03.
04.
2013
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

Der unerwartete Final

Alligator Malans und Floorball Köniz machen ab heute Abend den Schweizer Unihockeymeister unter sich aus. Wir haben die beiden Finalisten vor der Playoff-Best-of-7-Serie verglichen.

Der unerwartete Final Bekommt Alligator Malans (in weiss) Sam Schneitter und Emanuel Antener (rechts) in den Griff? (Bild Fabian Trees)

Wer auf einen Final zwischen Alligator Malans und Floorball Köniz gewettet hätte, wäre wohl ein reicher Mann geworden. Köniz galt als Geheimtipp, vor allem nach der beinahe makellosen Rückrunde (nur eine Niederlage gegen Wiler-Ersigen). Trotzdem trauten wohl nur wenige der Truppe des abtretenden Trainers Christian Wahli den Finaleinzug zu. Bereits in den Viertelfinals gegen die Tigers Langnau gabs viel Licht und Schatten. Trotzdem setzte sich Köniz mit 4:2 durch. Im Halbfinal wurden die Zürcher Grasshoppers des breiteren Kaders wegen, als Favorit eingeschätzt. Doch die Hoppers fanden nicht zur Playoff-Form, im Gegensatz zu Köniz. Emanuel Antener knüpfte nahtlos an die Qualifikation an und führt auch die Playoff-Skorerliste mit 28 Punkten (16 Tore/ 12 Assists) aus zwölf Spielen an. In den Halbfinals schoss der unscheinbare U21-Torjäger Manuel Maurer wie Antener ebenfalls neun Treffer. Köniz überzeugte vor allem offensiv. 43:38 lautete das Torverhältnis nach den sechs Halbfinalspielen zu Gunsten der Könizer.

Eher erwartet wurde der Finaleinzug von Alligator Malans. Die Bündner gewannen bereits die Ligaqualifikation. Mit Mathias Larsson (Schweden), Martin Ostransky (Tschechien), Lauri Kapanen und Petri Widgren (beide Finnland) stellt Malans auch ein hochkarätiges Ausländer-Quartett. Köniz dagegen hat mit Fredrik Djurling nur einen Söldner im Aufgebot. Malans verlor zwar im Viertelfinal (gegen Grünenmatt) und Halbfinal (gegen Rychenberg Winterthur) nur eine einzige Partie. Restlos überzeugen, konnte die Mannschaft des neuen finnischen Nationalmannschafts-Assistenten Akseli Ahtiainen aber nur selten. Gegen das euphorisierte Rychenberg mussten die Alligatoren arg beissen, auch wenn sich HCR-Starverteidiger Mikael Lax in zweiten Spiel den Kiefer brach. Im bisher einzigen Playoff-Vergleich setzte sich Alligator vor einem Jahr 4:1 gegen Köniz in den Viertelfinals durch. Die letzte Partie im Januar gewannen jedoch die Berner mit 4:1. In der Hinrunde setzte sich Malans mit 11:4 durch.

Die einzelnen Mannschaftsteile im Vergleich:

Torhüter
Der Könizer Samuel Thut musste einige Gegentreffer gegen die Hoppers einstecken, trotzdem gilt er solider Rückhalt, der, wenn es ihm läuft, auch über sich hinauswachsen kann. Alligators Hüter Martin Hitz läuft seit seiner Gehirnerschütterung - erlitten anfangs Jahr gegen Köniz - seiner Form nach. In den Playoffs wechselten Licht und Schatten oft. Vorteile hat er bei den Auswürfen, diese sind schweizweit wohl die besten.

Verteidigung
Mit Mathias Larsson konnte Alligator seine Abwehr wie erhofft stabilisieren. Der ballsichere schwedische Dino war in den Playoffs eine der grossen Figuren. Neben ihm findet sich viel gehobenes Mittelmass. Ex-Nativerteidiger Martin Joss verzichtete wegen den Playoffs auf ein finanziell lukratives Regie-Angebot. Bei Köniz geben Nati-Quarterback Daniel Bill und der SchwedeFredrik Djurling den Takt an. Mit Luca Graf und Christian Ledergerber stehen zwei physisch starke Adjudanten bereit.

Angriff
Bei beiden Teams das Prunkstück. Die Formation rund um WM-Topskorer Emanuel Antener und Samuel Schneiter brachten die Hoppers nie unter Kontrolle. Dazu lauert «Phantom» Manuel Maurer nur auf Fehler in der Hintermannschaft. Bei Malans avancierte Martin Ostransky wie in den Vorjahren zum «Playoff-Monster». Guter Form erfreuen sich auch Lauri Kapanen und Sandro Dominioni. Der diesjährige Playoff-Final könnte als einer der offensiv spektakulärsten in die Geschichte eingehen.

Trainer
Christian Wahli hamsterte jahrelang Titel bei den U21-Junioren. Sein Abgang Ende Saison nach drei Jahren bei Köniz ist bekannt. Mit dem Titel bei den Aktiven würde er sich ein Denkmal errichten. Der Mann mit dem Hut wird gerne unterschätzt, gilt aber als cleverer Coach. Der Malanser Akseli Ahtiainen war früher ein gefürchteter Stürmer bei den Espoon Oilers und gewann dort später auch als Trainer Titel. Gerne würde er dies auch mit den Alligatoren schaffen und als Schweizermeister am Champions Cup im Oktober in seinem Heimatland Finnland antreten.

Spielsystem
Köniz ist eher schwedisch geprägt und wartet gern auf Fehler der Abwehr. Malans ist dagegen finnisch offensiv orientiert. Entscheidend wird sein, wie sich Köniz gegen Alligators Pressing wehren kann. Ebenso, wie die Malanser Abwehr mit dem Könizer Steuerspiel zurecht kommen wird.

Momentum
Köniz spielte zwar noch am letzten Samstag und hatte so deutlich weniger Zeit zur Final-Vorbereitung als Malans. Trotzdem dürfte die Stimmung nach dem klaren Sieg in Spiel 6 im Hoch sein. Die Malanser Spieler mussten sich dagegen mit den ungeliebten Lauftrainings herum schlagen. Seit zehn Tagen hatten sie kein Spiel mehr. Dafür können sie im ersten Spiel zuhause antreten.

Prognose
Da sich unsere bisherigen Playoff-Prognosen durchwegs als Flop erwiesen, lassen wir eine Resultatprognose diesmal weg. Wir sagen aber, dass viele Tore fallen werden und die Serie nicht nach vier Partien fertig sein wird. Mit 100-prozentiger Sicherheit können wir sagen, dass ein neuer Schweizer Meister gefunden wird.

SML Männer

Playoff-Final, Spiel 1 (Best-of-7)
Alligator Malans - Floorball Köniz
20 Uhr - Lust Maienfeld

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Tabellen

1.UHC Thun+5427.000
2.UHC Grünenmatt+1822.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+1520.000
4.Floorball Fribourg+820.000
5.Pfannenstiel Egg-915.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1116.000
7.Ticino Unihockey+212.000
8.Unihockey Limmattal-1012.000
9.Ad Astra Obwalden-1111.000
10.I. M. Davos-Klosters-109.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-247.000
12.UHC Lok Reinach-226.000
1.Floorball Uri+3022.000
2.Aergera Giffers+417.000
3.Nesslau Sharks+415.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+813.000
5.UH Appenzell+111.000
6.UHC Bremgarten-2111.000
7.Unihockey Basel Regio-810.000
8.UH Lejon Zäziwil+78.000
9.Visper Lions-107.000
10.Red Lions Frauenfeld-156.000

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