09.
2008
Hauptprobe bestanden
Klassischer Fehlstart
„Es scheint in diesem Team eine Tradition geworden zu sein, dass man sich erst einen Rückstand einhandeln muss, um richtig loslegen zu können" meinte Zug United-Cheftrainer Juha Leinonen nach dem Spiel lächelnd und mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich erlebten die Zuger auswärts beim topmotivierten Erstligisten Widnau einen veritablen Kaltstart: Nur gerade drei Minuten dauerte es, bis das entschlossen agierende Heimteam ein erstes Mal jubeln durfte. Ein Powerplay für Zug brachte in der 9. Minute zwar den Ausgleich, den Klassenunterschied sah man im ersten Drittel jedoch zu keiner Zeit, im Gegenteil: Die Gators suchten den Abschluss mit wesentlich mehr Vehemenz und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen eiskalt zum 1:3 aus Sicht der Zuger. Die United war mit diesem Drittelsresultat nach einer defensiv wie offensiv ungenügenden Leistung noch gut bedient.
Kontinuierlicher Steigerungslauf
Im Mittelabschnitt zeigten sich die Zentralschweizer in allen Belangen verbessert: Sie setzten den Gegner früher unter Druck, führten die Zweikämpfe aggressiver und schlossen vermehrt ab. Der Gegner aus der Ostschweiz, welcher zeitweise regelrecht in der eigenen Zone eingeschnürt wurde, wehrte sich jedoch mit Händen und Füssen gegen weitere Gegentore. Bis zur 40. Minute tat er dies überaus erfolgreich und es bedurfte eines weiteren Powerplays für Zug um die Widnauer Hintermannschaft ein zweites Mal überwinden zu können. Im letzten Drittel konnten die Zuger noch einmal eine Schippe drauf legen während bei den Gastgebern die Kräfte langsam zu schwinden schienen. Manuel Hartmann war in der 47. Minute mit einem herrlichen Volleyschuss unter die Latte für den 3:3-Ausgleich verantwortlich. Nur zwei Minuten später lenkte Verteidiger Sidler mit dem Game-winning-goal zum 4:3 das Spiel in Richtung Zuger Sieg. Noch einmal zwei Minuten später war es erneut Hartmann, der seine starke Leistung mit einem satten Schuss in Unterzahl und dem 5:3 für die Kolinstädter krönte. Widnau kam zwar noch einmal zu einigen guten Szenen, vermochte jedoch nicht mehr zu reüssieren. Thomas Grüter sorgte mit dem insgesamt dritten Zuger Powerplaytor dieses Abends eine Minute vor Schluss für die endgültige Entscheidung.
Bereit für die Meisterschaft
Zug United zeigte gegen den aufsässigen und aufopfernd kämpfenden Gegner insbesondere in den letzten zwanzig Minuten eine zuversichtlich stimmende Leistung. Der Glaube an das eigene Spielsystem wurde trotz anfänglichem Rückstand nie aufgegeben und mit fortwährender Dauer des Spiels vermochten die Akteure der United das System auch immer konsequenter umzusetzen. Wenn es den Zugern jetzt noch gelingt, von der ersten Sekunde an und nicht erst ab dem zweiten Drittel bereit zu sein, dann sind sie für die nächste Woche beginnende Meisterschaft in der Nationalliga B gerüstet.