09.
Eine besondere Rückkehr
Einen Tag nach seinem 35. Geburtstag kehrte Jonne Junkkarinen mit Basel Regio zurück nach Bern, wo er von 2018 bis 2020 für Floorball Köniz spielte. Die Basler gewannen das Spiel knapp und wir konnten uns mit dem Finnen über die besonderen Umstände seiner Rückkehr in die Schweiz unterhalten.
unihockey.ch: Gratulation zum Sieg gegen Köniz und mit einem Tag Verspätung auch zum 35. Geburtstag - was braucht es, um in diesem Alter noch so gut zu spielen?
Jonne Junkkarinen: Das wichtigste ist es, Freude am Spiel zu haben. Es macht mir immer noch Spass und ich habe in Basel eine tolle neue Gelegenheit erhalten, noch einmal auf höchstem Niveau zu spielen.
Du bist zurück in der Schweiz und warst für dieses Spiel auch zurück in Bern, wo du von 2018 bis 2020 für Köniz gespielt hast. Wie fühlte es sich an als Gegner in der Weissenstein-Halle?
Es war unglaublich schön, ich habe viele tolle Erinnerungen an die Zeit bei Köniz und es spielen ja immer noch einige frühere Teamkollegen hier.
Mit Basel konntet ihr Köniz bezwingen. Wie hast du das Spiel erlebt? Im letzten Drittel wurde es noch einmal eng.
Wir sind sehr gut gestartet und waren bei Ballbesitz sehr ruhig. Das muss gegen Köniz auch so sein, wenn man ihnen ständig den Ball überlässt, werden sie auch viele Tore schiessen. Sie kommen zwar noch einmal heran, doch wir haben diese Situation gut überstanden und konnten unsere Konter verwerten. Es braucht Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat, wie man in Führung liegend spielen muss - ein Gefühl, das Basel letzte Saison nicht allzu oft kannte.
Dass du überhaupt in Basel gelandet bist, liegt natürlich vor allem daran, dass Happee die Lizenz für die F-Liiga nicht mehr erhielt (wir berichteten). Happee war dein Heimatverein, du hast in Finnland immer dort gespielt. Wie war diese Situation für dich? Hast du dir überlegt, aufzuhören?
Es war eine der schwierigsten Situationen meines ganzen Lebens! Mein geliebter Verein musste sich aus der höchsten Liga verbaschieden. Ich komme von dort. Als ich das zum ersten Mal hörte, dass wir die Liga-Lizenz verlieren, wusste ich nicht, wie weiter - aufhören war eine Option. Ich habe danach aber meinen Agenten gefragt, ob es eine Option in der Schweiz gibt. Von denen gab es auch nicht viele, wegen des Ausländer-Agreements wollten viele Vereine nicht noch einen Verstärkungsspieler. Basel gab mir aber diese Chance.
Und neben dem Unihockey? So ein Transfer zu einem eher späten Zeitpunkt bringt doch Herausforderungen mit, Stichwort Job oder Freundin?
Habe ich beides nicht (lacht). Im Moment bin ich ein Single-Mann, der einfach nur Unihockey spielt. Es war aber schon immer so, dass ich Jahr für Jahr genommen habe und nicht allzu weit vorausgeplant habe. Ich höre auf mein Gefühl und mache, was sich im Moment anbietet.
Basel ist gut in die Saison gestartet, es scheint eine gute Stimmung zu herrschen und der Wille vorhanden zu sein, wirklich einmal in diese Playoffs zu kommen. Wie nimmst du es wahr?
Das ist so. Es sind viele junge Spieler da, die Fortschritte machen wollen - und ich bin ja nicht einmal der Älteste, dank "Mendi" (Patrick Mendelin, die Redaktion) - keine Ahnung, wie alt der ist (lacht). Die Stimmung ist super, wir haben ein grosses Ziel. Ich fühle mich gut in diesem Team und habe das Gefühl, dass die Top 8 wirklich in Reichweite liegen und alle dieses Ziel sehr ernsthaft anstreben. Ich bin auch hier, um den Junioren zu helfen, besser zu werden. Solche Spiele wie heute geben uns eine gute Energie.