04.
2007
Die Tigers erzwingen einen Showdown
Nach Jacob Ericsons Treffer zum 6:5 in der 58. Minute lagen die Nerven gestern Abend blank in der Espace-Arena in Biglen. Tigers Langnau Präsident Ruedi Zesiger persönlich betätigte sich als Einpeitscher vor den 620 Zuschauern. 6:3 hatten die Emmentaler scheinbar sicher nach vierzig Minuten geführt, ehe die Malanser mit dem Mute der Verzweiflung die Flucht nach vorn antraten. Mit einem aggressiven Forechecking brachten sie die bis anhin äusserst sichere Langnauer Abwehr in Bedrängnis. Allein die Präzision im Abschluss fehlte, vor Ericson war nur Adrian Capatt (54.) erfolgreich. Zu sechst versuchten die Bündner noch den Ausgleich zu erzielen – 44 Sekunden vor der Sirene machte Simon Stucki mit dem 7:5 ins leere Tor aber alles klar.
Grosser Rückstand nach 20 Minuten
Bereits nach dem Startdrittel lagen die Malanser mit 1:4 im Rückstand. Den frühen Rückstand (3.) egalisierte der Schwede Ericson drei Minuten später mit einem Tor in Überzahl. Gegen die entfesselten Langnauer wussten die Alligatoren danach aber wenig auszurichten. Nach einem Konter – Tigers-Torhüter Gerber bugsierte einen Ball von der Torlinie direkt zu Christofer Pergelius – hiess es in der achten Minute 2:1. Und je länger das Drittel dauerte umso stärker wurden die Emmentaler. Daniel Aeschlimann überraschte die Malanser Abwehr mit zwei Weitschüssen (14./20.).
Unnötiger Gegentreffer
Mit veränderten Angriffsreihen – Tatü Väänänen rückte als Center in die zweite Formation – versuchte Malans-Trainer Stefan Pettersson die Wende im zweiten Drittel. Zuerst erzielte aber der aufgerückte Verteidiger Pekka Palomäki den fünften Berner Treffer. Doch die Alligatoren kamen nun besser ins Spiel und verkürzten durch Capatt (28.) und Armin Brunner in Überzahl (35.) auf 5:3. Ein weiterer Anschlusstreffer lag in der Luft, doch kurz vor Ablauf des zweiten Drittels wurde in Unterzahl der Ball vor dem eigenen Tor vertändelt – Topskorer Henrik Kronholm bedankte sich mit dem 6:3. Ein völlig unnötiger Treffer, der in der Endabrechnung genau jenes Tor „zuviel“ war.
Parallelen zu 2002
Die Serie erinnert stark an das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams vor fünf Jahren. Die Unihockey Tigers – damals noch unter dem Namen Zäziwil-Gauchern – kehrten ebenfalls einen 0:2 Rückstand. Auch damals zeigten die Alligatoren ein schwaches viertes Spiel und auch die fünfte Partie war ähnlich hart umkämpft wie die diesjährige. Ob die Malanser ebenfalls noch einen Joker wie Flurin Bösch aus der Tasche ziehen, bleibt jedoch eher unwahrscheinlich. Erwartet mit Sicherheit ein äusserst spannender Showdown – die Tigers haben heute zwei Drittel lang gezeigt zu was sie fähig sind, wenn die Offensive in Fahrt ist. Doch spielt Alligator Malans ähnlich leidenschaftlich wie im Schlussdrittel, sind ihre Finalchancen weiterhin intakt.
Tigers Langnau – Alligator Malans 7:5 (4:1, 2:2, 1:2)
Espace-Arena Biglen. – 620 Zuschauer.
SR: Baumgartner/Kläsi.
Tore: 3. Suter (Bürki) 1:0, 6. Ericson (Capatt/Ausschluss Luginbühl) 1:1, 8. Pergelius (Ph. Gerber) 2:1, 14. Aeschlimann (Stucki/Ausschluss Ericson) 3:1, 20. Aeschlimann (Held) 4:1, 27. (26.59) Palomäki (Kronholm) 5:1, 28. (27.11) Capatt (M. Riederer) 5:2, 35. Brunner (Ericson/Ausschluss Kronholm) 5:3, 40. Kronholm (Canerstam/Ausschluss Väänänen) 6:3, 54. Capatt (Ericson) 6:4, 58. Ericson (Capatt) 6:5, 60. Stucki (M. Gerber/ins leere Tor) 7:5.
Strafen: Tigers Langnau 5 x 2’, Alligator Malans 4 x 2’
Tigers Langnau: Philipp Gerber; Markus Gerber, Held; Palomäki, Wyss; Luginbühl, Suter; Stucki, Aeschbacher, Aeschlimann; Canerstam, Kronholm, Pergelius; Lüthi, Bürki, Burkhalter.
Alligator Malans: Tönz; Pfiffner, Max Riederer; Väänänen, Morf; Christoph Gerber, Adank; Beyeler; Brunner, Capatt, Ruof; Kläger, Dominioni, Ericson; Wallimann, Bebi, Bischof.
Bemerkungen: Tigers Langnau ohne Rindlisbacher (verletzt), Alligator Malans ohne Cernela, Jussila (beide verletzt).- 18. Pfostenschuss Bebi, 58. Time-Out Tigers Langnau.