, 18:34 A. Hofstetter (D. Stettler)
3:1, 21:59 D. Morf (M. Anderegg) 4:1, 36:10 D. Morf (S. Berner) 5:1, 40:29 M.
Anderegg (P. Kundert) 6:1, 42:49 S. Schäfer (N. Stadelmann) 7:1
Strafen: 46:15 Z. Klabere 2'
Bestplayer: A. Hofstetter / S. Torsere