04.
2022
GC gewinnt Krimi und ist Meister!
Die Zürcher Grasshoppers setzen sich in einem engen Superfinal mit 2:1 gegen Wiler durch und krönen eine überzeugende Saison mit dem Gewinn des zweiten Schweizer Meistertitels der Vereinsgeschichte. Wiler hat zwar über weite Strecken mehr vom Spiel, scheitert aber entweder an GC-Torhüter Pascal Meier, der Torumrandung oder eigenem Unvermögen.
Es hätte sich im GC-Lager niemand beklagen dürfen, wenn die Stadtzürcher im Superfinal gegen Wiler bei Spielhälfte mit 0:3 in Rückstand gelegen wären. Doch während die Unteremmentaler zwei Lattenschüsse, einen (kläglich) verschossenen Penalty und mehrere starke Paraden von GC-Torhüter Pascal Meier zu beklagen hatten, gingen die Stadtzürcher mit ihrer zweiten wirklich guten Aktion des Spiels 2:0 in Führung. Der junge Noël Seiler - eine der Entdeckungen der Saison - umkurvte das Tor und bediente Paolo Riedi im Slot, dieser verwandelte eiskalt.
Wiler übernimmt das Spieldiktat
Die ersten zehn Minuten des Superfinals hatten nur wenige Highlights zu bieten, beide Mannschaften waren um kontrollierten Spielaufbau bemüht und versuchten, möglichst keine Fehler zu machen. Wenn es gefährlich wurde, dann aber vor dem GC-Tor: Philipp Affolter schoss nach nur 74 Sekunden an die Latte, in der 4. Minute wurde ein Tor von Tambini annulliert - der Verteidiger war etwas zu weit aufgerückt und stand im gegnerischen Torraum. Nach sechs Minuten kamen Deny Känzig und Michal Dudovic zu ihren ersten guten Abschlüssen. Die erste wirklich gefährliche Aktion von GC führte dann gleich zum 1:0. Laubscher spielte bei einem schnellen Angriff den Ball auf die rechte Seite zu Steiger, dieser verwertete eiskalt.
In der Folge wurde weiter fast nur auf das Tor von Pascal Meier gespielt: Deny Känzig scheiterte zweimal aus bester Position und auch das erste Powerplay in der 19. Minute blieb für die Hoppers ohne Konsequenzen, Wiler agierte mit einem Mann mehr aber auch nicht besonders drückend. Kaum war GC komplett, schoss Känzig den Ball an die Latte. In der 26. Minute verschoss Marco Louis einen streng gepfiffenen Penalty - wenig später fiel das 0:2 durch Riedi.
Das zweite Tor schien den Hoppers Auftrieb zu geben, sie machten nun mehr fürs Spiel. Laely war kurz nach Spielhälfte eigentlich der erste Zürcher, der eine gute Torchance nicht verwertete. Die Hoppers hatten nun auch die Linie mit Dudovic und Deny Känzig etwas besser im Griff - bis zur zweiten Pause kamen beide Teams noch zu Möglichkeiten, doch es blieb beim 2:0 für den Qualisieger.
Kein Ketchup-Effekt
Der 12-fache Meister Wiler war im Schlussdrittel gefordert und agierte fortan mit nur noch zwei Linien. In der 44. Minute scheiterte Väänänen mit einer Direktabnahme am Helm von Pascal Meier, das gegnerische Tor schien wie verhext für die Grün-Weissen. GC schaffte es hingegen wie schon im Cupfinal, 45 Minuten lang kein Tor zu kassieren - allerdings bei einem wesentlich engeren Spielstand als damals in der Wankdorfhalle. In der 46. Minute war der Bann dann gebrochen, Dudovic verwandelte einen schnellen Konter mit einem flachen Schuss, der den Weg zwischen Pascal Meiers Bein und dem Pfosten ins Tor fand.
In der 50. Minute tauchte erneut Dudovic vor Meier auf, und für einmal zeigte der Nationaltorhüter eine kleine Unsicherheit - er konnte den Ball nicht fassen, doch nach dem anschliessenden Gerangel gab es einen Freistoss für GC. Wiler lief nun langsam die Zeit davon, das Spiel wurde ruppiger. Weitere Strafen mussten jedoch nicht ausgeprochen werden. Auch GC hatte durch den hartnäckigen Seiler seinerseits zwei gute Möglichkeiten, doch es blieb beim 2:1 für den Qualisieger.
In den letzten drei Minuten agierte Wiler mehrheitlich ohne Torhüter, doch auch zu sechst scheiterten die Wiler-Spieler entweder am eigenen Unvermögen oder an Pascal Meier. Auf der Gegenseite musste Tim Kramer zweimal in extremis retten - es waren seine beiden besten Paraden des Spiels. So blieb der Ketchup-Effekt beim über weite Strecken überlegenen Wiler aus. GC sicherte sich den Meistertitel, nachdem in den ersten 30 Minuten aus minimalem Aufwand der maximale Ertrag herausgeholt wurde. Wiler muss sich - neben einer phänomenalen Leistung von Pascal Meier - aber auch bei der eigenen Nase nehmen, nicht mehr aus den vorhandenen Torchancen gemacht zu haben.
SV Wiler-Ersigen - Grasshopper Club Zürich 0:1 (0:1, 0:1, 1:0)
stimo Arena, Kloten. 5‘893 Zuschauer. SR: Wehinger/Zurbuchen.
Tore: 11. Steiger (Laubscher) 0:1. 29. Riedi (Seiler) 0:2. 46. Dudovic (Känzig) 1:2.
Strafen: 1x2 Minuten gegen GC.
SV Wiler-Ersigen: Kramer; Wyss, Väänänen; Ziehli, Hollenstein; Tambini, Krebner; Dudovic, Pylsy, D. Känzig; Affolter; Siegenthaler, Louis; Sikora, Persici, Mühlemann.
Grasshopper Club Zürich: P. Meier; Mock, M. Wenk; Heller, Bier; Volkart, Göldi; Laely, Wenk, Rüegger; Riedi, Meier, Seiler; Strässle, Laubscher, Steiger.
Bemerkungen: 2. Lattenschuss Affolter. 23. Lattenschuss Känzig. 26. Louis verschiesst Penalty. 59. Timeout Wiler. Wiler ab der 58. mehrheutluch ohne TW. Hollenstein (Wiler) und Pascal Meier (GC) als beste Spieler ausgezeichnet.