12.
2008
Chur gewinnt das Steinbock-Derby
Vor einer Woche spielten Roger Tönz, Martin Ostransky (Alligator Malans) und Andreas Cadisch (Chur Unihockey) noch vor 14‘000 Zuschauern in der Prager Sazkha-Arena mit der Schweizer und Tschechischen Nationalmannschaft um die WM-Bronzemedaille. Gestern waren es ein paar Fans weniger, 935 um genau zu sein. Trotzdem sorgten auch diese zeitweise für eine WM-Atmosphäre. Zum „Total Steibock" Tag luden die Malanser Verantwortlichen, der mit diversen Side-Events umrahmt wurde. Belohnt wurden die Anstrengungen mit der bislang grössten Saisonkulisse.
Viel Kampf, wenig Klasse
In Erinnerung wird das zweite Bündner Derby vor allem als nervöse, intensive und hartumkämpfte Partie bleiben, in der sich die Akteure in unzähligen harten Zweikämpfen aufrieben. Spielerische Höhepunkte blieben aber rar. Kein Wunder, vor allem für Chur stand viel auf dem Spiel. Nur ein Punkt betrug der Vorsprung auf das siebtplatzierte Winterthur. Alligator Malans seinerseits hatte die Chance mit einem Vollerfolg bis auf drei Punkte zum drittplatzierten Köniz aufzuschliessen.
Starker Malanser Start
Für die Malanser begann die Partie optimal. Bereits nach vier Minuten führten sie 2:0, nach 17 Sekunden musste Chur-Goalie Patrick Kellenberger schon ein erstes Mal hinter sich greifen. Den Gastgebern tat der schnelle Vorsprung aber nicht gut. Statt weiter nach vorne zu spielen, zogen sie sich zurück. Bis Spielhälfte glichen die geduldig auf Konter wartenden Churer aus. Das 2:2 (27.) erzielte Markus Studer sogar in Unterzahl. Die nächste Churer-Strafe verwertete der Malanser Schwede Johan Anderson aber mit einem präzisen Weitschuss zum 3:2 (38.). Nur kurz zuvor sah er seinen Penalty von Kellenberger abgewehrt.
Chur zündet den Turbo
Im letzten Drittel überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst glichen die Churer durch Jan Binggeli erneut aus (45.), ehe Adrian Capatt drei Minuten später in Überzahl die Malanser zum vierten Mal in Führung schoss. Es blieb der letzte Alligator-Treffer. Nur elf Sekunden später startete die Churer Show. Drei Tore innert 73 Sekunden erzielten der Stadtclub zur 6:4 Führung. Erfolgreich wehrte er sich in der turbulenten Schlussphase gegen den Malanser Aufschwung, welcher aber nur in zwei Pfostenschüssen (54./57.) mündete. Andrin Putzi machte mit einem Treffer ins leere Tor kurz vor Schluss mit dem 7:4 alles klar.
„Froh, dass ein Derby anstand"
Für Andreas Cadisch endete die Rückkehr in den Meisterschaftsalltag zwar mit einem Stockbruch, aber auch mit der Empfangnahme des Best-Player Preises. „Ich war sehr froh, dass ein Derby anstand, so fiel die Umstellung um einiges leichter", zeigte er sich erleichtert über den Wechsel von Prag nach Maienfeld. Zum Spiel meinte er, dass sein Team einen grossen Willen gezeigt habe. „Wir blieben nach dem frühen Rückstand ruhig und warteten auf unsere Chancen." Roger Tönz auf Malanser Seite nahm die Niederlage mit einem Lächeln entgegen. Am Freitag wurde er Vater eines gesunden Sohnes.
Alligator Malans - Chur Unihockey 4:7 (2:1, 1:1, 1:5)
Lust, Maienfeld - 935 Zuschauer
SR: Lehmann / Schorr
Tore: 1. Anderson (Gerber) 1:0. 5. Ruof 2:0. 12. Schneider 2:1. 27. Studer (Ausschluss Darms) 2:2. 38. Anderson (Ostransky/Ausschluss Darms) 3:2. 45. Binggeli (Cadisch) 3:3. 49. (48.06) Capatt (Anderson/Ausschluss Cadisch) 4:3. 50. (49.27) Jakobsen (Binggeli) 4:4. 50. (49.49) Cadisch (Binggeli) 4:5. 51. (50.50) Putzi (Cadisch) 4:6. 60. Putzi (ins leere Tor) 4:7
Strafen: Malans 4x2', Chur 3x2'
Alligator Malans: Tönz; Riederer, Gerber; Pfiffner, Eberhard; Anderson, Eriksson, Lüthi; Ruof, Ostransky, Capatt
Chur Unihockey: Kellenberger; von Gunten, Larsen; Darms, Schneider; Beyeler; Cavelti, Putzi, Jakobsen; Binggeli, Vitetti, Cadisch; Kunz, Adank, Studer
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Dominioni, Joss, Wyder (alle verletzt), Chur Unihockey komplett . - 36. Kellenberger hält Penalty von Anderson, 50. Timeout Alligator Malans, 54. Lattenschuss Ruof, 57. Pfostenschuss Capatt