Natitorhüter Daniel Streit kam beim 7:5 Sieg gegen Pixbo zu seinem Europacupdebüt. Mit sicheren Interventionen war er einer der Garanten für den Halbfinaleinzug Wiler-Ersigens. Warum sein Gitter nach dem Spiel im Kübel lag und mit wem er sein Zimmer während dem Europacup teilt, lesen sie hier.
Gezeichnet vom Spiel erschien ein aufgestellter Daniel Streit zum Interview. Der linke
Ringfinger war bereits eingetapet. Pixbos Carl Fredrik Nyth hatte ihm
mit einem Stockschlag den Fingernagel beinahe abgerissen. Streits
Finger war nicht das einzige Opfer Nyths, das Maskengitter konnte der
Berner nach der Partie gleich fortwerfen: „Im Überzahlspiel
hat mir der Schwede zweimal so fest auf den Helm geschlagen, dass der
eine Gitterstab brach.“ Die Antwort hatte der schlagfertige
Streit aber auch auf Englisch parat, druckreif sind die Ausdrücke
jedoch nicht… Nervös wurde er trotzdem nicht, auch wenn
der Druck der Schweden gegen Ende der Partie immer grösser
wurde: „Der Fokus auf das Spiel war so gross, da blieb für
Nervosität gar keine Zeit.“ Auch die Fünfminutenstrafe
gegen Marcel Kaltenbrunner brachte Wiler-Ersigen nicht aus dem
Konzept. Goalie Streit bekam den Fünfer auch erst nach dem
Treffer Nyths mit. „Ich wunderte mich noch, warum Kaltenbrunner
nicht von der Strafbank zurückkehrte.“ Ein dickes Lob
sprach Streit seinen Vorderleuten für das Boxplayverhalten aus:
„Selten hab ich sie so kämpfen sehn! Beinahe jeden Schuss
haben sie geblockt.“ Der Natihüter spürte schon bald,
dass dieses Spiel besser laufen würde, als die beiden ersten
Partien, „uns liegt es einfach besser, wenn wir einmal in
Führung liegen.“ Mit seiner Leistung war er natürlich
auch zufrieden, auch wenn sein operierter Ellbogen noch schmerzte.
„Vor allem bei den weiten Auswürfen bin ich noch gehemmt,
darum kommen diese nicht so scharf und platziert wie üblich.“
Kein Neid unter den
Wiler-Torhütern
Dass Streit erst heute zum Einsatz kam,
überraschte ihn nicht. „Patrick Kellenberger hat seine
Leistungen im Training und im Spiel immer gezeigt, so war es auch
richtig, dass er spielte.“ Angetan zeigte sich Streit nach
seinem Wechsel von Zäziwil-Gauchern auch vom Intensität der
Trainings bei Meister Wiler: „Das Tempo ist manchmal höher
als in den Spielen. Davon konnte ich stark profitieren.“ Mit
seinem Konkurrenten Kellenberger versteht sich Streit ausgezeichnet:
„Wir sind während dem Europacup Zimmergenossen und
unternehmen auch sonst in der Freizeit viel zusammen.“ Trotzdem
bleibt der Konkurrenzkampf nicht auf der Strecke: „Wir
motivieren uns gegenseitig und stacheln uns zu Höchstleistungen
an. Wir akzeptieren aber auch Kritik untereinander, nur so kommt man
weiter. Neid wenn der andere spielt, kommt bei uns nicht auf.“
Ob Streit auch im morgigen Halbfinal zwischen den Pfosten steht,
weiss er noch nicht. „Dies ist noch offen.“ Trotzdem gab
er einen Resultttip ab: „Wir gewinnen 4:1“. Ein Wunsch,
den wohl die Mehrzahl der Schweizer-Unihockeyfans nur unterstützen
können.