09.
11.
2007
NLA Männer | Autor: Schweizerischer Unihockeyverband

Brutale 1:11 Niederlage gegen einen cleveren Weltmeister

Die Revanche für die Niederlage im WM-Halbfinal im Mai ist gründlich „in die Hosen gegangen“. Das Schweizer Damen-Unihockey-Team verliert zum Auftakt der Euro Floorball Tour im finnischen Porvoo deutlich mit 1:11. Das Resultat fiel am Ende wohl zu hoch aus, allerdings war der Klassenunterschied nicht zu übersehen.
Die Niederlage gegen den Weltmeister zeichnete sich bereits im ersten Drittel ab. Die Schweizerinnen gingen nicht aggressiv genug in die Partie und liessen den schnell und präzis spielenden Schwedinnen zu viel Raum. „ Wir haben ihnen zu viel erlaubt. Schweden hatte zu viel Raum und viel Zeit auszulösen", erklärt Nationaltrainer Felix Coray. Die Niederlage sei brutal hoch, betont Coray zusätzlich. Stürmerin Mirca Anderegg teilt die Meinung des Nationaltrainers. „Die Schwedinnen waren heute einfach besser und vor allem spielten sie mit einem sehr hohen Tempo. Wenn sie dann auch noch in einem wahren Spielrausch sind, dann hat man keine Chance."

Tatsächlich machte der Weltmeister in den ersten Minuten der Partie bereits mächtig viel Druck und drängte das Schweizer Team in die eigene Defensivzone. Die Schweizerinnen versuchten dagegen zu halten. Es gelang ihnen nicht viel. Auch die die wenigen Chancen, welche der Weltmeister gewährte konnte man nicht in Tore umzumünzen. Mit einem komfortablen 3:0-Vorsprung für Schweden ging es in die erste Pause. Der frühere Malans-Stürmer und heutige Assistenztrainer der Schwedinnen Martin Olofsson lobte vor allem das erste Drittel seines Teams: „Wir nahmen das Spiel sofort in die Hand und das ist gegen die Schweiz sehr wichtig. Mit der Leistung des ersten Drittels haben wir die Partie aus meiner Sicht bereits entschieden."

Gutes zweites Drittel - der totale Absturz im Schlussabschnitt
Das Schweizer Trainerduo Felix Coray/Mark van Rooden stellte zu Beginn des Mitteldrittels auf einigen Positionen um. Diese Massnahme gab der Schweiz eine gewinne Stabilität. Man spielte nun deutlich besser mit und kam erneut zu einigen guten Chancen. Dies obschon bereits einige Debütantinnen auf dem Feld waren: „Wir wollten den neuen, jungen Spielerinnen bereits die Möglichkeit geben, sich ans hohe Tempo zu gewöhnen", erklärt Felix Coray. Sina Casutt (Piranha Chur) und Michelle Wiki (UHC Dietlikon) machten was sie in diesem Moment auch tun konnten. Schweden hatte nach 40 Minuten den Vorsprung auf 5:0 ausgebaut. Die Partie war natürlich bereits entschieden. Im letzten Spielabschnitt sollte es aber für die Schweiz noch einmal ganz „dick" kommen. Schweden liess keine Sekunde nach und drückte weiterhin voll aufs Gaspedal. Jeder Fehler wurde kaltblütig ausgenutzt. Nach dem zwischenzeitlichen 1:6 durch Martina Mätzener fiel ein Gegentreffer nach dem anderen. Die Niederlage wurde immer brutaler, ein Debakel bahnte sich an. Am Ende siegte der Weltmeister klar und deutlich mit 11:1. „ Was soll man dazu sagen? Ein bitterer Moment, zweifelsohne", meint Stürmerin Mirca Anderegg. „Wir spielten phasenweise zu hektisch, wir hatten eine schlechte Ballkontrolle und die Kommunikation stimmte nicht immer. Das 1:11 ist eigentlich eine logische Konsequenz, so bitter es auch ist."

Kein Rückschritt
Nationaltrainer Felix Coray will trotz der 1:11-Niederlage nichts von Debakel oder gar von einem Rückschritt wissen. „Ich betrachte diese Niederlage, so hoch sie auch ist, nicht als Rückschritt. Schweden war besser abgestimmt als wir. Die unerfahrenen Spielerinnen müssen sich an das internationale Tempo gewöhnen. Wir müssen hart arbeiten. Das Resultat spricht eine klare Sprache, aber es ist kein Rückschritt", betont Coray. Viel Zeit zum darüber nachzudenken haben die Schweizerinnen nicht. Denn bereits am Samstagabend wartet Gastgeber Finnland. Neues Spiel, neues Glück heisst es doch so schön.


Schweiz - Schweden 1:11 (0:3, 0:2, 1:6)
Kokon Liikuntahalli Porvoo (FIN). - 120 Zuschauer. - SR: Järventaista/Myllykanoas (FIN)
Tore: 5. Maria Jakobsson (Susanna Tuominen) 0:1. 11. Lindström (Eiremo) 0:2. 20. Anna Jakobsson (Lundström) 0:3. 32. Rhöös (Lundström) 0:4. 34. Anna Jakobsson 0:5. 41. Dalbjer (Anna Jakobsson) 0:6. 44. Mätzener (Hofstetter) 1:6. 45. Nilsson (Lindström) 1:7. 46. Widar (Samuelsson) 1:8. 50. Lindström (Nilsson) 1:9. 56. Widar (Tuominen) 1:10. 58. Widar (Tuominen) 1:11.
Strafen: Keine.
Schweiz: Koller; Mätzener, Berner; Rittmeyer, Hofstetter; Casutt, Klein; Flückiger, Anderegg, Stettler; Ryser, Benz, Mayer; Stadelmann, Wiki, Gabathuler; Russi.
Schweden: Fredriksson (Pettersson); Samuelsson, Eriksson; Rhöös, Stenvall; Andersson, Renström; Maria Jakobsson, Widar, Susanna Tuominen; Anna Jakobsson, Lundström, Dalbjer; Nilsson, Eiremo, Lindström.
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