03.
2004
Daniel Bill zurück zu Floorball Köniz
Der junge Könizer Daniel Bill wechselte im Hinblick auf die vergangene Saison zum Schwedischen Elitedivisionsverein Jönköpings IK. und spielte im schwedischen Spitzenteam entweder als Verteidiger oder aber als Center. Zu Saisonstart, als sein Teamkollege Calebsson wegen einer Verletzung fehlte, war Bill als Center die defensive Versicherung des Weltklassesturmpaars Johan Anderson und Jan Bjerlestam (gemeinsam über 120 Skorerpunkte).
Das Team von Daniel Bill ist zur Zeit noch mitten im Kampf um den schwedischen Meistertitel. Gelingt der Traum vom Meisterschafts-Gold. wäre Bill nach Torhüter Mark Wolf erst der zweite Schweizer, welcher in Schweden ein Titel errungen hätte.
Dani, Du kehrst nach einer Saison in Schweden
wieder in die Schweiz zurück. Was sind die Gründe führ Deine
Rückkehr?
Die Gründe sind eher abseits des
Spielfeldes zu suchen. Ich möchte mein Studium wieder aufnehmen und in
absehbarer Zeit beenden. Ausserdem hat sich die Suche nach Arbeit in Schweden
als ziemliche Knacknuss erwiesen. Sieben von neun Monaten war ich ohne Arbeit,
das war ziemlich ernüchternd, und hat an der Substanz gezehrt. Das Heimweh war
für mich unumgänglich…
Daniel Bill in
Action
Was hätte für eine weitere Saison in Schweden
gesprochen?
Aus sportlicher Sicht wäre
eine zweite Saison sehr reizvoll gewesen. Die Mannschaft von JIK ist mir
natürlich auch ans Herz gewachsen, und es fällt schwer, dieses hervorragende
Team zu verlassen. Ausserdem glaube ich, dass sich die Erfahrungen aus diesem
Jahr auf meine Leistungen in einer zweiten Saison positiv ausgewirkt hätten. Die
Herausforderung, mehr Verantwortung und Führung zu übernehmen, wäre eine weitere
Saison wert gewesen.
Warum hat der Sportliche Aspekt nicht
überwogen?
Längerfristig war diese Situation ohne Arbeit für
mich nicht tragbar. Die ersten zwei, drei Monate spürt man dies noch nicht so,
aber je länger je mehr, hat sich die Situation neben dem Unihockey auch auf
meine Leistungsfähigkeit auf dem Feld niedergeschlagen. Ich habe probiert, damit
umzugehen, und das Beste aus der Situation zu machen. Eine zweite Saison möchte
ich dies aber nicht noch einmal durchmachen, denn da würde auch der Sportliche
Aspekt sekundär. Und nicht zuletzt freue ich mich auch sehr auf die Rückkehr in
die Mannschaft von Floorball Köniz. Dort erwartet mich ebenfalls ein super
Teamgeist und ich bin sehr motiviert, mit diesem Team hart für den Erfolg zu
arbeiten.
Was nimmst Du persönlich aus diesem Jahr in
Schweden mit?
Es war alles in allem ein sehr lehrreiches Jahr
für mich, sportlich wie auch privat. Ich habe eine neue Kultur kennen gelehrt,
spreche eine zusätzliche Fremdsprache und denke, dass ich um einige Erfahrungen
reicher bin. Es hat mir gut getan, mich in einem fremden Land, mit neuen Leuten
und einer anderen Sprache zu konfrontieren.
Gibt es Etwas, das Du gerne aus der Eliteserie
importieren würdest?
In dieser Saison hat man in Schweden
endgültig den Rückpass zum Torhüter unterbunden. Diese Regel hat aus meiner
Sicht nur positive Aspekte zur Folge. Sie ermöglicht ein konsequenteres
Pressingspiel, sorgt dadurch für mehr Druck auf den ballführenden Verteidiger
und zwingt diesen nach anderen Lösungen zu suchen, als den „billigen“ Pass
zurück zum Torwart. Das Spiel gewinnt so weiter an Attraktivität und Spannung,
und würde dem Schweizer Unihockey gut tun.
Daniel Bill blockt Martin Dahlgren von
Pixbo.
Was lässt Du ganz gerne in Schweden
zurück?
Die Reiserei. Ich werde es geniessen, wenn die längste
Reise an ein Auswärtsspiel bloss zweieinhalb Stunden dauert…Ich glaube bei den
Derbys werde ich mit dem Velo an die Auswärtsspiele fahren.
Dein Weg führt zurück zu Deinem Stammverein
Floorball Köniz. Was erwartest Du nächste Saison von Deiner
Mannschaft?
Wir werden wiederum einen sehr guten Kader haben.
Deshalb erwarte ich, dass man sich klar und deutlich in den Top-3 etablieren
will, und dementsprechend zielstrebig dafür arbeitet. Ich denke wir haben eine
gute Mischung aus routinierten und jungen Spielern, und das eine oder andere
grosse Talent. Mit dieser Mannschaft zu trainieren und zu spielen wird
sicherlich viel Spass machen.
Was kann Floorball Köniz von Dir
erwarten?
Als Spieler denke ich, dass ich auf dem Feld
abgeklärter agiere. Ich kann nun besser einschätzen, wann ein Spiel zu beruhigen
ist, und wann eine Tempoerhöhung nützlich ist. Natürlich hoffe ich, dass ich das
Tempo und die körperbetontere Spielweise von der Eliteserie in das Team von
Floorball Köniz mitbringen kann. Ich habe neue Ideen gesammelt und will diese
ins Spiel meiner Mannschaft einflies sen lassen. Ich bin sehr motiviert für die
bevorstehenden Aufgaben. Ich will meine Erfahrungen aus Schweden auch an die
Junioren von Köniz weitergeben. Ich werde nächstes Jahr sicher als Assistent
einem Trainer zur Seite stehen, dabei drängen sich die A-Junioren oder die Elite
stark auf, weil ich mit einem Grossfeldteam zusammenarbeiten möchte.