11.
2008
Eine Party ohne Happyend
Von einer Sensation wagte im Vorfeld kaum jemand zu träumen. Dann doch eher von einer vollen Schachenhalle. Der NLB-Leader Reinach hatte sein Cup-Heimspiel gegen Meister Wiler-Ersigen vom Wynental extra in die Kantonshauptstadt verlegt. Man wollte das Traumlos zum Anlass nehmen, eine eigentliche Unihockeyparty zu feiern. Mit 1475 Zuschauern wurde dieses Ziel erreicht. Und der bisherige Vereinrekord von 2006 (670 Zuschauer) geradezu pulverisiert.
Der sportliche Teil des Abends nahm zunächst seinen erwartenden Lauf. Zunächst konnte Lok Reinach die enormen Druck erzeugenden Berner vom eigenn Gehäuse fernhalten und stand dabei auch defensiv ausgezeichnet. Nach 12 Minuten war der Bann dann jedoch gebrochen. Wiler-Ersigen ging der spielerischen Überlegenheit entsprechend mit 1:0 in Führung; Gerber konnte einen präzisen Pass Krähenbühls souverän verwerten.
Vom 0:5 zum 4:5
Nun schraubte der mehrfache Schweizer Meister und Europacupsieger von 2005 das Skore sukzessive in die Höhe. Sehenswert dabei das 3:0 durch den finnischen Internationalen Lassi Vänttinnen,, der eine schnelle Passkombination souverän abschloss. Das 5:0 nach 25 Minuten entsprach den Kräfteverhältnissen und verwunderte auch kaum, waren die drei Linien Wilers doch gespickt mit Nationalspielern aus sechs Ländern. Mit der Sicherheit des hohen und mit geringem Aufwand erreichten Vorsprungs schlichen sich jedoch Fehler im Zusammenspiel des Starensembles ein. Der Spielaufbau wurde nun plötzlich mangelhaft. Das Resultat war der vielumjubelte erste Reinacher Treffer durch Michael Merki in der 34.Minute. Dieses 1:5 war die eigentliche Initialzündung für Lok Reinach. Nun legte die Mannschaft des schwedischen Trainers und Ausbilderns Magnus Svensson den Respekt vor dem Gegner ab. Zu Beginn des Spiels noch auf eine strake Defensive und reine Kontertaktik vertrauend, begannen die die Aargauer Wiler-Ersigen agressiv zu attackieren. Euphorisiert von der gewaltigen Stimmung in der proppenvollen Halle verkürzten Mikael Jakobsson (39.), Peter Byland (50.) und Reinachs schwedischer Altstar Magnus Hedlund (55.) zum 4:5. Wiler wankte in dieser Phase nun bedenklich. Nachdem aber kurz darauf André Huser den Ausgleichstreffer verpasste, gelang den Gästen durch den starken Krähenbühl das entscheidende Tor zum Pflichtsieg.
Das Unihockey als Sieger
Lok-Coach Magnus Svensson bilanzierte: „Es war zwar erfreulich, wie wir vom 0:5 wieder zurück ins Spiel fanden. Doch bin ich natürlich enttäuscht von der Niederlage, zumal sie so knapp ausfiel. Ich denke aber, dass wir mit einer solchen Leistung gegen die Vereine aus der hinteren NLA-Region gut mithalten könnten". In der Tat zeigte die Schlussphase des Cupknüllers das Potential der Wynentaler auf. Besonders gut in Szene setzte sich dabei der erst 21-jährige Verteidiger Thomas Näf. Nicht nur, dass er seine defensive Pflichten gut verrichtete. Während des ganzen Spiels agierte er ohne überflüssigen Respekt vor den prominenten Gegenspielern und sorgte für viel Drive in der Bewegung nach vorne. Auch der nach dem Spiel ausgezeichnete Patrick Wiederkehr verdiente sich gute Noten. In beeindruckender Manier hielt er sein Team im Spiel.
Sportlich und organisatorisch hat Lok Reinach mit dem Megaevent in Aarau beste Werbung für den Unihockeysport im Mittellland betrieben.
Lok Reinach - Wiler-Ersigen 4:6 (0:3, 2:2, 2:1)
Schachenhalle, Aarau - 1475 Zuschauer
SR: Kläsi / Baumgartner
Tore:12.Gerber (Krähenbühl) 0:1, 14. Krähenbühl (Thorsell) 0:2, 20. Zimmermann (Vänttinnen) 0:3, 22.Mendlein (Gerber) 0:4, 25.Gerber (Thorsell) 0:5, 34. M. Merki (Ramseier) 1:5, 39.Jakobsson 2:5, 50. Byland 3:5, 55. Hedlund 4:5, 59. Krähenbühl (Mendelin) 4:6
Strafen: Reinach 2x2' Reinach,Wiler 1x2'
Reinach: Wiederkehr; Hühler, Binder, Jakobsson, Ph. Merki, Hedlund; Kaufmann, Schnidrig, De Icco, Huser, Dätwyler; Näf, Ramseier, Byland, Hediger, M. Merki
Wiler-Ersigen: Streit; Thorsell, Eggs, Gerber, Krähenbühl, Mendelin; Wallgren, Jungo, Zimmermann, Väntttinen, Zürcher; Gsyin, Berger, Sladky, Mutti
Bemerkungen: Reinach ohne J.Wittwer und Strebel (nicht im Aufgebot), Wiler ohne Bichsel (geschont), Ramseier und Fankhauser (U21)