09.
04.
2021
NLA Männer | Autor: Güngerich Etienne

Es riecht nach richtigen Playoffs

Die Halbfinal-Serien bei den Männern wurden am letzten Wochenende lanciert. Während sich die Grasshoppers gegen Wiler-Ersigen schon in Rücklage befinden, gelang Köniz gegen Malans in Spiel 2 der Ausgleich. Spätestens in neun Tagen werden die beiden Teilnehmer des Superfinals ermittelt sein.

Es riecht nach richtigen Playoffs Tim Braillard fand mit seinen Teamkollegen noch kein Rezept, um die Könizer Defensive zu knacken. (Bild: Dieter Meierhans)

Nicht vom Resultat sei er enttäuscht gewesen, sondern vielmehr davon, dass seine Mannschaft den Kampf nicht angenommen habe, liess GC-Trainer Luan Misini nach dem ersten Halbfinal-Spiel gegen Wiler-Ersigen vor der SRF-Kamera verlauten. Das Resultat war mit 2:8 ein klares Verdikt. «Aber ob es 2:3 oder 2:8 steht spielt in einer Serie nicht so eine Rolle», so Misini weiter. Zu denken gegeben hat dem Seeländer wohl am meisten, dass seine Mannschaft nie richtig den Tritt fand und in der Offensive nur wenige gefährliche Aktionen produzieren konnte. Wiler spielte nach einer harzigen Serie gegen Zug United wieder wie gewohnt ballsicher und kontrolliert. Und das, obwohl die Oberemmentaler im Viertelfinal zwei Spiele mehr bestreiten mussten als die Zürcher.

GC verpasst Reaktion
Doch was im Eishockey meistens als Nachteil ausgelegt wird, kann im (Schweizer) Unihockey zum Vorteil werden. Denn GC blieb fast 14 Tage lang ohne Ernstkampf, während Wiler-Ersigen den Spielrhythmus hochhalten konnte. Dementsprechend wirkten die Hoppers im ersten Vergleich noch etwas träge und fanden erst in Spiel 2 zu ihrer Frische zurück. Mit 4:1 lag GC in der Sportanlage Grossmatt in Kirchberg nach 23 Minuten in Führung. Dann verschoss Joel Rüegger zur Spielmitte einen Penalty, was in der Nachbetrachtung der Partie der Wendepunkt gewesen war. Dabei spielte auch Wiler-Coach Thomas Berger eine entscheidende Rolle, in dem er seinen Topskorer Michal Dudovic von der dritten in die erste Linie neben Joonas Pysly beorderte und nur noch mit zwei Formationen spielen liess.

Der höher angeschlagene Rhythmus der Ersiger war deutlich spürbar und verhalf ihnen zur Aufholjagd. GC konnte den eingehandelten Rückstand zwar noch einmal ausgleichen, kassierte aber in der Overtime den entscheidenden Treffer. Die Entstehung des Tores ist sinnbildlich für den Verlauf der bisherigen zwei Spiele. Die Hoppers vergaben eine exzellente Freistossgelegenheit aus nächster Nähe und liefen in einen Konter. Ein Mittel, das Wiler zum Erfolg in der Serie führen könnte, investieren die Zürcher doch gerne mehr als drei Spieler in der gegnerischen Zone. Gelingen (wie üblich) die Kombinationen, springen gute Chancen heraus. Werden sie aber nicht sauber zu Ende gespielt, wird dem Gegner eine gute Kontergelegenheit gegeben. So steht GC als Qualifikationssieger bereits mit dem Rücken zur Wand - im Worst-Case könnte die Saison schon an diesem Wochenende zu Ende sein.

