16.
04.
2022
NLA Männer | Autor: Güngerich Etienne

Ein Out mit Ansage

Floorball Köniz scheiterte im Playoff-Halbfinal mit 1:4-Siegen deutlich an Erzrivale Wiler-Ersigen. Bei den Berner Vorstädtern passte in dieser Saison einiges nicht zusammen, eine grosse Chance auf die Titelverteidigung wurde vergeben.

Ein Out mit Ansage Jan Zaugg will sich nach dem Saison-Aus nur noch verstecken. (Bild: Fabian Trees)

Es ist Mittwochabend kurz vor halb zehn. In der Sporthalle Weissenstein sorgen die gut 1000 anwesenden Zuschauer für mächtig Lärm und eine tolle Atmosphäre. Unten auf dem Feld rennt Floorball Köniz an, lanciert Angriff um Angriff. Die Verzweiflung wird immer grösser, denn seit über 59 Minuten haben die Gastgeber kein Tor mehr erzielt. Sie finden einfach keinen Durchweg, scheitern immer wieder an einem blockenden Wiler-Akteur oder dem mirakulös reagierenden ehemaligen Könizer Junioren-Goalie Tim Kramer. Dann schafft es Simon Jirebeck doch noch, den Ball im Netz zu versenken. Aber es bleiben nur noch 44 Sekunden auf der Uhr, um das vorzeitige Saisonende abzuwenden. Noah Siegenthaler macht mit einem Treffer ins leere Tor alles klar. Ekstase auf der einen Seite, Ernüchterung auf der anderen. Die Bilder in den Schlussminuten gleichen sich denjenigen vom Superfinal von vor fast einem Jahr extrem - nur in vertauschten Rollen der Protagonisten.

Stagnation statt Fortschritt
Nach Köniz' zweiten Meistertitel im April 2021 schrieben wir den Berner Vorstädtern rosige Aussichten und guten Chancen auf eine Titelverteidigung zu. Weil die Mannschaft nach einem Finaleinzug erstmals beibehalten werden konnte und keine gewichtigen Abgänge zu verzeichnen hatte. Aber auch, weil das System gefestigt ist und das Kader einige Akteure mit viel Entwicklungspotential hat. Ein Jahr später lässt sich festhalten, dass Floorball Köniz eine grosse Chance verpasste. Eine Chance, mit einem starken Kader (ein Nationalgoalie, drei starke Ausländer, drei Schweizer WM-Fahrer und drei U23-Nationalspieler) eine Erfolgsära einzuläuten. Das Ausscheiden im Halbfinal ist enttäuschend - zumal es nicht überraschend kommt, sondern sich schon seit ein paar Wochen abzeichnete.

Der Schweizer Meister fand nie einen Weg, um seine Entwicklungskurve wieder nach oben zeigen zu lassen. Hätte Waldkirch-St. Gallen über etwas mehr spielerische Klasse und grössere Substanz verfügt, wäre sogar ein Aus im Viertelfinal möglich gewesen. Eine Runde später konnten gegen den Rekordmeister die vorhandenen Probleme nicht mehr kaschiert werden. Allein die Bilanz der Playoff-Heimspiele (nur ein Sieg in fünf Spielen) spricht Bände. Es fällt schwer, etwas herauszuheben, was die Könizer in der für sie bereits abgelaufenen Spielzeit besonders gut gemacht haben. Mal war die Defensive mangelhaft, dann das Boxplay und ein anderes Mal wieder die Effizienz oder das Powerplay. Augenfällig auch, dass etliche Leistungsträger aus verschiedenen Gründen unter den Erwartungen blieben und jüngeren Spieler der nächste Schritt in ihrer Entwicklung nicht gelang.

Wiler wieder unbestechlich
Ein paar Vorwürfe gefallen lassen muss sich auch Headcoach Jyri Korsman. Der Finne hat es trotz dem Spielermaterial nie geschafft, zumindest eine Linienkonstellation zu finden, die regelmässig performt und mal ein Spiel entscheiden kann. Er hielt zu lange an seiner 3-Linien-Strategie fest und reagierte meistens erst, als es schon zu spät war. Und auch in taktischer Hinsicht hat er es in seinem vierten Jahr bei FBK verpasst, Gegenmittel auf die von seinen Kontrahenten gestellten Fragen zu finden. Als amtierender Titelhalter agierte Köniz zu ängstlich und zu zögerlich. Im Halbfinal die nicht mehr so herausragend besetzte und vor allem unerfahrenen Wiler-Verteidigung mal mit einem hohen Forechecking unter Druck zu setzen, schien keine Option zu sein.

Der SVWE nahm diese Versäumnisse dankend an und liess sich auch nach dem kleinen Rumpler in Spiel 2 nicht aus der Ruhe bringen. Thomas Berger hat es einmal mehr geschafft, weitere junge Spieler in die Equipe einzubauen. Im Schatten der Leader Väänänen, Pylsy, Dudovic, Louis und Känzig haben sich Wyss, Siegenthaler, Sikora, Ziehli oder Persici weiterentwickelt. Dadurch war Wiler den Könizern nie mit einer Linie unterlegen. Weil sich die Oberemmentaler auch in diesem Sommer mit einigen gewichtigen Abgängen konfrontiert sahen, wurden die Erwartungen nach unten geschraubt. In der aktuellen Wiler-Mannschaft weiss jeder, dass es nur zusammen, mit einer guten Defensive und einem dosierten Risikomanagement geht. Als Aussenseiter im Halbfinal wuchs beim SVWE das Selbstvertrauen mit jedem Sieg, mit jedem geblockten Schuss - und führt den Rekordmeister, wieder einmal, in den Superfinal.

 

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1.UHC Thun+4118.000
2.UHC Grünenmatt+2017.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+1414.000
4.Pfannenstiel Egg-48.000
5.Floorball Fribourg-28.000
6.Regazzi Verbano UH Gordola-87.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-167.000
8.Ticino Unihockey+46.000
9.Ad Astra Obwalden-86.000
10.Unihockey Limmattal-126.000
11.UHC Lok Reinach-155.000
12.I. M. Davos-Klosters-143.000
1.Floorball Uri+1816.000
2.Nesslau Sharks+311.000
3.Aergera Giffers+111.000
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6.UH Lejon Zäziwil+98.000
7.UH Appenzell+08.000
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9.Unihockey Basel Regio-105.000
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