09.
2008
Favorit Grünenmatt setzt sich durch
Nach 97 Sekunden erste kalte Dusche
Das Vorhaben der Floorballer, welche sich unter Leitung von Andreas Aschwanden und Reto Müller vorgenommen hatten, die Partie möglichst lange offen zu halten, erlitt bereits vor Ablauf der zweiten Spielminute einen Dämpfer. Das ungemein schnell und zielstrebig zur Sache gehende Team aus Grünenmatt/Sumiswald beantwortete eine Urner Chance zum Führungstreffer, welche Urs Tresch nur knapp verscherzte, mit einem Konter, der zum 1:0 führte. Sehr gut zogen die Floorballer ihren Kopf aus der Schlinge, als sie eine 2-Minuten-Strafe aufgebrummt erhalten hatten, diese indessen schadlos zu überstehen vermochten. Rolf Arnold wartete in der 13. Minute mit einem beeindruckenden Solo auf, sah sich aber kurz vor dem Erfolg noch abgedrängt. Als Grünenmatt/Sumiswald eine Minute vor der ersten Pause ebenfalls einen Akteur in die Kühlboxe komplimentiert sah, witterten die Platzherren Morgenluft. Sie zogen ein sehenswertes Powerplay auf. Es war schon rabenschwarzes Pech, dass ein Schuss Sandro Gislers nur am Pfosten der Berner landete. Immerhin war es den Floorballern dank aufopferungsvollem Spiel gelungen, die erste Pause nur mit einem Minirückstand antreten zu müssen.
Kampf mit harten Bandagen
Grünenmatts/Sumiswalds Kollektiv erhöhte zu Beginn des Mitteldrittels die Kadenz. Die Platzherren gerieten immer deutlicher unter Druck. Gegen die homogene, durch stetige Seitenwechsel und Rushes geprägte Spielanlage der Berner fanden sie zu oft kein Rezept. So war es eine Frage der Zeit, bis die Berner zu weiteren Torerfolgen kommen würden. Trotz erneut eindrücklicher Interventionen von Christian Gisler im Urner Tor schraubten sie das Skore bis zur 40. Minute auf 7:0. Wirklich torreife Szenen ergaben sich vor dem Kasten der Besucher höchst selten. Zu oft luchsten die mit allen Wassern gewaschenen, stets mit harten Bandagen aber durchwegs fair agierenden NLA-Akteure den Platzherren den Ball schon weit vor der eigenen Gefahrenzone ab, um aus den Fehlern ihrer Widersacher immer wieder brandgefährliche Attacken zu lancieren.
Nicht aus dem Tritt zu bringen
Die Absicht der Floorballer - sie hatten zwischenzeitlich Simon Stampfli ins Tor beordert, der einige brenzlige Situationen ebenfalls magistral zu meistern verstand - wenigstens im Schlussdrittel noch ein achtbareres Resultat zu erzielen, blieb Wunschdenken. Allerdings fehlte zum Ehrentreffer respektive mehr oft nur ausgesprochen wenig. Beispielsweise in der 44. Minute, als Roger Mathys das Ziel nur um Haaresbreite verfehlte oder weil eine Kombination zwischen Simon Stadler und Yannic Gisler durch viel Pech erfolglos geblieben war. Da die Gastgeber nun vermehrt auf die Karte „alles oder nichts" setzten und dabei ihre Deckung vermehrt entblössten, erhielten die Berner zusätzliche Freiräume, um ihre Kombinationsmaschinerie wirkungsvoll zum Tragen zu bringen. Prompt schlug es bei den Floorballern bis zum Spielende noch fünfmal ein. Besonders schmerzlich war der letzte Minustreffer. Dieser musste in Überzahl in Kauf genommen werden.
„Schon nach dem ersten Drittel war uns klar, dass zwischen unserem 2.-Liga-Team und der NLA-Vertretung Leistungswelten lagen. Immerhin spielten wir nicht so schlecht, wie es das brutal anmutende Resultat vermuten lässt. Ich bin der Meinung, dass wir aus unserer Vorstellung sogar das Beste gemacht haben und gegen einen wirklich in allen Belangen stärkeren Widersacher den Kürzeren zogen. Es darf schliesslich nicht vergessen werden, dass wir mit den drei vorangegangenen Siegen im Cupwettbewerb doch einiges zu bewegen verstanden haben", kommentierte Floorball-Uri-Kapitän Christian Herger das Ausscheiden seiner Mannschaft aus dem KO-Wettbewerb, um gleich auch optimistisch auf die schon am kommenden Samstag beginnende Meisterschaft zu blicken.