04.
2007
Der Wille alleine reichte nicht
Lok-Torhüter Patrick Wiederkehr befand sich abseits der Mannschaft, als sich die Akteure zur Wahl des besten Spielers in der Spielfeldmitte aufreihten. Enttäuscht beugte er sich über die Bande. Derweil ärgerte sich Teamsenior Magnus Hedlund gestikulierend und kopfschüttelnd über das mit spielentscheidenden individuellen Fehlern entstandene Heim-6:8 gegen Grünenmatt, welches nach der 6:3-Niederlage im Unteremmental den Abstieg aus der NLA bedeutete.
Doch an diesem Abend waren es nicht herausragende Leistungen eines einzelnen Spielers, sondern vielmehr individuelle Fehler Einzelner, die schlussendlich den resultatmässigen Unterschied ausmachten. Doch Grünenmatt überzeugte nebst der Fähigkeit, aus den fatalen Blackouts der Reinacher Defensive Profit zu schlagen, auch mit seiner spielerischen Leistung. Die Emmentaler hatten den gepflegteren Spielaufbau, liessen den Ball gekonnter zirkulieren, bauten mehr Druck auf. Die Paradeformation war der erste Block und der Tscheche Trnavsky verkörperte die Rolle eines routinierten Führungsspielers gekonnt. Die Antwort Reinachs bestand meist aus schnell vorgetragenen Konterattacken, einer alten Stärke der Wynentaler. Eine Linie im Aufbau suchte man indes vergebens.
Penalty kläglich verschossen, fatale Ballverluste
Überzeugend agierten die Platzherren nach einem druckvollen Beginn Grünenmatts im zweiten Drittel. Luokkanen und mittels Weitschuss Binder schossen in jener Phase die Tore zum 3:3 und 4:3. Als Wyder in der 39.Minute nur mit einem Stockschlag gestoppt werden konnte, lag für kurze Zeit der erste Zweitorevorsprung in der Luft. Doch Luokkanen verschoss den Penalty kläglich. Noch bis zur 48.Minute hielt die Führung trotz des druckvolleren Spiels der Gäste an, als fatale Fehler im Aufbau das Spiel kippen liessen und Schneiter, Hirschi sowie Zimmermann innerhalb von 88 Sekunden die Treffer zum 4:6 erzielten. Zwar glich Lok durch Pappi und später, zwei Zeigerumdrehungen vor Schluss Magnussons nochmals aus, aber Hirschi und Sikora (ins leere Tor) schossen danach Grünenmatt verdientermassen ins Glück und besiegelten den verdienten Aufstieg.
Neubeginn eine Klasse tiefer
Lok Reinach – Grünenmatt 6: 8 (2:2, 2:1, 2:5)
Pfrundmatt Reinach - 520 Zuschauer
SR: Spori / Wälti
Tore: 6.Hedlund (Geiger) 1:0, 9.Trnavsky (Meyer) 1:1, 9.Hedlund (Luokkanen) 2:1, 20.Sikora (Berglund) 2:2, 29.Hirschi (Berglund) 2:3, 30.Luokkanen (Hedlund) 3:3, 35.Binder (Wyder) 4:3, 48.Schneiter (Rybka) 4:4, 48.Hirschi (Zimmermann) 4:5, 49.Zimmermann (Hirschi) 4:6, 52.Pappi (Schnidrig) 5:6, 59. Magnusson (Luokkanen) 6:6, 59.Hirschi (Berglund) 6:7, 60.Sikora (Berglund; ins leere Tor) 6:8
Strafen: Lok Reinach keine, Grünenmatt 4x2’
Lok Reinach: Wiederkehr; Binder, Kaufmann, Ramseier, Magnusson, Schnidrig; Dätwyler, Geiger, Hedlund, Luokkanen, Pappi
Grünenmatt: Reist; Aebi, Eggs, Meyer, Talme, Trnavsky, Zimmermann; Berglund, Hirschi, Mühlenmann, Rybka, Schneiter, Sikora, M. Sollberger, Zurflüh
Bemerkungen: 48.Time-out Reinach, 59.Time-out Grünenmatt