Köniz spielt Malanser Pressing aus
Die andere Serie zwischen Alligator Malans und Floorball Köniz ist vom Spielstil her der beiden Mannschaften eine ganz andere. Es ist mehr Tempo drin und aktionsreicher, dafür zuweilen etwas unkontrollierter. Ähnliche Worte wie Misni wählte zwei Tage später Pius Caluori nach dem zweiten Spiel der Serie. «Es war heute einfach nicht unser Tag. Wir fanden nie richtig zu unserem Spiel». Die Analyse des Jungcoach war ziemlich treffend. Köniz war über 60 Minuten die klar bessere Mannschaft und hätte das Spiel schon früher entscheiden sollen als erst in der Schlussphase. Ähnlich wie GC gegen Wiler fand auch Malans bei der 2:6-Niederlage nie ein Rezept, um die massive Könizer-Abwehr zu durchbrechen. Und schon im ersten Vergleich bekundeten die Bündner lange Zeit Mühe, ehe sie ein starkes Schlussdrittel vor einem Rückstand in der Serie bewahrte. «Es war klar, dass der Tag einmal kommen würde, an dem es nicht mehr gelingen wird, einen Rückstand aufzuholen», resümierte Caluori und sprach damit etliche vorangegangene Spiele an, in denen die Aufholjagd gelang.

Floorball Köniz zeigte dagegen am Ostermontag eine der besten Saisonleistungen. Nach einer harzigen Serie gegen die Unihockey Tigers scheint der Knoten in der Offensive seit dem 10:0 über die Emmentaler gelöst zu sein. Die schnellen Passstafetten sind wieder ins Laufen gekommen und die offensiv beste Linie mit Michel, Engel und Maurer liefert wieder Punkte - auch weil ihnen die Alligatoren mehr Räume und Kontermöglichkeiten zugestehen, als noch die Tigers. Und im ersten Spiel haben die Berner Vorstädter das gefürchtete Malanser Pressing so gut ausgespielt, dass Caluori seine Mannen im zweiten Spiel mehrheitlich zurückpfiff. Köniz konnte sogar den kurzfristigen Ausfall von Simon Jirebeck - der Schwede rutschte beim Einspielen auf einem Ball aus - ohne weiteres kaschieren. Allzu lange sollte der Flügel aber nicht ausfallen, denn immer kann so ein Verlust nicht kompensiert werden. Und sollten die nächsten Spiele eng werden, fehlt Jyri Korsman beim Runtergehen auf zwei Linien ein abschlussstarker Rechtsausleger.

Floorball Köniz hat es am Ostermontag geschafft, die Serie auszugleichen und damit eine best-of-5-Serie herzustellen, die innert einer Woche absolviert sein wird. Im Optimalfall fünf Spiele innert neun Tagen, das ist im Schweizer Unihockey höchst ungewöhnlich - macht dem Namen «Playoffs» aber alle Ehre und dürfte für alle Direktbeteiligten ein Traum sein. Die nächste Woche wird mit Unihockeyspielen von hoher Qualität und viel Spannung vollgepackt sein. Für die vier verbleibenden Teams ist die Zeit gekommen, um alles in die Waagschale zu werfen - mit dem bevorstehenden Programm ist die «Crunch-Time» angesagt.

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Christoph Meier steht mit GC gegen Wiler-Ersigen bereits unter Druck und muss am Wochenende unbedingt gewinnen. (Bild: Dieter Meierhans)

 

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Tabellen

1.UHC Thun+4118.000
2.UHC Grünenmatt+2017.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+1414.000
4.Pfannenstiel Egg-48.000
5.Floorball Fribourg-28.000
6.Regazzi Verbano UH Gordola-87.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-167.000
8.Ticino Unihockey+46.000
9.Ad Astra Obwalden-86.000
10.Unihockey Limmattal-126.000
11.UHC Lok Reinach-155.000
12.I. M. Davos-Klosters-143.000
1.Floorball Uri+1816.000
2.Nesslau Sharks+311.000
3.Aergera Giffers+111.000
4.UHC Bremgarten-711.000
5.Chilis Rümlang-Regensdorf+510.000
6.UH Lejon Zäziwil+98.000
7.UH Appenzell+08.000
8.Red Lions Frauenfeld-106.000
9.Unihockey Basel Regio-105.000
10.Visper Lions-94.000

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